Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Doll
Vom Netzwerk:
allerdings nicht mehr betreten werden konnte, weil sie einfach zu dünn war. Letztlich hatte man keine andere Wahl, als diese Arbeit von den Beibooten aus zu erledigen, die auf der Eisfläche bis zu den vom Eis befreiten Flächen geschoben wurden. Nur so konnte sicher gestellt werden, dass man sogar dann, wenn es zum Einbruch kommen sollte, nicht selbst in das kalte Eiswasser geriet. Dies war nicht nur äußerst mühselig, sonder auch sehr kräftezehrend. Die losgehackten Eisstücke wurden aus dem nun offenen Wasser entfernt, um dadurch das Zufrieren etwas hinauszuzögern. Zweimal am Tag und zweimal in der Nacht waren diese Arbeiten durchzuführen, und alle Erwachsenen beteiligten sich daran.
     
    Henry und Heinz hatten inzwischen ihren Plan durchgeführt und sich aus Wasserskiern Schneeschuhe gebaut. Das Patent funktionierte hervorragend und erleichterte ihnen die Jagd ganz erheblich. Da der See in der dritten Januarwoche restlos zugefroren war und die Fischerei deshalb zum Erliegen gekommen war, stand jetzt ausschließlich die Jagd im Mittelpunkt. Der einzige Vorteil dieses Naturereignisses war, dass Heinz und Henry den See nun zu Fuß überqueren konnten und nicht mehr gezwungen waren, hierfür die Beiboote zu benutzen. Um dies schneller bewerkstelligen zu können, hatten sie sich in den verlassenen Häusern des Ostufers Schlittschuhe besorgt. Am Ostufer deshalb, da sie hier ohnehin Spuren hinterließen und da sie es nach wie vor peinlichst vermieden, das Westufer zu betreten, solange sie sich dort mit Fußabdrücken verraten konnten. Natürlich hinterließen sie auch mit den Schlittschuhen einige Spuren, doch zogen sie diese erst an, wenn sie mindestens 100 Meter vom Ufer entfernt waren und die Spuren aufgrund dieser Entfernung kaum mehr ausgemacht werden konnten.
     
    Außer Wildgeflügel und Wildfleisch bereiteten die Frauen aber jetzt des Öfteren Trockenfisch zu, der durch die wirklich gekonnten Rezepturen gar nicht schlecht schmeckte.Und noch etwas hatten Hein z und Henry beschafft. An dem Tag, an dem sie mit einem der Beiboote in den Hafen nach Possenhofen gerudert waren, um sich dort für ihre Schneeschuhe Wasserski zu organisieren, nahmen sie aus den dortigen Werkshallen für Franz Kerler einfache Elektrowerkzeuge mit. Heinz war zunächst etwas erstaunt, als Henry eine Bohrmaschine, diverse Schleifmaschinen und eine Elektrosäge anschleppte.
     
    “Was hast Du denn damit vor?“
     
    “Ganz einfach. Wenn Franz die Geräte auseinander nimmt, alle stromführenden Teile erhitzt und anschließend wieder zusammenbaut, braucht er funktionsfähige Hilfsmittel, die alle Arbeiten beschleunigen. Zeit dazu hat er ja jetzt im Winter genügend, und vielleicht reicht der Strom, den er erzeugen kann, aus, um das ein oder andere Gerät zu betreiben.“
     
    Der Strom reichte zwar noch nicht aus, um ein Gerät mit 1000 Watt in Gang zu setzen, aber Franz wollte seine einfache Dynamomaschine ohnehin durch ein leistungsfähigeren Generator ersetzen, und dann bestand tatsächlich die Möglichkeit 1000 und mehr Watt aus seinem Windrad herauszuholen. Er arbeitet wir ein Verrückter daran und beschäftigte sich gleichzeitig mit der Entwicklung neuer Rotoren, die in der Lage waren, die Windkraft noch effektiver in elektrische Energie umzusetzen.
     
    Anfang der vierten Januarwoche erlegten Henry und Heinz innerhalb von zwei Stunden drei Rehe. Sie banden die Tiere auf einen Schlitten, den sie einfach hinter sich über den See herzogen. Da das Eis spiegelblank war, hinterließen weder sie noch der Schlitten Spuren, die einen Hinweis auf ihren Aufenthaltsort gegeben hätten. Die großen Mengen Fleisch gruben sie in einem riesigen Schneehaufen ein, den sie im Schatten der Bäume errichtet hatten. Auf diese Weise wurde das Fleisch regelrecht tiefgefroren und blieb über einen längeren Zeitraum haltbar. Genauso verfuhren sie auch mit den Enten und Gänsen, die sie schossen und nicht am gleichen Tag verzehrten. Dieser Schneehaufen diente tatsächlich lange Zeit als natürlicher Tiefgefrierschrank. Nachdem neben dem Eisausschlagen in diesen Wochen ziemlich wenige Arbeiten in Angriff genommen werden konnten, begannen die Männer, Netze zu knüpfen. Als Henry das erste Machwerk zu Gesicht bekam, das Kurt und Rudi Wollner zusammen gefertigt hatten, brach er in schallendes Gelächter aus.
     
    “Was wollt Ihr denn damit? Etwa die Fische erschrecken? Das könnte sogar funktionieren. Die lachen sich nämlich tot, wenn sie Euer Netz

Weitere Kostenlose Bücher