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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Doll
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lassen.“
     
    Und so wurde der Unterricht in unverminderter Form fortgesetzt. Da die Lehrstunden aufgrund der verschiedenen Altersgruppen fast als Einzelunterricht abgehalten wurden, bewältigten die Kinder den Lehrstoff wesentlich schneller, als dies in einer gewöhnlichen Schule der Fall gewesen wäre. Und obwohl der Unterricht auf lediglich vier Stunden am Vormittag beschränkt war, hatten die Kinder einen deutlich höheren Wissensstand als den, welchen sie in der Schule erhalten hätten. Nachmittags halfen die Kinder, so weit es ihnen möglich war, den Erwachsenen bei ihren täglichen Arbeiten. Das war die beste Praxisunterweisung, die man ihnen zuteil werden lassen konnte. Abgesehen davon, dass sie dadurch die jetzt lebensnotwendigen Dinge mitbekamen, machte es ihnen auch großen Spaß. Hermann durfte häufiger zur Jagd und zum Fischen mitgehen und stellte sich dabei sehr geschickt an. Lediglich beim Ausweiden der Tiere hatte er noch Schwierigkeiten, weil das doch einige Überwindung kostete.
     
    Es war der 12. Dezember, als Henry und Heinz in den frühen Morgenstunden wieder einmal ihr Jagdglück in den Wäldern des Ostufers suchten. Draußen schneite es leicht vor sich hin, so dass die ohnehin schon über 50 Zentimeter hohe Schneedecke laufend weiter wuchs. Außerdem wehte ein ziemlich scharfer Nordwind, der den Aufenthalt im Freien nicht besonders gemütlich machte. Es beanspruchte über eine Stunde, den See zu überqueren, und die Männer gerieten trotz der durchdringenden Kälte ganz schön ins Schwitzen.
     
    “Im Sommer ist es doch um einiges gemütlicher“, bemerkte Henry trocken.
     
    “Aber im Winter haben wir es leichter, weil wir die Spuren der Tiere besser verfolgen können“.
     
    “Das stimmt schon, aber allmählich wird das in dem tiefen Schnee immer anstrengender. Vielleicht sollten wir uns Schneeschuhe bauen. Damit wird ein Vorwärtskommen bestimmt einfacher.“
     
    “Wie stellst Du dir denn das vor? Wir haben doch keine Ahnung von Schneeschuhen.“
     
    “Wir haben von vielen Dingen keine Ahnung gehabt und haben sie doch bewältigt. Wir sollten uns einfach Wasserski besorgen, die wir sicherlich in irgendeinem Hafen auf einem Motorboot finden und die Spitzen abschneiden. Dann montieren wir eine Langlaufbindung darauf, und schon sind die Schneeschuhe fertig.“
     
    Heinz überlegte.
     
    “Keine schlechte Idee. Das könnte wirklich funktionieren. Warum ist Dir das nicht früher eingefallen? Lässt mich dieser Kerl tagelang durch den Schnee stapfen und behält seine Einfälle für sich, die zugegebenermaßen meist nicht zu gebrauchen sind.“
     
    “Ich wollte nur etwas für Deine Kondition tun, mit der es ja noch nie besonders weit her war. Umso leichter fällt Dir dann alles, wenn Du Deine Schneeschuhe hast.“
     
    Damit machten sie sich auf den Weg und trafen nach wenigen hundert Metern auf Spuren, die eindeutig von Rehen herrührten.
     
    Im Abstand von 200 Metern, fast parallel zu der Fährte, die Henry und Heinz verfolgten, bewegten sich zur gleichen Zeit drei Männer, die scheinbar planlos durch den Schnee stapften. Es war einer der Spähtrupps, der von Sahm zum Jagen ausgeschickt worden war. Beide Gruppen gingen aneinander vorbei, ohne dass sie sich gegenseitig bemerkt hätten. Mehrmals an diesem Morgen kamen sie sich bedrohlich nahe, aber dadurch, dass sich Heinz und Henry ruhig verhielten und nur mit Pfeil und Bogen bzw. der Armbrust schossen, blieben sie unentdeckt, obwohl auch sie, wie die Tiere, deutliche Spuren im Schnee hinterließen.
     
    Nicht unentdeckt blieb jedoch der Spähtrupp, dessen Fährte etwa hundert Meter vom Ufer entfernt, die beiden Freunde fanden, als sie mit einem erlegten Reh von der Jagd zu ihren Beibooten zurückkehrten.
     
    “Das sind eindeutig Fußspuren von Menschen“, stellte Henry fest. “Die waren vorhin noch nicht da, als wir hier vorübergingen. Verdammt, wir müssen vorsichtig sein. Ein Wunder, dass sie unsere Spuren nicht gesehen haben. Die müssen blind sein.“
     
    Heinz beugte sich etwas nach unten, um die Fährte genauer zu betrachten.
     
    “Drei Leute sind es gewesen, die hier langgegangen sind. Aus den Abdrücken ist das klar ersichtlich.“
     
    “Drei Leute waren es auch damals, denen sich Roland Kinsel angeschlossen hatte und die uns dann überfallen haben“, überlegte Henry. “Das kann zwar ein Zufall sein, aber wir sollten dennoch zusehen, dass wir uns aus dem Staub machen. Ich habe keine Lust, es hier auf eine

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