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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Doll
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entleert.“
     
    “War vermutlich ein Fürst oder so was“, mutmaßte Henry. “Wie wäre er sonst auf den Adel gekommen?“
     
    “Dennoch“, meinte Bernd, “der Fäkalientank war wirklich eine tolle Erfindung. Ohne ihn hätten wir im Winter kaum so sorglos unser Geschäft verrichten können.“
     
    “Wir haben ja einen schönen Gesprächsstoff‘, mischte sich Jochen Taler ein, dessen Wunde am Arm durch die ärztliche Kunst von Heinz prächtigst verheilt war.
     
    “Stimmt“, stellte Henry fest, dessen Mund sich an den Winkeln leicht zur Seite verzog, was ein untrügliches Zeichen dafür war, dass jetzt eine seiner trockenen Bemerkungen folgen würde.
     
    “Lassen wir den Scheiß. Es gibt in der Tat schönere Themen.“
     
    Die Frauen waren inzwischen mit Frühjahrsputz beschäftigt, was in Ermangelung von funktionsfähigen Staubsaugern gar nicht so einfach war. Die Teppiche wurden ausgeklopft, wobei die älteren Kinder freudig halfen. Es entspann sich alsbald ein Wettbewerb, bei dem die jüngeren Kinder als Jury eingesetzt wurden. Sieger war derjenige, dem es gelang, die größte Staubwolke aus den Teppichen heraus zu klopfen. Klara Brink ging als Siegerin hervor, was Hermann Kimm fürchterlich ärgerte.
     
    “Ihr habt einfach nur mehr Dreck auf Euren Teppichen gehabt“, entschuldigte er sich.“ Kein Wunder, dass Du deshalb auch gewonnen hast.“
     
    ‘Vielleicht habe ich auch mehr Kraft als Du, hast Du Dir das schon einmal überlegt?“
     
    Das ging nun aber echt an die Ehre von Hermann, der sich dadurch, dass ihn Henry und Heinz des Öfteren zur Jagd mitgenommen hatten, schon ganz als Mann fühlte. Am gleichen Tag gab es deshalb noch Wettbewerbe im Fußboden-Scheuern und Fensterputzen. Arbeiten, bei denen sich Hermann so ins Zeug legte, dass er zwar selbst mehr vor Nässe triefte als die Böden und die Fenster, aber Arbeiten, die er mit einem solchen Enthusiasmus erledigte, dass er Klara um Längen schlug, was seine angekratzte Ehre wieder herstelIte.
     
    Am 21. März, pünktlich zum kalendarischen Frühjahrsbeginn, hatte Franz Kerler den neuen Generator für sein Windrad fertig konstruiert. Er baute ihn zusammen mit Kurt ein und war sich aufgrund seiner Berechnungen sicher, damit genügend Strom erzeugen zu können, um die Elektrowerkzeuge, die er inzwischen von den Viren gereinigt hatte, zu betreiben. Der 21. März war jedoch ein absolut windstiller Tag, wodurch sich das Windrad in den kurz aufkommenden Brisen lediglich träge drehte. Am nächsten Morgen wurden jedoch alle von einem laut singenden Geräusch geweckt. Der Wind hatte leicht aufgefrischt und Franz, den es bereits um sechs Uhr morgens hinausgetrieben hatte, hatte sofort eine elektrische Bohrmaschine angeschlossen, die auch auf der Stelle lossurrte, als sei es das Selbstverständlichste auf der Welt. Alle kamen aus den Betten heraus gekrochen, gesellten sich zu Franz und sahen staunend zu, als dieser in einen umgesägten Baumstamm mühelos ein Loch bohrte. Jeder wollte einmal die Bohrmaschine in die Hand nehmen, um sich selbst zu betätigen, und die Männer freuten sich wie kleine Kinder. Sie holten sich einige Bretter und bohrten völlig sinnlos, aber total fasziniert und begeistert ein Loch neben das andere. Ebenso wurden die Sägen und Schleifmaschinen ausprobiert, und es war ein wahres Vergnügen zu sehen, wie sich erwachsene Männer darum stritten, der erste beim Ausprobieren sein zu dürfen. Franz Kerler hatte eine phantastische Arbeit geleistet und wurde von allen Seiten gelobt.
     
    “Das ist erst der Anfang“, sagte Franz bescheiden. “Aber ich werde sofort weitermachen, und zwar heute noch. Wir brauchen weitere Windräder, weitere Generatoren und wir müssen Batterien bauen. Natürlich benötige ich dazu einige Materialien. Ich hoffe, dass ich in Tutzing alles, was ich brauche, finden kann.“
     
    “Ich werde Dir helfen“, schlug Kurt vor. “Ich kenne mich in Tutzing am besten aus und weiß genau, wo Du was erhalten kannst. Außerdem kann ich Dir dann auch beim Transport helfen.“
     
    “Ich habe nichts dagegen. Ich will zunächst einen weiteren Generator zusammenbauen. Das heißt, ich werde ihn nicht zusammenbauen, sondern besser gesagt auseinanderbauen.“
     
    Die anderen sahen ihn fragend an.
     
    “Das verstehe ich nicht“, sagte Kurt. “Was meinst Du denn mit auseinanderbauen?“
     
    “Nun ganz einfach. Ihr könnt Euch doch mit Sicherheit noch an die Stromgeneratoren erinnern, die auf Baustellen

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