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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Doll
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Auseinandersetzung ankommen zu lassen.“
     
    So zogen die beiden schleunigst das Beiboot aus dem Versteck, legten das Reh hinein und ruderten auf den See hinaus, wo sie aufgrund der schlechten Sicht nach wenigen hundert Metern nicht mehr zu sehen waren. Dann hörten sie in der Ferne einen Schuss.
     
    „Die haben auch irgendetwas geschossen. Zwar kam der Schuss jetzt von weiter südlich, aber ist besteht immer noch die Gefahr, dass sie wiederkommen und unsere Spuren finden.“
     
    Die Sorge von Henry erwies sich jedoch als unbegründet. Sahms Trupp kam weder zu der Stelle, an der das Beiboot ans Ufer gezogen worden war, noch kreuzten sie die Fußabdrücke, die Heinz und Henry unweigerlich verraten hätten. Was Heinz und Henry nicht wissen konnte: dem Trupp war es an diesem Tag einfach zu langweilig, ständig nur in ihrem eigenen Revieren zu jagen und sie wollten lediglich versuchen, einmal woanders etwas Wild zu schießen. Nachdem sie das Jagdrevier aber nicht genügend kannten, war ihnen auch unbekannt, wo das Wild am leichtesten zu finden war. Der Schuss, den Heinz und Henry wahrgenommen, galt daher auch keinem Reh oder Hasen, sondern wurde nur aus Frust abgegeben, da der Trupp selbst nach mehrstündiger Suche kein Tier erblickt hatte.
     
    Am 24. Dezember fand das erste Weihnachtsfest auf der Insel statt, und jeder war überzeugt davon, die schönste Feier seit Jahren miterlebt zu haben. Anette Moda bekam ein Akkordeon geschenkt, das Bernd Take schon vor Wochen aus einer Musikalienhandlung mitgenommen und heimlich auf die Insel geschafft hatte. Unter der Begleitung von Anette, die das Instrument recht gut beherrschte, sangen sie Weihnachtslieder und begingen einen äußerst harmonischen Tag. Franz Kerler wurde mit einer Unmenge an Werkzeugen und Laborausrüstungsgegenständen überrascht, die Kurt aus einer technischen Werkstatt in Feldafing entwendet hatte. Dies bewog Franz dazu, die Hälfte seines Schlafraumes, den er mit Anette teilte, zum Laborarbeitsplatz umzufunktionieren. Das konnte Henry natürlich nicht unkommentiert lassen.
     
    “Auf die Ergebnisse, die jetzt in Eurem Schlafzimmer zustande kommen, bin ich echt gespannt.“
     
    Franz lachte.
     
    “Du wirst Dich noch wundern, was hier geboren wird. Und dafür braucht Ihr noch nicht einmal neun Monate zu warten.“
     
    “Heinz“, wandte sich Henry an seinen Freund, “der hat etwas gefunden, womit er den natürlichen Reifeprozess beschleunigen kann. Ich glaube, Du solltest Dich etwas mehr um ihn kümmern. Der fängt an, sich in Dein Fachressort einzumischen.“
     
    “Wenn Du das wärst, dann hätte ich allerdings Bedenken“, konterte Heinz. “Bei Franz weiß ich, dass ich ihm blind vertrauen kann. Der hat schon in den Fingern mehr Verstand, als Du in Deinem ganzen Kopf.“
     
    Henry machte eine wegwerfende Handbewegung.
     
    “Dieser Mensch wird immer unverschämter, je länger er auf der Insel ist. Dabei kennt er meine Finger gar nicht richtig. Aber wenn er weiter so macht, kann er mal erleben, was es heißt, wenn sich meine Finger zu einer Faust zusammen ballen.“
     
    Franz Kerler aber sorgte in der Tat für eine große Verblüffung. Am zweiten Januar, dem Tag, an dem endlich die Schneefälle endeten, kam er aufgeregt zu den anderen und bat sie, ihm beim Bau eines großen Windrades zu helfen.
     
    “Was willst Du denn mit einem Windrad? Möchtest Du eine Windmühle errichten“, fragte Hans Brink neugierig, wobei er sich schon freute, seine Fähigkeiten als Architekt einsetzen zu können.
     
    “Nein, eine Windmühle ist es nicht. Aber ich verspreche Euch, Ihr werdet staunen, wenn alles fertig ist.“
     
    So begannen die Männer ein gigantisches Windrad zu bauen, das einen Durchmesser von fünf Metern besaß. Aufgrund des Schnees, der das Land fast einen Meter hoch bedeckte, wurde ein großes Dreibein konstruiert, das man einfach auf den schneebedeckten Boden stellte und mit Seilen an den Bäumen festzurrte. Dadurch war es relativ stabil und versprach, selbst heftigeren Stürmen standzuhalten. An der Spitze des Dreibeins wurde das Windrad montiert, das mit einem beweglichen Gelenk versehen war, so dass es sich immer in den Wind stellen konnte, egal aus welcher Richtung er wehte. Alle fragten sich nach dem Sinn des Ganzen, aber Franz war nicht bereit, Auskunft zu erteilen und versprach immer nur eine große Überraschung.
     
    Eine Woche lang geschah gar nichts. Dann sah man, dass sich Franz mit einer langen Leiter wieder am Windrad

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