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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Doll
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denke, da wurden die Bäume immer mit der Motorsäge zu Fall gebracht.“ Henry kratzte sich am Kopf, als sei dadurch die Lösung herauszukitzeln.
     
    Heinz grinste. “Wir machen uns Gedanken darüber, wie wir den nächsten Baum fällen und haben den hier noch nicht einmal zersägt.“
     
    “Siehst Du“, freute sich Hermann, “Du sagst auch zersägt. Also werden Bäume doch umgesägt.“
     
    “Nun ja, wenn sie gefällt sind, würde ich die Äste mit der Axt abschlagen und den Stamm in der Tat zersägen.“
     
    “Das würde ich auch“, stimmte Henry zu. “Ich bin mir auch ganz sicher, dass die Stämme, die bei uns im Wald herumlagen, immer in kleine Stücke zerschnitten waren. Genauso müssen wir es auch machen. Und die Stücke werden dann anschließend mit einer Spaltaxt in ofengerechte Hölzer klein gehackt. Wir werden eben einfach versuchen, ob wir mit dieser Methode zurecht kommen. Was anderes bleibt uns ohnehin nicht übrig.“
     
    Sie entasteten an diesem Vormittag noch den Stamm und waren danach so erledigt, dass sie beschlossen, die weiteren Arbeiten auf den nächsten Tag zu verschieben. Trotzdem beluden sie die Beiboote noch mit den Holzstücken, die sie vorher am Ufer schon aufgestapelt hatten und ruderten sie auf die Insel. Zwölf Fahrten waren nötig, um diese Arbeit zu bewältigen. Während sie am Ufer die Boote immer wieder beluden, schleppten die Frauen und die Kinder das Holz vom Steg zum Wärter-Haus, wo es unter dem Vordach des Schuppens aufgestapelt wurde. Kurz vor ein Uhr mittags hatten sie es geschafft. Die Männer fielen todmüde in die Stühle und waren kaum mehr in der Lage, sich zu bewegen.
     
    “Wir werden morgen einen ganz schönen Muskelkater haben.“ Henry sah abgekämpft zu Heinz hinüber, der die Beine lang ausgestreckt hatte und sich die Hände mit Penatencreme einrieb.
     
    “Dagegen hilft nur eines: Genauso arbeiten, wie heute. Damit geht der Muskelkater am schnellsten vorüber. In zwei Wochen sind wir diese Arbeit bestimmt einigermaßen gewöhnt. Dann wird es leichter für uns.“
     
    “In zwei Wochen habe ich keine Knochen mehr.“ Henry goss sich ein Bier ein, wobei er die Hälfte verschüttete, da seine Hände von der Überanstrengung zitterten.
     
    Anita nahm ihm die Flasche aus der Hand und schenkte ihm das Glas ein.
     
    “Mir bitte auch.“
    Mehr zu sagen war Heinz nicht mehr fähig. Anita öffnete eine zweite Flasche und machte ihm ebenfalls ein Glas zurecht. Die beiden Männer hatten ihr Bier noch nicht einmal ausgetrunken, als sie im Stuhl eingeschlafen waren.
     
    “Die Helden sind müde“, lachte Anna. “Die werden sich bis heute Abend nicht mehr rühren.“
     
    Aber sie täuschte sich. So, wie beide fast zur gleichen Zeit eingeschlafen waren, wachten sie auch nahezu gleichzeitig wieder auf. Es war mittlerweile drei Uhr nachmittags und sie hatten einen gewaltigen Hunger. Sie aßen mit großem Appetit in sich hinein, so als gäbe es keinerlei Probleme mit der Lebensmittelversorgung. Heinz plagte deswegen auch das schlechte Gewissen.
     
    “Was meinst du Henry, das, was wir jetzt verzehrt haben, müssen wir auch irgendwie wieder heranschaffen. Was hältst Du davon, wenn wir noch zum Angeln gehen? Das ist nicht anstrengend und wir können uns dabei sogar noch erholen.“
     
    “Gegen Angeln habe ich nichts einzuwenden. Das ist wirklich entspannend und vielleicht haben wir sogar Glück, und es beißt tatsächlich ein Fisch an.“
     
    Sie gruben im Garten einige Würmer aus, packten ihre Angeln zusammen und fuhren mit den Beibooten auf den See hinaus. Sie wählten eine Stelle zwischen der Insel und der Feldafinger Au, wo sie ihre Angeln auswarfen und die Boote in dem ruhigen Wasser treiben ließen. Entweder war es Können oder wirklich nur Glück. Auf jeden Fall fingen sie in den nächsten zwei Stunden vier Renken, drei Weißfische und einen Karpfen. Henry war erstaunt.
     
    “So viele Fische habe ich das ganze letzte Jahr nicht gefangen. Die wissen wahrscheinlich, dass wir sie dringend benötigen.“
     
    Noch mehr erstaunt waren die Frauen und die Kinder. Anita sah ihren Mann von der Seite her an, verzog schmunzelnd ihren Mund und meinte:
     
    “Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass ihr in einem Fischladen beim Einkaufen wart.“
     
    “Henry“, spielte Heinz den auf frischer Tat Ertappten, “sie hat es doch gemerkt. Irgendetwas haben wir falsch gemacht. Das nächste Mal müssen wir wirklich etwas weniger Fisch kaufen, das

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