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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Doll
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folgten ihm, bis sie merkten, dass Rudi Wollner nicht erwähnt hatte, aus welcher Richtung sich das Boot der Insel näherte. Auch Rudi selbst war inzwischen aufgefallen, darüber nichts geäußert zu haben.
     
    “Es kommt aus der Gegend von Seeshaupt auf uns zu“, rief ihnen Wollner nach.
     
    Henry, der sich automatisch auf die Inselseite begeben wollte, die nach Norden, also nach Starnberg gerichtet war, wandte sich um und rannte zur anderen Seite. Heinz hatte sich noch schnell ein Fernglas gegriffen, mit dem er nun das helle Segel klar im Mondschein erkennen konnte.
     
    “Es ist eine Bavaria 28“; stellte er fachmännisch fest. “Kennt ihr jemanden mit so einem Schiff?“
     
    Niemandem war jemand mit diesem Schiffstyp bekannt.
     
    “Wir sollten vorsichtshalber unsere Waffen bereithalten“, riet Henry. “Schließlich wissen wir nicht, wer das ist, und notfalls müssen wir uns schützen.“
     
    Kurt und Franz Kerler gingen zurück, um die Waffen herbeizuholen.
     
    Das Segel, das sich in ungefähr einem Kilometer Entfernung wunderschön im Mondlicht abzeichnete, bewegte sich langsam vorwärts. Es wehte kaum eine Brise, wodurch sich das Boot regelrecht zur Insel quälte. Sie mussten nahezu vierzig Minuten warten, bis der fremde Segler dort, wo ihre Schiffe lagen, den Anker warf. Heinz blickte angestrengt durch das Fernglas.
     
    “Ich kann fünf Menschen erkennen. Da sind auch Kinder dabei.“
     
    “Wenn Kinder dabei sind, werden wir wohl nichts zu befürchten haben“, stellte Wollner beruhigt fest.
     
    Plötzlich bewegte sich etwas auf dem Vorschiff und man sah, dass ein Mann abschätzend auf die Insel herübersah. Er wirkte leicht erstaunt, als er die vielen Menschen am Ufer entdeckte und begann heftig zu winken, offensichtlich, um deutlich zu machen, dass er sie gesehen hatte und keinerlei schlechte Absichten im Schilde führte.
     
    “Dürfen wir rüberkommen?“, rief mit lauter Stimme. “Wir sind drei Kinder und drei Erwachsene.“
     
    Heinz war etwas verunsichert, weil er den dritten Erwachsenen mit seinem Fernglas nicht erspähen konnte.
     
    “Wo ist denn der dritte Erwachsene?“, murmelte er vor sich hin. “Ich kann nur zwei sehen.“
     
    “Der wird wohl noch in der Kajüte sein“, mutmaßte Rudi Woher.
     
    “Komisch, dass er sich nicht zeigt. Wir sollten vielleicht doch vorsichtig sein.“
     
    Henry bekam Zweifel und fühlte ein undefinierbares Unbehagen. Als hätte dies der verborgene dritte erwachsene Passagier gespürt, tauchte er aus der Kajüte auf und begab sich ebenfalls auf das Vordeck.
     
    “Was ist nun“, schrie dieser, da von der Insel noch keine Antwort ertönt war, “können wir kommen oder nicht?“
     
    “Der scheint etwas ungehalten zu sein“, stellte Kurt lapidar fest.
     
    “In Ordnung kommt rüber“, forderte sie Henry auf und fühlte sich gar nicht wohl dabei, ohne sagen zu können, weshalb.
     
    Drüben kam Bewegung in das Schiff. Ein relativ großes Schlauchboot, das sie hinter sich hergezogen hatten, füllte sich mit den Passagieren und kam langsam auf die Insel zugefahren. Alle waren gespannt, wer zu so später Stunde eintraf. Wenige Minuten später lief das Boot auf dem Sand, der das Ufer säumte, auf. Die Leute stiegen aus und stellten sich vor.
     
    “Nett von Ihnen, dass Sie uns aufnehmen. Mein Name ist Hans Brink. Das hier“, und dabei deutete er auf die ungefähr vierzigjährige Frau, “ist meine Frau Dora. Die Kinder gehören ebenfalls zu mir. Die älteste heißt Klara, die mittlere Berta, und die kleine dort ist Vera. Und dann haben wir noch jemanden dabei. Doch der kann sich am besten selbst vorstellen.“
     
    Mürrisch sah der zweite männliche Ankömmling auf Brink und ließ spürbar erkennen, dass ihm die Vorstellung einfach zuwider war.
     
    "Warum machen Sie das denn nicht gleich mit? Wenn Sie unbedingt wollen: Mein Name ist Roland Kinsel. Ich gehöre nicht zu denen, aber die haben mich mitgenommen.“
     
    Hans Brink blickte sichtlich verärgert auf seinen Mitfahrer und wandte sich dann, fast entschuldigend, wieder an die anderen.
     
    “Wir haben Herrn Kinsel auf dem Weg nach Seeshaupt getroffen und ihn dann aufgefordert, sich uns anzuschließen. Es wäre für ihn zu gefährlich gewesen, alleine zu bleiben.“
     
    “Gefährlich?“ fragte Henry, dem Kinsel ganz und gar unsympathisch war. “Wieso gefährlich?“
     
    “Das ist eine längere Geschichte. Könnten wir uns vielleicht irgendwo hinsetzen? Dann erzähle ich

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