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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Doll
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zu schaffen machte. Da es mittlerweile bitterkalt geworden war und die Temperaturen bei minus 15 Grad Celsius lagen, blieben die anderen, sofern das möglich war, in ihren Häusern und bekamen deshalb auch nicht mit, welche Konstruktion der Physiker anbrachte. Mitte Januar war es dann so weit. Er bat die Bewohner des Blockhauses, ihre Räume für einen halben Tag zu verlassen, da er einige bauliche Veränderungen vorzunehmen hätte, die aber am Abend abgeschlossen seien.
     
    “Jetzt ist er völlig übergeschnappt“, meinte Henry. “Der will nur das Blockhaus für sich alleine haben.“
     
    Alle drängten sich im Haus des Kustos und in der Villa und warteten gespannt auf das, was ihnen Franz bieten würde. Es war ziemlich genau fünf Uhr nachmittags - draußen begann es bereits deutlich zu dunkeln - als er alle aufforderte, mit ihm in den Gemeinschaftsraum des Blockhauses zu kommen. Draußen wehte wieder ein eisiger Nordwind, der sofort den Atem gefrieren ließ.
     
    “Hättest Du Dir nicht einen wärmeren Tag aussuchen können, um uns wie die Schafe hin- und herzutreiben?“, maulte Hans Brink.
     
    “Dir wird schon gleich warm werden, wenn Du in Deinen Gemeinschaftsraum kommst“, freute sich Franz.
     
    Aber er hatte Unrecht. Hans Brink lief erst ein kalter Schauer über den Rücken und anschließend wurde im nicht nur warm, sondern regelrecht heiß. Auch allen anderen, die sich in dem Raum drängelten, blieb für einen Augenblick die Sprache weg.
     
    “Verdammt, wie hast Du das gemacht?“
     
    Das war das einzige, was Henry hervorbrachte. An der Decke hingen zwei Lampen und strahlten wie in alten Zeiten helles elektrisches Licht aus. Heinz war der erste, der sich wieder fasste.
     
    “Ich habe Dir ja gleich gesagt“, wandte er sich an Henry, “der hat in seinen Fingern mehr Verstand als Du in Deinem ganzen Kopf. Es hat mich zwar einige Mühe gekostet, Franz auf den richtigen Weg zu führen und ihn zu dieser Glanztat zu überreden, aber besser konnte ich Dir Deine Unfähigkeit nicht beweisen.“
     
    Franz strahlte genauso wie seine Lampen, die er mit Kristallglas Abdeckungen versehen hatte und ergötzte sich am Anblick der anderen, die immer noch staunend und völlig fasziniert zur Decke blickten. Selbst Freitag, der hinterher getrottet war, sah auf die Lampen, als verstünde er, dass da oben etwas hing, das für sämtliche Herrchen und Frauchen der Insel einem Wunder gleichkam. Henry schüttelte verblüfft den Kopf.
     
    “Auch, wenn Heinz der Überzeugung ist, dass mein Verstand dazu nicht ausreicht, hätte ich doch gerne gewusst, wie Dir das gelungen ist. Das gibt es doch gar nicht. Du hast doch selbst gesagt, dass nur durch Ausglühen aller Eisenteile die Elektroviren zu beseitigen sind. Wie also hast Du das angestellt?“
     
    Franz setzte sich auf einen der Stühle.
     
    “Das war mehr oder weniger ein Zufall“, begann er. “Angefangen hat das damit, dass ich mir an der Lötlampe die Finger verbrannt habe. Ein kurzer Moment in einer offenen Flamme genügt und du hast Brandblasen. Man braucht nicht seine Finger minutenlang ins Feuer zu halten, um festzustellen, dass dies Schmerzen und Wunden verursacht. Seht Ihr, und genau das brachte mich auf die Idee: Ich bin immer davon ausgegangen, das man die verseuchten Drähte und Stromteile ausglühen muss, um die Viren zu zerstören. Das war ein Irrtum. Es reicht, sie zu erhitzen. Auf hohe Temperaturen zwar, aber man braucht sie nicht auszuglühen. Ich experimentierte erst mit einfachen Batterien, dünnen Drähten und kleinen Lämpchen. Zwei, drei Minuten unter extremer Hitzeeinwirkung genügten, um sie wieder in einen funktionstüchtigen Zustand zurückzuversetzen. Ich dachte mir, was im Kleinen gelingt, sollte auch im Großen zum Erfolg führen. So erhitzte ich dickere Drähte und Glühbirnen, bastelte eine Dynamomaschine und schloss sie an das Windrad an, das diese Dynamomaschine jetzt antreibt und uns das Licht spendet. Das ist im Grunde genommen schon alles.“
     
    Henry haute ihm so auf die Schulter, dass Franz fast vom Stuhl geflogen wäre.
     
    “Da sitzt er hier und sagt ganz unschuldig: Das wäre im Grunde genommen alles. Mensch, das ist einfach genial! Das ist phänomenal, das ist phantastisch. Du bist ein Wunderkind! Was Du hier geschaffen hast, kommt der Neuerfindung des elektrischen Stroms gleich.“
     
    Auch die anderen lobten Franz in den höchsten Tönen, was diesem äußerst peinlich war.
     
    “Freut Euch nicht zu früh. Ich

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