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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Doll
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müssen abwarten“, sagte er. “Ändern können wir ohnehin nichts.“
     
    Die Kinder kamen, um ihren Vater zu begrüßen.
     
    “Papi, Papi, wir hatten heute einen Unfall!“ Michael sprang aufgeregt an ihm hoch.
     
    “Ach Gott ja, das habe ich ja ganz vergessen, zu erzählen“, erinnerte sich Anita.
     
    “Ach du liebe Güte, auch das noch. Einen Unfall mit Mamis Wagen? Ist euch was passiert?“
     
    Henry merkte, dass seine Frage dumm war. Natürlich war ihnen nichts passiert. Im Gegenteil, alle sahen putzmunter aus.
     
    “Nein nicht mit Mamis Wagen“, beruhigte ihn Hermann. “Mit dem Schulbus. Ein Auto scherte plötzlich aus einer Parklücke aus und als der Busfahrer hupen wollte, ging die Hupe nicht mehr. Zum Bremsen war es schon zu spät, und dann krachte es eben. Passiert ist niemandem etwas. Aber das Auto - ein VW Golf war es - ist völlig demoliert.“
     
    “Na ja, das Wichtigste ist, das keinem etwas geschehen ist“, befand Henry. “Wisst ihr, Vieles, das mit elektrischem Strom versorgt wird, funktioniert heute einfach nicht.“
     
    “Stimmt“, bestätigte Patricia, “mein Brummbär brummt auch nicht mehr“.
     
    “Das hat aber nichts mit dem Strom zu tun“, widersprach Michael.
     
    “Eben doch“, beharrte Patricia auf ihrer Meinung. “Wenn man auf den Bauch drückt, brummt er normalerweise, und jetzt brummt er nicht mehr.“
     
    “Der brummt, weil in seinem Bauch ein Blasebalg oder so was Ähnliches eingenäht ist. Wahrscheinlich hast Du ihn kaputt gemacht, weil Du immer mit der Faust darauf haust“, versuchte Hermann zu erklären.
     
    “Nein, der geht nicht, weil kein Strom mehr da ist. Außerdem haue ich nicht darauf. Der bekommt höchstens einmal einen auf seinen Hintern, wenn er ungezogen war.“
     
    Dass der Bär im Bauch wirklich nur einen Blasebalg hatte und das Brummen nicht von einer Batterie abhängig war, zog sie gar nicht erst in Erwägung. Wenn Patricia, beschlossen hatte, auf ihrer Meinung zu beharren, half auch kein noch so gutes Argument, um sie vom Gegenteil zu überzeugen. Alle kannten das, und deshalb unternahm keiner einen Versuch, ihr ein weiteres Mal begreiflich zu machen, dass die Fehlfunktion ihres Bären tatsächlich nichts mit den allgemeinen Stromausfällen zu tun hatte.
     
    “Ich werde mir Deinen Bären nachher einmal ansehen“, vielleicht kann man ihn wieder reparieren. So jetzt wird es aber langsam Zeit, dass ihr ins Bett geht!“
     
    Henry gab ihr einen Klaps auf den Po, um sie damit aufzufordern, den Gang in ihr Schlafzimmer anzutreten.
     
    “Erzählst du uns noch eine Geschichte?“, bettelte Patricia.
     
    Mit uns meinte sie sich, denn Michael fand Geschichtenvorlesen von Prinzip aus langweilig, weil das in seinen Augen ein typisches Mädchenverhalten war und Hermann fand sich schon lange zu alt dazu. Er las lieber noch selbst im Bett. Natürlich heimlich mit der Taschenlampe unter der Bettdecke. Henry bleib das zwar nicht verborgen, ließ ihm aber den Spaß, da er sich noch genau an seine Kindheit erinnern konnte, als auch er wohl gut die Hälfte der Karl May-Bände unter der Bettdecke verkonsumiert hatte. Das hatte vielen Batterien das Leben gekostet. Damals funktionierten sie noch, was man derzeitig nicht behaupten konnte.
     
    Das Wasser zum Zähneputzen machte seine Frau heute im Kessel warm. Wenigstens der Herd war betriebsfähig. Momentan jedenfalls noch. Nicht auszudenken, was geschehen würde, wenn überall die Herde ausfielen. Für den Augenblick schob sie diesen Gedanken wieder beiseite. Sie hatten ja immer noch den Schwedenofen, auf dem man notfalls kochen konnte.
     
    Als die Kinder endlich im Bett waren, was eine geraume Zeit beanspruchte, weil jedem in letzter Minute etwas anderes einfiel, um das lästige Schlafen möglichst lange hinauszuzögern, setzten sich seine Frau und er vor den Fernseher. Henry war gespannt darauf, was er alles über die Stromausfälle erfahren würde. Die Bilder, die gezeigt wurden, machten deutlich, dass die Folgen viel schlimmer waren, als er jemals vermutet hätte. In den Städten war es durch ausgefallene Ampeln und plötzlich versagende Motoren zu verheerenden Unfällen gekommen. Teilweise hatte es in den größeren Orten Massenkarambolagen mit hunderten von Toten gegeben. Die Rettungsdienste waren hilflos, einerseits aufgrund der riesigen Menge von Verletzten und Toten, andererseits, da die Rettungswagen selbst fast alle ihren Dienst versagt hatten. Viele Notärzte waren mit dem Fahrrad

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