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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Doll
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gesucht.
     
    Breuer überlegte weiter. Die wichtigste Maßnahme, die Epidemie, die zweifellos in kürzester Zeit ausbrechen würde, wieder in den Griff zu bekommen, war die Ausrottung der Ratten. Diese Maßnahme war eher skeptisch zu beurteilen, da es kaum noch etwas gab, um die Ratten auszurotten. Ausräuchern oder Vergasen wären wohl die einzigen Möglichkeiten, die jedoch den Menschen genauso schaden würden, wie den Ratten. Außerdem war damit zu rechnen, dass sich alle auf das heftigste wehren würden, wenn es um das Niederbrennen der eigenen Wohnung oder des eigenen Hauses gehen würde. Vermutlich wäre das der Beginn eines Bürgerkrieges bzw. eines weltweiten Krieges überhaupt, an dem keiner interessiert sein konnte.
     
    Medikamente zur Behandlung von Erkrankten waren weltweit, besonders in den nie betroffenen europäischen und amerikanischen Staaten, lediglich in so geringer Menge vorhanden, dass noch nicht einmal ein Prozent einer Landesbevölkerung damit hätte behandelt werden können. Prä-ventivmaßnahmen gab es so gut wie keine, da Schutzimpfungen zwar durchaus den Verlauf der Lungenpest mildern konnten, aber ansonsten wenig wirksam waren. Und selbstverständlich konnten auch Schutzimpfungen nur an einem so lächerlich geringen Prozentsatz der Bevölkerrung vollzogen werden, da konnte man gleich darauf verzichten.
     
    Zur Vorbeugung konnten Sulfonamide oder Tetrazyklin verabreicht werden. Präparate, die noch im Krankenhaus von Breuer vorrätig waren, und zwar in einer Menge, die etwa für siebzig Personen reichen würde. In anderen Krankenhäusern dürfte diese Menge eher geringer sein. Andere hatten diese Präparate vielleicht gar nicht in ihrer Krankenhausapotheke. Was also blieb zu tun? Wenn die elektrische Energie nicht zurückkehren würde - und danach sah es im Moment nicht aus – wäre man nirgendwo auf der Welt in der Lage, Sulfonamide oder Tetrazyklin zu produzieren. Wenn man keine Sulfonamide und kein Tetrazyklin produzieren konnte, wäre man außer Stande, infizierten Personen zu helfen. Die Folge müssten zwangsläufig Millionen von Menschen sein, die an Lungenpest erkranken und letztlich daran sterben würden. Die Gefahr, sich zu infizieren, war dort relativ gering, wo wenige Menschen wohnten. Das Problem war nur, dass in Deutschland fast überall viel zu viele Menschen lebten und Inseln der Einsamkeit so gut wie gar nicht mehr zu finden waren. Deutschland war einfach viel zu dicht besiedelt. Die Länder, in denen man die vielleicht jetzt lebensnotwendige Einsamkeit finden konnte, waren aufgrund der nicht mehr nutzbaren Verkehrsmittel unerreichbar geworden. Trotzdem gab es noch eine winzige Chance. Breuer überlegte schnell, aber sehr präzise.
     
    “Anna, bitte frage mich nicht nach Erklärungen. Vertraue mir ganz einfach, und mache genau das, was ich Dir jetzt sage: Gehe nicht mehr in Dein Labor zurück, sondern hole sofort die Kinder in der Schule ab und bringe sie nach Hause. Anschließend holst Du die Fahrräder aus dem Keller und stellst sie in der Garage bereit. Packe alle lebensnotwendigen Dinge für Roswita, Peter und uns ein, und zwar in einer solchen Menge, dass wir sie gerade noch auf den Fahrrädern transportieren können. Kleidung, Decken, Nahrungsmittel – einfach alles, was man zum Überleben benötigt. Das Krankenhaus wird morgen geschlossen. Wir haben nichts mehr, womit wir Patienten behandeln könnten. Dennoch muss ich noch einmal zurück, um einige Medikamente, die noch übrig sind und meine Arzttasche zu holen. Wir werden diese Sachen mit Sicherheit irgendwann gut gebrauchen können. In spätestens zwei Stunden werde ich bei euch sein.“
     
    Anna erschrak.
     
    “Was um alles in der Welt hast Du vor?“
     
    “Frage jetzt nicht! Tu ganz einfach, was ich Dir sage. Es ist höchste Zeit, hier zu verschwinden, bevor wir dazu keine Chance mehr haben. Und bitte - erzähle keinem Menschen etwas davon. Melde Dich auch nicht in Deinem Labor ab. Mir ist klar geworden, dass wir vor einer Epidemie nie dagewesenen Ausmaßes stehen. Die halbe Menschheit, eventuell sogar noch mehr, wird dieser Seuche zum Opfer fallen. Und wir haben nichts, was wir dagegen unternehmen können. Ich habe einen Plan, der uns retten kann. Doch wir müssen schnell handeln und Stillschweigen bewahren. Dann werden wir vielleicht überleben.“
     
    Breuer drehte sich um, ließ seine Frau, der hunderte von Fragen auf der Zunge lagen, einfach stehen und machte sich auf dem schnellsten Weg ins

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