Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit
verdammt eng. Zweitens können wir das kleine Haus des Kustos dieser Insel übernehmen.“
Er unterbrach sich plötzlich, stockte in seinem Vortrag und sah mit leicht verblüfftem Blick in Richtung des Häuschens, das der Wärter, der eigentlich ein Gärtner war, bewohnte.
„Sagt mal, wo ist dieser Wärter überhaupt? Der hat sich bis jetzt noch nicht blicken lassen. Komm, wir schauen mal!“
Diese Aufforderung war an Henry gerichtet. Sie schritten die ganze Insel ab, aber von dem Kustos was keine Spur zu finden. Er hatte sein Domizil offenbar bereits vor längerem verlassen. Insofern waren sie momentan Alleinherrscher und konnten über das Weitere frei verfügen. Zurück am Steg begannen die Überlegungen hinsichtlich des unterzubringenden Gepäcks erneut.
„Also wir haben nun die Möglichkeit, das Wärter-Haus zu beziehen. Die Türe müssten wir wahrscheinlich aufbrechen, aber ich glaube in der momentanen Lage können wir das verantworten. Drittens könnten wir noch in die alte Villa ziehen. Die ist bestens renoviert und bietet die größten Räume und den meisten Platz.“
“Ich weiß noch eine Möglichkeit, Papa.“ Hermann, der Sohn von Henry sah seinen Vater vorwitzig an.
“Aha, und welche?“
“Wir könnten uns doch selbst eine Hütte bauen.“
“Stimmt, Du hast recht. Das wäre die vierte Möglichkeit. Mit Sicherheit aber die anstrengendste Variante.“
“Was schlägst Du vor?“, wollte Heinz wissen. “Welche Möglichkeit bietet den meisten Komfort, sofern wir hier überhaupt von Komfort reden können?“
“Den meisten Komfort bietet ohne Zweifel das Schlösschen. Die Bausubstanz ist hervorragend, es gibt einen großen Garten und außerdem haben wir gleich am Haus genügend Grünfläche, die wir zum Gemüsegarten umfunktionieren können.“
“In Ordnung, werden wir also Schlossherren und ziehen in die Villa ein. Meinst Du, sie ist groß genug für uns alle?“
“Ich war noch nie drin. Mit Sicherheit hat es genügend Räume, und es wird bestimmt ausreichend Platz bieten. Mehr als wir benötigen. Jetzt können wir uns es noch die besten Zimmer aussuchen. Vielleicht sind morgen schon mehr Menschen hier, und dann hätten wir keine Wahl mehr und müssten nehmen, was noch vorhanden ist. Und für die Vorräte haben wir ja auch immer noch das Haus des Wärters, der glaube ich auch Gärtner ist und den Geräteschuppen, der dort steht“
“Also gut, komm“, schlug Heinz vor. “Schauen wir mal, wie wir in dieses feudale Casino reinkommen.“
Henry schickte Hermann nochmals zum Boot, um aus dem Werkzeugkasten einen Hammer, ein Brecheisen und eine Zange zu holen. Dann gingen sie los. Da die Insel keine besonders große Fläche aufwies, lag auch der Bootssteg nicht entfernt, so dass sie nur einen kurzen Weg zu gehen hatten. Die Tür war mit einem einfachen Sicherheitsschloss versehen, das noch die alte Bauart aufwies und von außen aufgeschraubt war. Heinz wollte schon das Brecheisen ansetzen, als Henry ihn stoppte.
“Moment. Warte einmal. Vielleicht müssen wir die Tür gar nicht auf brechen. Wenn sie nicht verschlossen ist und der Zapfen des Schlosses einen halben Zentimeter herausschaut, können wir die Tür mit der Zange öffnen. Das einzige, was wir brauchen, ist ein Schraubenzieher, und den haben wir natürlich auf dem Boot gelassen.“
Hermann rannte los und kam nach wenigen Minuten mit zwei Schraubenziehern zurück. Henry schraubte die Schlossabdeckung ab und freute sich.
“Der Zapfen steht nicht nur einen halben Zentimeter heraus, sondern mindestens einen Zentimeter. Jetzt kommt es darauf an, ob die Tür zusätzlich verschlossen ist oder nicht.“
Er setzte die Zange vorsichtig an dem Zapfen an und drehte ihn nach rechts. Das Schloss klickte und die Tür war offen.
Heinz Breuer staunte. “Du hättest Einbrecher werden sollen. Du hast eine echte Begabung.“
“Reines Glück“, entschuldigte sich Henry. “Das kann jeder, sogar Du.“
Sie inspizierten die ehemalige Bleibe des Hochadels und stellten fest, dass sämtliche Räume vollständig möbliert waren. Nicht alle zum Schlafen geeignet eingerichtet, aber dies ließ sich mit den Polstern und Liegen aus den Kajüten ihrer Boote beheben. Riesig was das Gartenzimmer, das sie als gemeinsamen Aufenthalts- und Wohnraum nutzen konnten. Die Möbel boten eine fast fürstliche Ausstattung, die ihren Ansprüchen mehr als genügte. Und mit den
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