Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit
Alters und beiderlei Geschlechts.“
Bei den letzten Worten, die er absichtlich betonte, sah er mit einem Seitenblick auf Lumm und bemerkte ein freudiges Aufleuchten in seinen Augen.
“Offensichtlich haben diese Menschen genügend zum Essen, sonst hätten sie eine so lange Zeit nicht überleben können.“
Lumm hielt es nicht mehr länger aus.
“Ich ahne, was Du vorhast. Du willst nicht nur einzelne Gruppen, sondern ganz Wolfrathausen überfallen, stimmt‘s? Ich bin dabei. Eine tolle Idee.“
“Nicht so hastig. Das wird kein Spaziergang. Auch die Menschen in Wolfratshausen sind bewaffnet. Zwar nicht so gut wie wir, aber sie sind bewaffnet. Und sie sind in der Überzahl. Hinzu kommt, dass ich nicht beabsichtige, die Menschen einfach nur zu überfallen. Diesmal will ich mehr, Viel mehr, Ich will nämlich nur diejenigen töten, die nicht in der Lage sind, zu arbeiten. Das sind in der Regel alte Leute und Kinder, Die anderen will ich als Sklaven haben. Also auch die Männer.“
Lumm schien über diese Idee nicht gerade begeistert zu sein. “Du willst Männer als Sklaven? Wozu denn?“
“Ich will Männer als Sklaven, weil sie für uns arbeiten sollen.“ “Wir haben doch schon die Frauen, die für uns arbeiten.“
“Stimmt, wir haben schon die Frauen, und wir werden noch mehr Frauen haben. Doch wir brauchen auch Männer. Ich habe keine Lust mehr, ausschließlich durch Raub an Nahrung zu kommen. Das heißt nicht, dass wir ganz damit aufhören werden. Wir sollten aber auch etwas an unsere Bequemlichkeit denken. Rund um Wolfratshausen herum liegen riesige Felder, die bestellt und abgeerntet werden müssen. Wenn wir genügend Sklaven haben, brauchen wir uns nur noch mit den Gewehren hinzusetzen und zusehen, wie sie für uns die Arbeit auf diesen Feldern erledigen. Natürlich werden sie gefesselt, doch nur so weit, dass sie uns keinen Schaden zufügen oder abhauen können.“
Lumm pfiff durch die Zähne und Rosa Gulet nickte zustimmend, ohne etwas zu sagen.
“Wie gesagt, es wird nicht einfach und wir werden Wolfratshausen sicherlich nicht im Handstreich nehmen können. Aber wir werden sie mürbe machen. Wir werden sie ab sofort jede Nacht überfallen, sie in Panik versetzen und sie zum Schießen zwingen. Das ist das Wichtigste: Wir müssen sie zum Schießen zwingen. Ich weiß, dass sie nicht besonders viel Munition besitzen, und je mehr sie auf uns schießen, desto weniger wird diese Munition. Wir dürfen ihnen auch nie unsere ganze Stärke verraten. Sie müssen bewusst darüber im Unklaren gehalten werden. Wie Ihr vielleicht bemerkt habt, fehlt seit einigen Tagen Hans Blatter.“
“Ist mir aufgefallen“, stimmt Rosa Gulet zu. “Ich dachte er ist beim letzten Überfall umgekommen.“
“Nein, er ist nicht umgekommen. Er ist nur nicht wieder zurückgekommen. Ich habe ihn nach Wolfratshausen geschickt, wo er sich als anständiger Mensch unter die dortigen einreihen sollte. Durch ihn werden wir erfahren, wann die Bewohner ihre Munition so weit aufgebraucht haben, dass die Einnahme dieser Stadt oder der noch übrig gebliebenen Bewohner für uns ein Kinderspiel ist.“
“Klug geplant“, lobte Lumm. “Und Du meinst, dass Hans Blatter der Richtige ist?“
“Er ist einer der wenigen, die nicht mit uns aus der Klapsmühle gekommen sind und er hat sich uns freiwillig angeschlossen. Insofern ist er absolut zuverlässig. Das hat er bei den Überfällen der vergangenen Zeit auch immer wieder bewiesen. Für viele von uns würde ich nicht die Hand ins Feuer legen.“
Auf den vielen Raubzügen war die Truppe von Sahm nicht immer nur auf gute Menschen getroffen. Einige schlossen sich gerne Sahm an und machten voller Freude an den Überfällen mit. Einer davon war Hans Blatter, den Sahm jetzt als Spion nach Wolfratshausen gesandt hatte. Woher er eigentlich kam, wusste niemand. Es hatte auch keinen interessiert. Aber dass er einer der Eifrigsten war, hatte er immer wieder unter Beweis gestellt.
“Das hast Du Recht“, stimmte Rosa Gulet zu. “Diesbezüglich ist Hans wirklich jemand, dem man trauen kann. Du hast gesagt, Du willst sofort losschlagen. Wie hast Du Dir das gedacht?“
“Nun, wir sind ohne unsere hübschen Sklavinnen mittlerweile dreißig Leute. Es wäre aber völliger Unsinn, mit allen dreißig Leuten in Wolfratshausen einzumarschieren. Wir werden in kleinen Stoßtrupps zu jeweils fünf Mann jede Nacht in Wolfratshausen für Unruhe
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