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Auszeit für Engel: Roman (German Edition)

Auszeit für Engel: Roman (German Edition)

Titel: Auszeit für Engel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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fragte sie strahlend.
    »Ja …« Ich verstummte, als Nadia ihre Hand unter Laras Arm schob und Laras Brust zu streicheln begann.
    »He!«, lachte Lara. »Lass das!«
    Nadia zog ihre Hand zurück, doch nur, um sich den Finger zu lecken und ihre Liebkosungen wieder aufzunehmen. Laras steife Brustwarze stach durch die feuchte Baumwollbluse hindurch, und mir war extrem unbehaglich. Wenn ein Mann bei einer Party so etwas machte, würden man ihn lauthals als Lustmolch oder Machoschwein beschimpfen, aber weil Nadia Lesbe war, musste ich so tun, als wäre es das Normalste von der Welt.
     
    Den ganzen Abend über unterhielt sich Kirsty ständig mit Troy. Auch wenn ich sie nicht im Auge hatte, spürte ich ihre Nähe zueinander, und das machte mich nicht glücklich. Deswegen war es für mich ein Höhepunkt, als sie getrennt fortgingen. Sie fuhr gegen Mitternacht, und ich musste mich sehr zusammennehmen, um nicht hinter ihrem Auto herzubrüllen: »So gut in Form bist du wohl doch nicht, was?«
    Troy blieb ein bisschen länger, und als er ging, erwartete ich offenbar eine besondere Verabschiedung. Aber er gab Emily einen Kuss und sagte: »Wir sprechen uns, Schätzchen«, dann gab er mir einen ebenso freundlichen Kuss und sagte: »Gute Nacht, Irin.«
    Nach und nach gingen die Gäste, bis Emily und ich fast die einzigen waren. Während wir die Flaschen für den Container zusammenstellten, die Holzsplitter unter dem Couchtisch zusammenfegten und Glasscherben in Zeitungspapier wickelten, konnte ich nicht mehr an mich halten – es lag am Alkohol, klar – und platzte heraus: »Ich muss dir etwas gestehen. Ich bin … verknallt.« Ja, das war das richtige Wort. »Troy. Ich finde ihn attraktiv.«
    »Zieh dir eine Nummer und stell dich hinten an.«
    »Ach, so ist das.«
    Sie zeigte mit dem Finger auf mich, zwinkerte und sagte mit einer Elvis-Stimme: »Verlieb dich nicht in mich, Baby, ich brech dir nur das Herz.«
    »Hat er das wirklich gesagt?«
    »Nicht wörtlich.« Sie schien belustigt. »Aber so verhält er sich. Man könnte schwören, dass die Frauen alle hinter ihm her sind. Vielleicht«, sagte sie, momentan verunsichert, »sind sie das auch.«
    »Aber er hat eine große Nase«, wandte ich ein.
    »Das scheint die Ladys nicht zu kümmern.«
    »Welche Ladys?«
    »Troy ist immer umschwärmt.«
    »Meinst du Kirsty?«
    »Klar.«
    »Aber weißt du denn mit Sicherheit, dass zwischen ihnen was läuft?«
    »Ich weiß das intuitiv mit Sicherheit.«
    Dann traute ich mich. »Hast du mal was mit Troy gehabt?«
    »Ich und Troy?« Sie fing an zu lachen. Anfangs war es ein normales Lachen, dann begann sie sich zu schütteln und musste sich an die Küchentheke lehnen. »Entschuldige«, sagte sie mit vor Lachen verzerrten Gesicht, »Schon …. schon der Gedanke! Troy und ich!«
    Sie fing erneut an zu lachen. Ich nahm einen Müllbeutel und warf die leeren Dosen hinein.
     
    Als ich im Bett lag, dachte ich an Troy. Es hatte mich überrascht, ja, sogar brüskiert, als er mein Bein berührt hatte. Doch jetzt empfand ich es anders. In der Erinnerung erlebte ich die Szene noch einmal, immer wieder. Wie seine heiße Hand auf meiner nackten Haut entlangfuhr, wie das Verlangen sich in mir regte, als seine Hand oben auf meinem Oberschenkel ankam und nach innen glitt. Noch einmal. Seine Hand kam oben auf meinem Oberschenkel an und glitt nach innen, seine Hand kam oben auf meinem Oberschenkel an und glitt nach innen …
    Eine traumartige Mattheit breitete sich in mir aus. Ich will es mal probieren, dachte ich. Ich war so lange brav gewesen. Ich werde mich sehr wohl in ihn verlieben, und er darf mir gern das Herz brechen
    In dem Zustand zwischen Wachsein und Schlaf, in dem ich mich befand, war meine Abwehr einen Moment lang außer
Kraft, und unwillkürlich kamen mir Garv und die Frau in den Sinn, und dass sie sich in der Öffentlichkeit umarmt hatten. Doch sofort zwang ich mich, an Troy zu denken.
    »Ha!«, sagte ich in schläfrigem Trotz.

19
    W ahrscheinlich war das ganze Gerede vom Verlieben schuld daran, dass ich »meinen« Traum hatte. Seit ich achtzehn war, hatte ich ihn immer mal wieder, vielleicht einmal im Jahr, vielleicht sogar seltener, und er verlief meistens gleich. Jedesmal entdeckte ich Shay Delaney auf einer belebten Straße und fing an, hinter ihm herzulaufen und mich durch die Menge zu schieben und drängen. Über den Köpfen der Menschen, die im Winterschlussverkauf einkauften, sah ich seinen Hinterkopf, der sich immer weiter von mir

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