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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Doll
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nicht mehr das geringste Lebenszeichen von sich. Er wiederholte das gesamte Experiment ein weiteres Mal. Ein neuer Motor und eine neue selbst- gebaute Batterie wurden miteinander verbunden, und wieder begann der Motor zu laufen, als sei es das Selbstverständlichste von der Welt, einfach anzuspringen, wenn eine Stromquelle angeschlossen wird. Er nahm den Motor aus seinem Versuchsaufbau heraus, legte ihn vorsichtig auf die Seite und schloss an seine Batterie einen anderen Motor an, den er bereits verwendet hatte, lange bevor es zu den mysteriösen Stromausfällen gekommen war. Er wusste genau: dieser hatte früher immer funktioniert, bevor es zu den mysteriösen Ausfällen gekommen war. Trotzdem setzte sich der Motor nicht in Bewegung, obwohl nach wie vor die Batterie angeschlossen war, die vor wenigen Augenblicken problemlos den anderen Motor angetrieben hatte. Er entfernte diesen, wie er jetzt sicher war mit Elektroviren verseuchten Antrieb und legte erneut den neuen, selbst konstruierten Motor ein und verband ihn mit einer unbenutzten Eigenbau-Batterie. Was nun schon zu vermuten war, traf ein: Alles lief wieder perfekt.
     
    Jetzt kam das letzte Experiment. Er holte die Batterie aus dem Versuchsaufbau heraus und legte sie neben eine der gewöhnlichen Serienbatterien. Zwei Minuten ließ er sie so nebeneinander ruhen und baute daraufhin seine Eigenbaubatterie wieder in die Versuchsanordnung ein, nachdem die von ihm vorgegebene Zeit abgelaufen war. Dann betätigte er den kleinen Schalter am Motorgehäuse. Nichts rührte sich. Um sicher zu gehen betätigte er diesen noch einige Male, das Ergebnis blieb jedoch das gleiche: Der Motor war nicht mehr zum Anspringen zu bewegen. Eine nagelneue Batterie, die lediglich eine zeitlang neben einer Kaufhausbatterie gelegen hatte - und es regte sich absolut nichts mehr! Damit war tatsächlich der Beweis erbracht. Franz Kerler war sprachlos, wie alles so einfach ablaufen konnte und zudem genau nach seinen theoretischen Vorstellungen. Er fasste seine Ergebnisse nüchtern in folgender Schlussfolgerung zusammen:
     
    1. Elektroviren übertragen sich von jeder industriell gefertigten Serienbatterie auf jeden Verbraucher.
    2. Elektroviren sind in der Lage, sich in jeden Verbraucher einzunisten.
    3. Elektroviren übertragen sich von Nestern, die sie in Verbrauchern gebildet haben, auf virenfreie Stromquellen und verseuchen sie.
    4. Elektroviren übertragen sich sogar über elektromagnetische Felder auf Verbraucher, stromerzeugende und selbst stromführende Medien.
     
    Schlussfolgerung Nummer 4 war die schlimmste. Sie besagte nämlich, dass zwischen Versorgern untereinander, zwischen Versorgern und Verbrauchern und zwischen Verbrauchern untereinander kein direkter Kontakt bestehen musste, um die Virenübertragung stattfinden zu lassen. Diese Erkenntnis war für Franz Kerler ein regelrechter Schock, denn da mit war klar, dass einfach nichts mehr funktionieren konnte. Sämtliche Batterien, die weltweit auf den Markt gekommen waren, hatten die Viren von den Produktionsmaschinen erhalten. Sämtliche Verbraucher, die weltweit über das öffentliche Stromnetz versorgt wurden, erhielten die Viren direkt aus der Steckdose. Umgekehrt konnten unverseuchte Stromnetze durch verseuchte Verbraucher infiziert worden sein. Darüber hinaus wurden durch stromführende Kabel und Leitungen überall auf der Erde elektromagnetische Felder erzeugt, wodurch auch jederzeit eine Übertragung der Elektroviren stattfinden konnte. Und dies alles in Bruchteilen von Sekunden! Ein einfacher, bequemer und vor allem durchschlagkräftiger Weg. Dass nicht sämtliche Verbraucher auf einmal ihren Dienst versagten und Radio, Fernsehen und viele Lampen noch funktionierten, war für Kerler der Beweis, dass diese Elektroviren eine unerklärbare und unentdeckte Intelligenz entwickelt hatten und nach einem bestimmten Plan vorgingen. Auch die Telefone waren noch intakt. Dahinter konnte nur eine gewisse Intelligenz stehen, welche die Menschen weder kannten und noch beherrschten; eine andere Erklärung gab es nicht. Und er fragte sich, wie lange es noch dauern würde, bis sich die Viren entschließen würden, auch die letzten noch in Takt befindlichen Stromverbraucher außer Kraft zu setzen.
     
    Franz Kerler lehnte sich müde und erschöpft auf dem alten, wackeligen Holzstuhl zurück. Mit dem Bau der Batterien, der Konstruktion der Versuchsanordnung und der Durchführung sämtlicher Experimente hatte er achtzehn Stunden ohne Pause

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