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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Doll
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sehen.“
     
    “Was gefällt Dir denn an unserem Netz nicht?“, wollte Rudi wissen.
     
    “Nun seht Euch doch einmal an, wie weit Ihr die Maschen des Netzes geknüpft habt. Da bleibt höchstens ein kapitaler Hecht oder ein Thunfisch drin hängen. Die anderen Fische können das als Spielwiese benützen, weil sie wunderschön durch die Maschen oder wie Ihr das nennen wollt, hindurch schwimmen können.“
     
    „Irgendwie hat er Recht“, gab Kurt zu. „ Die Maschen sind wirklich etwas zu groß geraten. Die Arbeit war umsonst.“
     
    Aber bereits zwei Tage später hatten die beiden ein neues Netz fertig gestellt und diesmal sah es wirklich professionell aus. Sie hatten sich exakt an dem Netz orientiert, das Henry im Sommer zwischen Possenhofen und Feldafing im See gefunden hatte und sozusagen eine hundertprozentige Kopie angefertigt. Dadurch weckten sie den Ehrgeiz der anderen, so dass innerhalb weniger Tage fünf weitere Netze entstanden.
     
    “Jetzt reicht es aber“, kommentierte Heinz den Arbeitseifer der Netzknüpfer. “Ihr wollt nur, dass wir im Frühjahr möglichst lange auf dem See bleiben.“
     
    “Ich glaube, im Frühjahr geht noch gar nichts mit dem Fischen“, wandte Henry ein.
     
    “Weshalb soll im Frühjahr noch nichts gehen?“, erkundigte sich Bernd. Wollt Ihr Euch etwa um Eure Arbeit drücken?“
     
    Henry setzte eine Miene auf, aus der man unschwer ein triumphierendes Wissen herauslesen konnte, das die anderen nicht besaßen.
     
    “Hat einer von Euch schon einmal daran gedacht, dass Fische auch laichen? Und ich weiß, dass Fische genauso Schonzeiten brauchen, wie das Wild. Ich habe nur keine Ahnung, wann welcher Fisch damit an der Reihe ist.“
     
    Die anderen sahen ziemlich betreten drein. Natürlich hatte Henry Recht. Man musste die Schonzeiten der Fische beachten, wenn man nicht Gefahr laufen wollte, sich eines der wichtigsten Nahrungsmittel zu berauben. Nur, wann war das?
     
    “Sobald der Schnee geschmolzen ist, werden wir uns in einer Buchhandlung in Tutzing Unterlagen darüber zu besorgen“, schlug Heinz vor.
     
    “Wäre doch gelacht, wenn es hier am See nicht einschlägige Literatur darüber gäbe. Mensch, woran man alles denken muss. Dinge mit denen wir uns nie beschäftigt haben und bei denen wir eine Menge falsch machen können, wenn wir nicht aufpassen.“
     
    Henry schmunzelte.
     
    “Ja, mein Freund, da siehst Du mal wieder, wie gering Dein allgemeiner Wissensstand ist. Du hast eben noch viel zu lernen. Von Menschen magst Du ja vielleicht etwas verstehen, aber bei den Fischen und anderen Tieren hapert doch ganz erheblich.“
     
    “Obwohl ich auch den Umgang mit Affen, wie mit Dir, relativ gut beherrsche“, erwiderte Heinz und schlug dabei seinem Freund von hinten auf die Schulter.
     
    Henry blieb eine passende Antwort nicht schuldig.
     
    “Affen haben auch keine Schonzeit, und mit allem, das Du nicht schonen musst, kannst du einigermaßen umgehen oder Du bildest es Dir zumindest ein. Mal sehen, ob Du so lernfähig bist, dass Du eines Tages die Schonzeiten kapierst.“
     
    “Ach, dass ich die begreife, da habe ich keinerlei Bedenken. Mein Problem ist nur, wie ich das dann Dir beibringen soll?“
     
    Die anderen, die mittlerweile mit den humoristischen Wortgefechten von Heinz und Henry vertraut waren und wussten, dass diese nicht ernst gemeint waren, sondern die beiden diese Art der Unterhaltung zu ihrem eigenen Vergnügen führten, amüsierten sich an dem gegenseitigen Hinaufschaukeln, das in Kombination mit der entsprechenden Mimik unweigerlich die Lachmuskeln eines jeden reizten. Inzwischen kannte man sich auch so gut, dass man schon am Geschichtsausdruck ablesen konnte, wann sich der ein oder andere anschicken würde, seinen Freund wieder einmal auf den Arm zu nehmen. Und allein das genügte, um bei jedem Heiterkeit auszulösen, die nicht selten in schallendem Gelächter endete, weil die Situationskomik der zwei einfach unübertrefflich war. So auch diesmal. Kurt war der erste, der nicht mehr an sich halten konnte und einfach loslachen musste. Kaum hatte er begonnen, fielen alle anderen ein.
     
    “Ich weiß gar nicht, was es da zu lachen gibt“, fragte Heinz, wobei er wieder auf das ursächliche Problem zurückkam und dabei gar nicht bemerkte, dass die anderen dieses Problem längst begriffen hatten und der Grund für ihren Heiterkeitsausbruch lediglich in der Tonalität des Zwiegesprächs lag.
     
    “Wir müssen uns in der Zukunft wirklich

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