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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Doll
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Ruhegelegenheiten aus den Booten hatten sie auf jeden Fall ausreichend Schlafplätze. Anschließend inspizierten sie das Haus des Inselwärters, das sich genauso öffnen ließ wie das Casino. Natürlich war der Luxus in diesem Häuschen wesentlich geringer, zumal hier einige Räume auch durch eine Dauerausstellung belegt waren, aber das spielte in ihrer Lage ja keine Rolle. Was die Frauen, die es nicht mehr auf dem Steg ausgehalten hatten und die inzwischen gekommen waren und alle Zimmer in Augenschein nahmen, am meisten freute, war die Tatsache, dass sich neben dem Elektroherd, der ohnehin nichts mehr genutzt hätte, ein überdimensionaler Kohlenherd mit einem Backrohr befand.
     
    “Schau mal Anita“, jubilierte Anna Breuer, “wir können sogar richtig kochen.“
     
    Die Kinder waren mittlerweile damit beschäftigt, den Garten und den Schuppen zu erforschen. Michael Kimm und Peter Breuer kamen nach einiger Zeit angelaufen, um ihren Vätern zu berichten, dass Hermann und Roswitha die Schuppentüre aufgebrochen hatten, was nicht schwierig war, da sie nur mit einem Klappriegel gesichert war. Hier fanden sie neben Werkzeug jede Menge Gartengeräte, die sich später als sehr nützlich erweisen sollten.
     
    Nachdem sich die erste Aufregung über das neue Heim gelegt hatte, begann man, die Kisten, Kartons, Taschen und Tüten zu den Häusern zu tragen. Die Kinder holten die Hühner, die vorübergehend in den Schuppen gesperrt wurden, wo sie erst einmal Futter und Wasser erhielten. Sie hatten immerhin eine Nacht lang weder Nahrung noch Wasser bekommen, was den Hahn jedoch nicht davon abhielt, kaum hatte er die Enge seiner Kiste verlassen, sofort auf Freitag, den Hund der Familie Kimm loszugehen. Freitag war jedoch Kummer mit diesem eingebildeten Federvieh gewohnt und drehte sich deshalb nur gelangweilt um und ging zum Wärter-Haus, in der Hoffnung, dass in der Küche, wo Anna und Anita die wichtigsten Lebensmittel unterbrachten, eventuell der ein oder andere Brocken für ihn abfallen könnte.
     
    Den nächsten Tag verbrachten sie damit, den neben der Villa liegenden Rosengarten zu vergrößern und die mitgebrachten Samen, Zwiebeln und Kartoffeln auszubringen. In dem Schuppen fanden sie jede Menge Latten, aus denen ein Hühnerstall errichtet wurde. Am Abend setzten sich beide Familien im Gartensaal, der zum Gemeinschaftsraum umfunktioniert worden war, zusammen und Breuer fand es an der Zeit, sich Gedanken über die nächste Zukunft zu machen.
     
    “Wir müssen unbedingt einen Plan für die nächsten Wochen und Monate, vielleicht sogar für die nächsten Jahre aufzustellen.“
     
    “Glaubst Du denn wirklich wir müssen Jahre hier verbringen?“, fragte Anita Kimm erschrocken.
     
    “Auszuschließen ist das nicht. Wir sollten das auf jeden Fall einkalkulieren. Die Cholera und die Lungenpest werden bei den momentan herrschen den medizinischen Zuständen nicht so schnell zu beseitigen sein. Hinzu kommt die enorme Überbevölkerung der Erde, die diesen Krankheiten zusätzlich Vorschub leistet. Einen besseren Nährboden gibt es nicht. Im Mittelalter hatten die Menschen wesentlich größere Chancen zum Überleben als wir heute. Da gab es noch viel weniger Menschen. Wir haben zwar das Wissen zum Heilen, aber nicht die Hilfsmittel dazu. Es bleibt nichts anderes übrig als zu warten, bis sich diese Seuchen von selbst ausgetobt haben. Mit Bestimmtheit werden sich auch noch andere Seuchen ausbreiten, an die wir jetzt noch gar nicht denken, und selbst Krankheiten wie Masern, Scharlach, Windpocken usw., die für uns vor wenigen Wochen noch problemlos zu behandeln waren, werden für die Menschheit lebensbedrohend werden. Ich rechne sogar damit, dass eine echte Grippe viele Opfer fordern wird. Wir haben schon jetzt nicht mehr genügend körpereigene Abwehrkräfte, um diese Krankheiten ohne die Hilfe der Medizin zu überwinden. Dann kommen noch Krankheiten wie Blinddarmentzündung, Herzinfarkt, Krebs und andere Leiden dazu, die operativ kaum mehr behandelbar sind und deshalb ebenfalls hunderttausende von Toten fordern werden. Was augenblicklich noch gar nicht zu beurteilen ist, sind die Reaktionen der Menschen, wenn der Ausbruch der Pest bekannt gegeben wird, In vermutlich zwei, drei Tagen, werden sie diese Seuche nicht mehr verheimlichen können. Die Selbstmordrate wird drastisch in die Höhe schnellen. Viele Menschen sind bereits jetzt völlig verzweifelt. Ihre Psyche ist schon angeschlagen, und wenn sie dann noch von dieser

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