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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Doll
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lautes Schluchzen aus. Franz Kerler ging langsam auf Sie zu, setzte sich neben ihr auf den harten Asphalt und nahm sie in den Arm.
     
    “Was ist geschehen?“, wollte er wissen. “Sie scheinen einige Verletzungen zu haben.“
     
    Langsam beruhigte sich die junge Frau. Sie wischte sich mit einem Tuch die Tränen aus dem Gesicht und merkte erst jetzt, dass sie Kerler in den Arm genommen hatte. Aber es machte ihr, wie sie selbst erstaunt feststellte, nichts aus. Irgendwie flößte ihr der Fremde Vertrauen ein und sie fühlte sich durch den Arm unerwarteter Weise auch nicht beängstigt, sondern es tat ihr irgendwie wohl.
     
    “Danke“, sagte sie unvermittelt.
     
    “Danke wofür?“, fragte Kerler leicht erstaunt.
     
    “Danke, dass sie kein Verbrecher sind.“
     
    “Sie müssen in der Vergangenheit sehr viel mit Verbrechern zu tun gehabt haben.“
     
    “Eigentlich nie, aber so viele Menschen, die man schon seit ewigen Zeiten kennt, haben sich plötzlich zu Verbrechern entwickelt. Zu Verbrechern und Mördern, die skrupellos Menschen umbringen.“
     
    “Ja, die Menschen haben sich verändert“, stimmte Kerler zu. “Aber jetzt wieder zu Ihnen. Haben Sie außer Ihrem blutenden Arm noch andere Verletzungen?“
     
    “Ach, der Arm ist gar nicht so schlimm. Das sind nur ein paar Abschürfungen, die ernsthafter aussehen als sie in Wirklichkeit sind. Sie schmerzen nur. Abgesehen davon habe ich lediglich einige Prellungen. Viel schlimmer ist das, was mit meinen Eltern passiert ist.“
     
    “Mit Ihren Eltern?“ Franz Kerler blickte sich um. “Wo sind sie? Ich habe sie noch gar nicht gesehen.“
     
    “Sie sind auch nicht hier, Herr, Herr...?“
     
    Sie stockte, da sie sich noch gar nicht vorgestellt hatten.
     
    “Franz Kerler ist mein Name.“
     
    “Angenehm. Ich bin Karin Rabba. Meine Eltern sind nicht hier, Herr Kerler, sie können nicht hier sein. Sie wurden in München erschlagen.“
     
    Bei dieser Erklärung traten ihr Tränen in die Augen und sie musste die Lippen zusammendrücken, um nicht lauthals loszuschluchzen.
     
    “Erschlagen? Um Gottes Willen wie ist denn das geschehen?“
     
    Karin schluckte ein paar Mal bevor sie antworten konnte.
     
    “Wie das geschehen ist, fragen Sie mich? Nun gut, ich will es Ihnen erzählen, auch wenn es nicht einfach ist für mich.“
     
    Sie zog die Beine an und lehnte sich an die Leitplanke, um auf diese Weise eine möglichst bequeme Sitzposition zu erhalten.
     
    “Meine Eltern und ich wollten heute Nacht die Stadt verlassen. Der Hunger, die Cholera und jetzt auch noch die Pest... .Wir wollten eben einfach raus. Als wir unsere Wohnung in der Innenstadt verließen, loderten gerade die ersten Flammen aus den Häusern, die diese Mörderhorden angezündet hatten. Wir fuhren einen weiten Bogen, weil mein Vater jeglicher Konfrontation aus dem Weg gehen wollte. Wir benützten überwiegend Nebenstraßen und genau das war unser Fehler. Als wir in eine dieser Nebenstraßen einbogen, sahen wir uns auf einmal einer Gruppe von Männern gegenüber, die sich mit Messern und Prügeln bewaffnet hatten und augenscheinlich nur darauf warteten, Menschen, die hier des Wegs kamen, zu überfallen und auszurauben. Wir wollten wieder umwenden, doch inzwischen kamen auch von hinten bewaffnete Männer auf uns zu. Wir waren eingeschlossen und hatten keinerlei Chance mehr zu entfliehen. Sie rissen uns von den Rädern und schlugen zuerst auf meinen Vater ein. Ich selbst fiel an den Randstein, wo ich zunächst einmal liegen blieb. Nachdem sie meinen Vater halb tot geprügelt hatten, nahm einer der Männer sein Messer und stach so lange auf ihn ein, bis er sich nicht mehr rührte.
     
    “Der hat genug“, stellte er befriedigt und völlig ungerührt fest. “Jetzt zu der Frau.“
     
    Sie wandten sich meiner Mutter zu, die sich, genauso wie ich, vor lauter Schreck nicht von der Stelle gerührt hatte und gingen ebenfalls mit Prügeln auf sie los. Ich schrie wie verrückt, aber das störte sie überhaupt nicht und andere Leute kamen auch nicht zu Hilfe.
     
    “Warum eigentlich diese Anstrengung?“, fragte höhnisch der Typ, der meinen Vater niedergestochen hatte. „Versetzt ihr ein paar Messerstiche. Das geht viel schneller und ist weniger anstrengend.“
     
    "Meine Mutter gab keinen Laut von sich, als sie wie besessen auf sie einstachen. Mich hatten sie in diesem Augenblick völlig vergessen. Ich robbte vorsichtig mit samt meinem Fahrrad am Radstein entlang und als ich etwa zehn

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