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Auszeit

Auszeit

Titel: Auszeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco von Münchhausen
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mehr machte.
    Und das Schlimmste: Die Ungewissheit vor der Zukunft ließ ihn missmutig werden im Umgang mit seinen Kunden.
    Und was passierte daraufhin? Sein Absatz an heißen Würstchen fiel beinahe über Nacht. Da sagte der Vater zum Sohn: »Du hattest Recht, mein Junge, es steht uns eine schwere Rezession bevor.«
    |59| Fragen zum Nachdenken
Wie viele negative Informationen nehme ich über die Medien wie auch von anderen Menschen auf, die mich nur belasten und mit meinem Aktionsbereich nichts zu tun haben?
Wann habe ich schon die Erfahrung gemacht, dass meine bloße Einstellung entscheidend war für eine negative oder positive Erfahrung?
Auf welche Weise könnte ich mich besser vor zu viel Negativinput schützen und bewusster auf positive

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|61| Notwendiger Besitz
    Im vorigen Jahrhundert besuchte ein Tourist aus den Vereinigten Staaten den berühmten polnischen Rabbi Hofetz
    Chaim.
    Erstaunt sah er, dass der Rabbi nur in einem einfachen Zimmer voller Bücher wohnte. Das einzige Mobiliar waren ein Tisch und eine Bank.
    »Rabbi, wo sind Ihre Möbel?«, fragte der Tourist.
    »Wo sind Ihre?«, erwiderte Hofetz.
    »Meine? Aber ich bin nur zu Besuch hier. Ich bin nur auf der Durchreise«, sagte der Amerikaner.
    »Genau wie ich«, sagte der Rabbi.
    Ein Extrembeispiel? Natürlich, doch gerade solche Metaphern können uns in ihrer Radikalität kurz aus gewohnten Denkmustern wachrütteln und uns einladen, einen bestimmten Aspekt unseres Lebens zu hinterfragen – um vielleicht zu erkennen, was auch wir verändern können, ohne jedoch gleichzeitig ebenso radikal leben zu müssen. – Natürlich sind wir alle hier auf der Erde nur vorübergehend anwesend, also gewissermaßen »auf der Durchreise«. Dennoch versuchen wir berechtigterweise uns den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten, mit allen möglichen »Möbeln«, die symbolisch für unseren materiellen Besitz stehen könnten. Über die vielen Jahre sammelt sich immer mehr davon an, und es ist durchaus sinnvoll, sich von Zeit zu |62| Zeit die Frage zu stellen, wie viel man davon wirklich für ein erfülltes Leben braucht und ob man nicht befreiter und leichter leben würde, wenn es einem gelänge, manches davon zu entrümpeln und abzugeben. Von selbst entfernen sich diese Dinge allerdings nicht. Manchmal bedarf es eines äußeren Anlasses, wie beispielsweise eines Umzuges, um gehörig auszumisten – je weiter man fortzieht, umso mehr ist man oft gezwungen aufzugeben und loszulassen. Eine befreundete Familie hat neulich bei ihrem Umzug nach den USA zwei Drittel ihrer bis dahin angesammelten Sachen abgegeben oder entrümpelt. So schwer es ihnen im Augenblick der Entscheidung auch fiel, später berichteten sie, wie befreit und erleichtert sie sich fühlten und dass ihnen erstaunlicherweise nicht das Geringste von all den Sachen fehlte. Doch warum bis zu einem Umzug warten? Wer einmal im Jahr, zur Jahreswende oder zum Frühlingsanfang, sein Leben überdenkt und so radikal wie möglich entrümpelt, wird mit dem äußeren Ballast auch inneren abwerfen und weniger »Möbel« mit sich rumschleppen, die einem freien Leben oft im Weg stehen. Wenn man es schafft, sich zu überwinden und das eigene »Keller-Speicher-Garagensyndrom« anzugehen, wird man in der Regel mit Erstaunen feststellen, wie viel unnötiges Gerümpel sich angesammelt hat: Wie viele Bücher verstopfen die Regale, die man wohl nie lesen wird, wie viele Kleidungsstücke, die man nie mehr tragen wird, und wie viele sonstige Dinge lagern in Schränken und Schubladen, die nichts als Platz wegnehmen? Was einem zu schade zum Wegwerfen erscheint, kann man ja zur Altkleidersammlung und den Sammelstellen der Wertstoffhöfe geben, dann kommt es wenigstens noch anderen zugute. Und natürlich lässt sich auch auf der finanziellen Ebene ausmisten: Wie viel des gewohnten Kostenapparates ist wirklich sinnvoll? Sind all die Versicherungen wirklich erforderlich, und wird das eigene Leben durch die vielen gewohnten Luxusausgaben wirklich erfüllter? – All dies sind Fragen, die man sich klugerweise |63| von Zeit zu Zeit stellen sollte, um seine Reise durchs Leben mit weniger »Möbeln« und mehr Leichtigkeit zu gestalten. (Gute Anregungen hierzu finden sich in Karen Kingstons Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags und Werner Tiki Küstenmachers und Lothar Seiwerts simplify your life .)

    Fragen zum Nachdenken
Was sind meine »Möbel«, die ich mit mir herumschleppe, ohne dass sie mein Leben

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