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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Doll
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zu den Unfallorten gefahren, wo sie die Verletzten notdürftig versorgten, ohne zu wissen, wie sie die oft erforderlichen Transporte ins Krankenhaus bewerkstelligen sollten. Ähnliche Probleme hatte es mit dem Abtransport der Toten gegeben. Die wenigen Leichenwagen, die von Motorausfällen verschont geblieben waren, konnten die vielen Leichentransporte nicht bewältigen, so dass man gezwungen war, das Militär einzusetzen. Jede Menge Militärfahrzeuge blieben letztlich auch liegen und blockierten neben den normalen PKW’s zusätzlich die Straßen, was zur Folge hatte, dass der Verkehr restlos zusammenbrach. Das betraf nahezu alle kleineren und größeren Städte. Die Bundesregierung, die Länderparlamente und die Stadtverwaltungen wussten keinerlei Rat und waren nicht mehr in der Lage, irgendwelche sinnvolle Maßnahmen zu ergreifen, weil schlichtweg nichts mehr funktionierte. Das größte Problem blieb jedoch die Beseitigung der Leichen sowie der Krankentransport. In den Vordergrund gestellt wurde die Leichenbergung, da die Verletzten in den Krankenhäusern ohnedies nur eine notdürftige Versorgung erhalten konnten.
     
    Die Krankenhäuser hatten nämlich mittlerweile ihre eigenen Probleme. Da alle medizintechnischen Geräte ausgefallen waren, konnte man kaum mehr Operationen durchführen geschweige denn Schwerverletzte optimal behandeln. Abgesehen davon gab es in den meisten Kliniken durch das Versagen der Medizintechnik Todesfälle nie dagewesenen Ausmaßes, so dass die Krankenhausärzte froh waren, nicht noch zusätzlich mit Unfallopfern belastet zu werden. Das Militär hatte begonnen, mitten in den Städten Feldlazarette aufzubauen, zu denen man die Verletzten überwiegend auf Bahren hintrug und versuchte, ihnen mit den beschränkten Mitteln der Militärmedizin zu helfen.
     
    Neben dem Zusammenbruch des Straßenverkehrs mit all seinen schlimmen Folgen, stand auch der Schienenverkehr landesweit still. Viele Menschen waren in den Zügen, in den S- und U-Bahnen hängen geblieben und mussten den Heimweg zu Fuß antreten. Die Regierung empfahl, die Radioempfänger auf Sendung stehen zu lassen, da man stündlich über die aktuelle Lage informieren wollte. Auf jeden Fall sollten alle Berufstätigen bis zur Normalisierung der Situation zu Hause bleiben.
     
    “Sehr witzig“, meinte Henry und lächelte bitter. “Die wissen noch nicht einmal, was es ist und sprechen von Normalisierung der Situation. Und dass wir morgen zu Hause bleiben, ist doch wohl selbstverständlich, wenn sich nichts ändert. Wie und womit sollten wir auch in die Arbeit fahren, wenn kein Verkehrsmittel mehr in Takt ist? Ich bin ja gespannt, wie das noch weiter geht und wie lange es wirklich dauert, bis sich die Lage wieder normalisiert hat.“
     
    Hätte Henry geahnt, dass es nie wieder eine normale Lage geben sollte, wäre er an diesem Abend mit Gewissheit nicht so ruhig geblieben.
    Anita hatte beim Fernsehen gebügelt, teils, weil es ohnehin nicht zu umgehen war, teils, um damit die Nerven etwas zu beruhigen. Das machte sie immer, wenn sie etwas ansah, das sie aufregte.
     
    “Komm, lass uns ins Bett gehen!“, forderte Henry sie auf. “Mir reicht es für heute.“
     
    “Nur noch das eine Hemd, dann bin ich fertig.“
     
    Anita legte sich den Hemdkragen zurecht und wollte gerade das Bügeleisen greifen, als Henry einen entsetzten Schrei tat.
     
    “Nicht, um Gottes Willen, stell das Bügeleisen schnell zurück!“
     
    Anita sah erst erstaunt auf ihren Mann, dann auf das Bügeleisen. Kaum hatte sie einen Blick darauf geworfen, ließ sie es erschrocken auf den Ablagerost fallen. Krachend fiel es auf das Gestell, Die Bügelfläche war orange-glühend. Durch die plötzliche Hitzeentwicklung begann der Teflonbelag, der diesen Temperaturen nicht gewachsen war, zu verdampfen, was einen unangenehmen Gestank erzeugte, der sofort einen brennenden Reiz auf die Nasenschleimhäute ausübte. Henry sprang auf und zog den Stecker. Er achtete dabei sorgfältig darauf, dem Bügeleisen nicht zu nahe zu kommen, da es inzwischen eine unerträgliche Hitze ausstrahlte, die alles zu verzehren drohte.
     
    “Das war wirklich in letzter Minute“, atmete Anita erleichtert auf.
     
    “Man kann der Elektrik momentan nicht trauen, in keiner Beziehung“, antwortete Henry. “Wir müssen in den nächsten Tagen mit allem ganz vorsichtig sein und dürfen kein elektrisches Gerät aus den Augen lassen. Nicht einmal mehr die Lampen.“
     
    Dabei wunderte er sich, dass

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