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Ausziehen!

Ausziehen!

Titel: Ausziehen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Greimann
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verstanden?«, fragte ich und kostete die Situation voll aus. »Sind Sie hergekommen, um mich um Hilfe zu bitten?«
    Sein Blick glitt kurz von mir ab, dann sah er mich jedoch wieder an und lächelte. »Sie haben wirklich eine blühende Fantasie, Ms. McMullen!«
    »Dann fragen Sie mich doch einfach mal nett«, schlug ich ihm vor.
    »Ich bin hergekommen«, sagte er und sah mir frech ins Gesicht, »um herauszufinden, ob es einen logischen Grund dafür gibt, warum Sie glauben, dass ein solches Tagebuch existiert.«
    Ich musste lachen. Ich konnte einfach nicht anders. Einen Augenblick lang fragte ich mich ernsthaft, ob er jetzt zupacken und mich erdrosseln würde. »Gehe ich richtig in der Annahme, Lieutenant, dass Sie trotz Ihrer eifrigen Bemühungen nicht in der Lage waren, Mr. Bomstads Tagebuch zu finden?«
    »Wenn es dieses verdammte Ding gegeben hätte, dann hätten wir es schon gefunden.«
    »Oh, es gibt dieses Tagebuch«, versicherte ich ihm.
    »Warum sind Sie davon so fest überzeugt?«
    »Weil ich ein Profi auf meinem Gebiet bin.« Ich hatte Bomstads Gesichtsausdruck gesehen, wenn er davon erzählte. Er hatte ein Tagebuch geführt, nur bezweifelte ich langsam, dass es mit der feinfühligen Prosa gefüllt war, die ich ursprünglich einmal erwartet hatte.
    »Ein Profi«, wiederholte Rivera und lachte. Bei diesem Geräusch hätte ich ihm am liebsten eine Socke in die Nase gestopft. Außerdem hoffte ich, dass ich verdammt noch mal Recht hatte. Ich wandte mich ab.
    Er packte mich am Arm, kurz über dem Ellbogen, und ich erstarrte. Ich möchte festhalten, dass mich seine Grobheit schockierte. Aber ich war von keinem Mann mehr berührt worden, seit Dr. David mich vor einigen Tagen in den Arm genommen hatte, und an der Vorstellung, dass mein Lieblingsmentor mit Lady Di verlobt war, hatte ich auch noch zu knabbern.
    Unsere Blicke trafen sich. Ich hatte das Gefühl, ein Blitz würde in meinen Bauch einschlagen. Ich war nicht so dumm, mich wieder auf einen solchen Schwachmaten einzulassen, aber Rivera sah mich mit echt glühenden Augen an. Würde ich an diese Sache mit der Chemie glauben, hätte ich bestimmt gedacht, es würden genügend Funken zwischen uns fliegen, um alles um uns herum zur Explosion zu bringen. Dann machte er den Mund auf.
    »Die Unterschlagung von Beweisstücken ist eine strafbare Handlung, Ms. McMullen!«
    Zähneknirschend brachte ich ein Lächeln zustande, und prompt fiel mir wieder ein, warum ich den Kerl so hasste. »Ich habe absolut keine Ahnung, wo Mr. Bomstad sein Tagebuch aufbewahrt hat«, erwiderte ich, »aber ich habe schließlich weder ein Einsatzkommando noch Zugang zu seinem Haus, nicht wahr?«
    Er packte noch fester zu. »Und wenn Sie es hätten?«
    »Dann wäre ich Ihnen klar einen Schritt voraus.«
    Er ließ von mir ab und nickte kurz mit dem Kopf in Richtung Straße. »Wer ist der Kerl da draußen?«
    Ich sah über seine Schulter hinweg und erinnerte mich zum ersten Mal wieder an Solberg. »Nur ein … flüchtiger Bekannter.«
    Eine Braue hob sich kurz. Falls er jetzt wieder mit seiner Durststrecke kommen sollte, würde ich mit der Ratenzahlung an die Bank diesen Monat aussetzen und mit dem Geld stattdessen eine Lebensversicherung auf seine erbärmliche Existenz abschließen. »Und was macht er hier?«
    »Ich habe ein paar Probleme mit meinem Garagentor … mit der Fernbedienung. Hören Sie, Rivera, ich habe keine Ahnung, wo sich das Tagebuch befindet«, sagte ich, trat schnell einen Schritt zurück und schloss die Tür. Oder eher, ich versuchte, die Tür zu schließen, denn er setzte einen Fuß in den Türspalt und drückte sie wieder auf.
    »Hatte Bomstad ein Bankschließfach?«
    Ich starrte ihn mit einer gewissen Verblüffung an. »Mr. Reeper«, gab ich zu bedenken, »Sie glauben, wir hätten eine leidenschaftliche Beziehung geführt; ich beharre jedoch nach wie vor darauf, dass unsere Beziehung rein beruflicher Natur war. Wie auch immer, es erscheint mir sehr unwahrscheinlich, dass die Existenz eines Bankschließfaches in unseren Sitzungen zur Sprache gekommen sein sollte.«
    »Waren Sie zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt?«
    »Jawohl«, antwortete ich, und es war mir inzwischen schnurzpiepegal, bei welchen idiotischen Vorstellungen er mittlerweile angekommen war. »Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden -«
    »Hatte er Verwandte, die ihm nahe standen?«
    Ich öffnete die Tür ein wenig weiter. »Ich bin mir sicher, dass Sie diese Dinge mithilfe der geballten Kraft des

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