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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Doll
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Lumm beteiligte. In der Nacht zum 15. Juli schlichen sie zum zweiten Mal in die Stadt, brachen einen der Vorratsräume, der völlig unbewacht in einem der Häuser eingerichtet worden war, auf und stahlen zwei Kisten mit getrocknetem Fleisch. Allerdings gaben sie sich nicht dem Diebstahl alleine ab. Denn nach wie vor war das Ziel, dass man auf sie schießen sollte. Als sie die gestohlenen Lebensmittel in Sicherheit gebracht hatten, kehrten sie deshalb in die Stadt zurück und Lumm, der sich ein Megafon besorgt hatte, stellte sich mitten auf die Hauptstraße und brüllte los.
     
    “He, Ihr verpennten Idioten dieser Stadt. Vorgestern haben wir Eure Kinder umgebracht. Heute haben wir Euer Fleisch gestohlen, und Ihr seid so bescheuert und habt noch nicht einmal etwas bemerkt. Wir werden wiederkommen, und jedes Mal, wenn wir kommen, haben wir eine neue Überraschung für Euch.“
     
    Was Lumm erwartet hatte, geschah auch. Überall in den noch bewohnten Häusern wurden die Türen aufgerissen und Männer mit Gewehren und Pistolen stürmten heraus. Bevor sie jedoch den ersten Schuss ab feuern konnten, war Lumm bereits so weit zurück gerannt, dass ihm die Kugeln keinen Schaden zufügen konnten.
     
    Der Zorn der Bürger war durch diese unverschämte Tat aber noch weiter gesteigert. Ab diesem Abend stellten sie eine Bürgerwehr auf, die nun jede Nacht über die Stadt wachen sollte. Trotzdem gelang es den Stoßtrupps von Sahm immer wieder, an einer anderen Stelle Unheil anzurichten. Während die Bürgerwehr durch den Nordteil der Stadt patroullierte, schlug Sahm im Süden der Stadt zu. Während sie die Vorratshäuser bewachten, drangen sie in andere Häuser ein und brachten weiter Kinder und alte Menschen um. Zwölf Tage nach dem ersten Überfall hatten die Bürger kaum mehr Munition. Sie waren nicht nur verzweifelt, weil sie keine Ahnung hatten, wie sie sich zukünftig gegen die Horde wehren sollten, sondern vor allem auch, weil ihre Anstrengungen bisher völlig erfolglos geblieben waren. Die Stimmung war gedrückt und vielfach gab man sich einfach auf. Hans Blatter, der Spion, der sich in Wolfratshausen als rechtschaffener Bürger ausgab, schlich sich zu Sahm, um diesem über die Stimmungslage zu berichten.
     
    “Gut“, freute sich der Bandenführer, “der Zeitpunkt ist gekommen. Du wirst nicht mehr in die Stadt zurückkehren. Wir werden noch heute aufbrechen und den Stadtteil, in den sich die Leute zurückgezogen haben, belagern. Das wird sie ganz schnell mürbe machen und sie werden aufgeben. Auf diese Weise werden wir nicht einen einzigen Mann verlieren.“
     
    Auch diesmal ging die Rechnung von Karl Sahm auf. Einen Tag nach der Flucht von Hans Brink mit seiner Familie aus Wolfratshausen eroberten sie die Stadt. Viel gab es nicht zu erobern, da inzwischen bei den Bürgern kein Schuss Munition mehr vorhanden war und sie sich den schwer bewaffneten Männern Sahms einfach ergeben mussten. Sahm ließ alle Bürger auf der Hauptstraße der Ortschaft Aufstellung nehmen. Er wählte aus seiner Truppe drei Leute aus und ging die Reihen der Menschen durch, die sich ängstlich zusammendrängten. Nachdem mittlerweile durch die vielen Überfälle bereits einige Kinder getötet worden waren, waren lediglich noch zwei Kinder übrig geblieben. Sahm ließ sie in ein Haus bringen, wo sie gnadenlos von den drei Männern niedergemacht wurden. Das gleiche Schicksal ereilte noch fünf ältere Menschen, die vor den Augen aller Anwesenden erschossen wurden.
     
    “Das bringt Respekt“, flüsterte er Rosa Gulet zu. “Ganz egal, was wir mit denen anstellen, die werden völlig eingeschüchtert alles machen, was wir von ihnen verlangen. Verbreite Angst und Panik und Du erntest Gehorsam und Demut.“
     
    “Eine interessante Philosophie“, antwortete Rosa. “Mal sehen, ob Du Recht behältst.“
     
    Wie sich bald zeigte, behielt Sahm ein drittes Mal Recht. Die Menschen waren in der Tat so eingeschüchtert, dass sie ohne Murren alles leisteten, was man von ihnen forderte. Sie arbeiteten auf den Feldern, wobei ihnen am Tag lediglich eine halbe Stunde Pause genehmigt wurde, und keiner unternahm auch nur den Versuch einer Flucht, was auch schwierig gewesen wäre, da sie sowohl an den Händen als auch an den Fussgelenken leichte Fesseln trugen, die eine Flucht nahezu unmöglich machten. Nachts wurden sie in einer Scheune angekettet und keiner lehnte sich dagegen auf. Die Frauen wurden ständig vergewaltigt, und niemand verlor ein Wort

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