Ausziehen!
leere Glas, ohne dabei aufzusehen.
»Der Bomber«, sagte sie und beugte sich vor, als hätten wir beide ein Geheimnis, obwohl sie vergaß, dabei leiser zu reden, »... war eine Granate im Bett!«
Gut zu wissen, dachte ich. Und ich war mir sicher, dass die anderen Gäste dieses Wissen ebenso zu schätzen wussten wie ich. Ich hielt mich zurück, mich zur Bestätigung umzusehen. »Also glauben Sie nicht, dass er irgendwelche … Probleme in diesem Bereich hatte?«
Sie schnaubte erneut. Ich erwog, ihr einen Eiswürfel in die Nase zu stopfen. »Im Oberstübchen war nicht viel los, wissen Sie?« Sie tippte an ihren Kopf, als wäre ihrer mit Staatsgeheimnissen vollgepfropft. »Aber sein Erdgeschoss war hammermäßig ausgestattet.« Sie grinste. »Sein Problem war …« Ihr Grinsen wurde von einem ärgerlichen Gesicht abgelöst. Ihr Drink wurde serviert. Sie schlürfte ihn in einem Zug. »Er konnte seine Haustür nicht geschlossen halten. Wenn Sie wissen, was ich meine.«
Ziemlich kryptisch, aber ich glaube, ich konnte ihre Worte entschlüsseln. »Wie lange haben Sie zusammengewohnt?«
Sie zuckte mit den Schultern. Häppchen wurden serviert. Mozzarellasticks. Es gibt Tage, da würde ich für Mozzarellasticks meine drei schwachsinnigen Brüder mit Kusshand an Sklavenhändler verschachern. Heute war einer dieser Tage.
»Fast ein Jahr lang«, antwortete sie. Ich warf einen Blick auf die Sticks und versuchte, nicht zu sabbern. »Der Bastard … Kaum ein Monat verging, in dem er nicht irgendein Flittchen gevögelt hat.«
»Haben Sie ihn deshalb verlassen?«
Sie leckte Käse von ihren Fingern. »Genau, und weil ich Matt getroffen habe.«
»Matt?«, fragte ich.
»Einen Freund von Bomber. Er hatte zwar nicht Bombers Munition, aber er war genauso geladen. Sie wissen, was ich meine?«
Ich war mir ziemlich sicher, dass sie da einige Metaphern verwechselte, aber vielleicht stand sie einfach total auf Waffen. »Wie hat der Bomber reagiert, als Sie ihn verlassen haben?«
Sie starrte finster vor sich hin, weshalb ich vermutete, dass es dem Bomber relativ egal gewesen war. Ich empfand ein wenig Mitleid. Manchmal musste man sie umbringen oder verlassen, aber es tat durchaus nicht weh, wenn sie einen anflehten, zu bleiben. »Wie sich rausstellte, hatte er was mit einer Schlampe von der Highschool.«
»Hat er Ihnen das gesagt?«
Unser Essen wurde serviert - mein Grünfutter und ihr Rind. Glücklicherweise konnte sie gleichzeitig essen und reden. Ich besaß die gleiche Fähigkeit, wollte damit aber nicht so prahlen. »Tratsch im Umkleideraum«, sagte sie und schnitt ihr Fleisch durch. Nicht alle Restaurants servierten ihre Steaks blutig. Dieses hier schon.
»Hat er sich auch noch kurz vor seinem Tod mit ihr getroffen?«
Sie zuckte mit den Schultern und aß. »Wissen Sie, wie sie heißt?«
Sie starrte vor sich hin, als würde sie nachdenken. Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, schien dieser Prozess mit grausamen Schmerzen verbunden zu sein. »Druella, Duane oder so was.«
»Duane?« Ich bin von Natur aus kein sarkastischer Mensch, aber wenn ich mal von der letzten Million Leute ausging, die ich getroffen hatte, kam mir der Name doch ziemlich unwahrscheinlich vor.
»Irgendwie so was«, nuschelte sie und kaute weiter an einem Fleischstück. Ich war kurz davor, mir den Rest des Steaks zu schnappen und nur gegen Lösegeld wieder herauszurücken.
»Fing ihr Name mit einem D an?«, riet ich.
»Ja.«
»Denise vielleicht?«
»Nö.«
»Dena?« Mir wurde klar, dass die Sache hier ewig dauern könnte, aber mir fiel leider nichts Besseres ein.
Sie legte ihren Kopf auf die Seite und kaute. »Dena. Dana!« Sie stieß den Namen stolz hervor und nahm zur Feier einen Riesenschluck von ihrem Drink.
»Dana? Sind Sie sicher?«
»Jawohl.«
»Kennen Sie ihren Nachnamen?«
Sie verdrehte die Augen. »Wir waren nicht gerade Busenfreundinnen, wenn Sie wissen, was ich meine.«
»Ich kann mich gar nicht erinnern«, sagte ich, »irgendwas über sie in den Nachrichten gehört zu haben.«
»Nachrichten!«, rief sie und schnaubte so laut, dass ich Angst bekam, das Rind könnte aus ihrer Nase wieder herausgeprustet werden. Vielleicht war ich doch nicht so hungrig, wie ich zuerst gedacht hatte. »Bob würde sich eher’ne Kugel durchs Herz jagen lassen, als so pikante Details nach draußen dringen zu lassen.«
»Bob?«
»Er war mal Trainer, aber wenn Sie mich fragen, war er nur ein nerviger Scheißkerl. Der Bomber konnte nicht mal pissen
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