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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Doll
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mit den Sensen das Gras zu mähen und zum Trocknen auszubreiten. Kurt war einer der wenigen, der Sensen beherrschte. Es war ihm aber nicht zuzumuten, die ganze Mäharbeit alleine zu erledigen. Deshalb sollte er den Frauen und den älteren Kindern beibringen, mit der Sense umzugehen, damit sie ihn tatkräftig unterstützen konnten. Nachdem, sich das Gras am besten in den frühen Morgenstunden mähen ließ, wenn noch der Tau auf den Halmen lag, konnten sich die Kinder, die zu dieser Stunde noch nicht ihren Unterricht zu absolvieren hatten, daran beteiligen. Desgleichen übernahm es Kurt, die Frauen mit dem Melken vertraut zu machen, um auch hier möglichst bald Unterstützung zu erhalten.
     
    Die erste Aufgabe dieses Tages bestand aber darin, der Familie Brink beim Entladen ihres Schiffes helfen. Die Essensvorräte, die sie mit gebracht hatten, waren in der Tat mehr als spärlich und ohne die Inselbewohner hätten sie zweifellos nach wenigen Tagen hungern müssen. Aber Hans Brink war erstaunlich gut mit Werkzeugen ausgerüstet und das war in ihrer Situation fast genauso wichtig wie Nahrungsmittel. Auch mit Kleidung waren sie bestens versorgt, so dass wenigstens hier keine Not herrschte. Das Schiff war relativ schnell entladen, da sie mit vier Beibooten fuhren und dadurch mit einem Mal die Habseligkeiten der Brinks auf die Insel schaffen konnten.
     
    Nachdem dies erledigt war, schnappten sich Henry Kimm und Heinz Breuer ein Beiboot und fuhren zum Fischen hinaus. Schon längst nutzten sie außer ihren Angeln das Fischernetz, das sie in Ufernähe zwischen Feldafing und Possenhofen gefunden hatten. Ein Fischer hatte es wohl dort ausgebracht und war dann offensichtlich nicht mehr dazu gekommen, sein Netz einzuholen. Obwohl beide keinerlei Ahnung vom Netzfischen hatten, gelang es ihnen, sich diese Fähigkeit in wenigen Tagen so beizubringen, dass sie recht bald erfolgreich waren. Ob sie wirklich fachmännisch fischten, konnte ihnen niemand sagen. Es war ihnen auch völlig gleichgültig. Wesentlich war, dass die Fische ins Netz gingen, unabhängig davon, ob dieses fachmännisch oder stümperhaft ausgebracht war. Und die Fische gingen ins Netz, mal mehr, mal weniger, aber immer so, dass sie mit einem Fang nach Hause zurückkehren konnten. Die Angeln nahmen sie nur noch deshalb mit, da sie auf ihrer Ruderfahrt zum Netz, das sie jeden zweiten Tag woanders auslegten, diese mit Blinkern versehen, hinter sich herzogen. Oft genug fiel wirklich ein Fisch darauf rein und biss an. Mehr und mehr bekamen sie Spaß an der Fischerei und ihre Fertigkeiten wuchsen täglich.
     
    Während die beiden beim Fischen waren, kümmerten sich die anderen um den Stall und die Fertigstellung der Umzäunung. Am lustigsten war es aber beim Melken, besser gesagt bei dem, was einmal Melken werden sollte. Immerhin stellten sich die Frauen weit weniger ungeschickt an als Heinz Breuer und nach mehreren Missgriffen an den Zitzen, die sich Erna und Olga geduldig gefallen ließen, brachten es Anita und Anette tatsächlich fertig, einige Tropfen Milch in den Eimer zu spritzen. Erst als Kurt den Frauen an ihren eigenen Fingern demonstrierte, wie der Griff anzusetzen ist, waren sie plötzlich alle auf einen Schlag erfolgreich. Noch lange nicht gekonnt, aber immerhin so, dass man das Ganze bereits als Melken identifizieren konnte. Anna war so begeistert, dass sie sich für den Abend gleich freiwillig zum Melken anmeldete.
     
    Nachdem diese Lehrstunde einigermaßen zufrieden stellend abgeschlossen war, bemühten sich Kurt und Susanne, die Damen in die Geheimnisse des Sensens einzuweihen. Susanne, selbst noch lange nicht perfekt, bemühte sich redlich, Kurt bei seinen Lehrstunden tatkräftig zu unterstützen, was das Erlernen tatsächlich erleichterte. Die Kinder lagen im Gras und schauten belustigt zu, wobei sie sich ganz ruhig verhielten, damit es nicht auffiel, dass Anita und Anna den heutigen Unterricht glatt vergessen hatten. Trotz aller Mithilfe von Susanne - mit dem Sensen haperte es noch gewaltig, als Kurt beschloss, die nächste landwirtschaftliche Unterweisung auf den Nachmittag zu verschieben, da Karin Rabba und Rita Take schon Blasen an den Händen hatten.
     
    Als Heinz und Henry gegen Mittag mit reicher Beute vom Fischen zurückkehrten, war der Weidezaun aufgestellt und aus der Hütte ein richtiger Stall geworden. Nachdem ein wunderschöner, warmer Julitag war, wurde beschlossen einen Teil der Fische gemeinsam am offenen Feuer zu braten. In dem

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