Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit
wurde.
“Hallo, stopp! Bleiben Sie hier! Die werden Sie umbringen!“
Franz und Karin waren zunächst erschrocken, weil sie nicht damit gerechnet hatten, dass sich hier noch andere Menschen versteckten. Doch der Schreck war nur von kurzer Dauer. Offenbar wollte jemand beide warnen. Also war von ihm keine Gefahr zu erwarten.
“Kommen Sie hervor“, bat Franz, ebenso flüsternd wie sein unsichtbares Gegenüber, “und erzählen Sie uns, was sich da vorne abspielt.“
“Einen Moment, ich muss mich nur aus diesem Wrack hier befreien.“
Die Fahrzeugtür öffnete sich leise quietschend und Rudi Wollner stand mit seiner Frau vor Franz und Karin.
Sie stellten sich kurz gegenseitig vor, und nachdem diese Formalitäten erledigt waren, erzählte ihm Rudi Wollner von der Barrikade, die sich etwa zweihundert Meter vor ihnen befand und die gebaut worden war, um Stadtflüchtlinge zu überfallen und auszurauben.
“Wir wollten gerade in den Wald ausweichen,“ erklärte Rudi “als Sie mit Ihrer Partnerin erschienen. Sie waren so plötzlich da, dass wir nur noch schnell in das Autowrack kriechen konnten. Dadurch hörten wir Ihre Unterhaltung mit und konnten feststellen, dass Sie nichts Böses im Schilde führen. Und als Sie sich anschleichen wollten, musste ich Sie einfach warnen, denn ich hatte mich bereits vor einer halben Stunde in die Nähe dieser Barrikade gewagt und so lange gelauscht, bis ich erfahren hatte, was diese Menschen dort geplant haben.“
Franz und Karin bedankten sich und erzählten von dem Ziel ihrer Reise.
“So, auf die Roseninsel wollen Sie. Bestimmt keine schlechte Wahl. Genau dorthin wollen wir auch. Wo haben Sie denn Ihr Boot liegen?“
“Das ist bis jetzt das einzige Problem“, gab Franz zu. “Ich besitze kein Boot, und Segeln kann ich auch nicht. Sonst hätte ich mich in Starnberg mit einem Schiffchen versorgt. Aber irgendwo in Possenhofen werde ich mir schon ein Ruderboot leihen können, um zur Insel überzusetzen.“
Rudi sah zu seiner Frau. Sie nickte ihm leicht zu, und er wandte sich wieder an Franz und Karin.
“Wissen Sie, meine Frau und ich haben ein Segelboot in Starnberg liegen. Wir werden damit zur Insel fahren, wenn wir an dieser Barrikade vorbeikommen. Um uns alle aufzunehmen und zusätzlich noch die ganzen Lebensmittel, dazu ist unser Boot leider zu klein. Wenn Sie möchten, könnten wir jedoch nahezu ihr gesamtes Gepäck an Bord nehmen. An der Insel hole ich Sie dann mit dem Beiboot vom Festland ab. Auf diese Weise brauchen Sie sich selbst nicht um ein Boot zu kümmern, und außerdem haben Sie so Ihre ganzen Gepäckstücke auf bereits auf der Insel.“
Kerler, sonst ein äußerst bedächtiger und vorsichtiger Charakter, vertraute ihm sofort. Das war bei ihm absolut nicht selbstverständlich, aber dieser Rudi Wollner hatte sie gewarnt, und er glaubte nicht, dass er ihn betrügen und mit den Nahrungsmitteln abhauen wollte.
“Ein tolles Angebot, das wir gerne annehmen. Das erspart uns wirklich viel anstrengende Arbeit. Aber wie wollen wir es schaffen, jetzt an der aufgestellten Falle vorbei zu kommen? Es bleibt eigentlich nur der Wald und das könnte problematisch werden. Unsere Petroleumlampen können wir nicht anzünden, das ist zu gefährlich, und ohne Licht können wir nichts sehen.“
“Natürlich, das ist ein Problem. Trotzdem werden wir es schaffen. Der Wald ist nicht besonders groß und wenn wir uns weit links halten, erreichen wir den Waldrand, ohne dass wir gesehen werden können. Wir werden nicht tief hineingehen. Nur so weit, bis wir nicht mehr gesehen und gehört werden können. Dann warten wir, bis die Morgendämmerung uns so viel Licht spendet, um gefahrlos unseren Weg fortzusetzen. Ich kenne einen kleinen Feldweg, auf dem wir dann ziemlich rasch über Percha zum Hafen gelangen.“
Es war nicht einfach, die Räder und die vielen Gepäckstücke über die Leitplanke zu heben. Es war besonders deshalb nicht einfach, weil alles äußerst leise vor sich gehen musste, damit sie sich nicht durch irgendein lautes Geräusch verrieten. Doch sie schafften es. Mit letzter Kraft zwar, aber sie schafften es. Und in den frühen Morgenstunden erreichten sie den Starnberger Hafen, wo sie sich erst einmal alle ausruhten und etwas Nahrung zu sich nahmen.
14. Ankunft auf der Insel
Als Breuer und Kimm im Hafen aus ihren Boxen abgelegt hatten, war es doch etwas mühsam, die immerhin fast zwei Tonnen
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