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Ausziehen!

Ausziehen!

Titel: Ausziehen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Greimann
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versucht hatte, war eine halbe Katastrophe daraus geworden. Wer hatte mich überfallen? Und warum? War das einfach nur irgendein Rowdy gewesen, oder hing der Vorfall vielleicht mit Bomstads Tod zusammen?
    Bei den Erinnerungen daran wurde mir schlecht und ich fühlte mich fast schon paranoid. Ich warf einen Blick über meine Schulter. Mr. Al-Sadr starrte mich über seinen Zaun hinweg an. Ich war mir nicht ganz sicher, ob es daran lag, dass das Gras gut zwanzig Zentimeter hoch stand oder ich Shorts der gleichen Länge trug.
    Ich verkniff mir mein Alles-in-Butter-Lächeln, da ich eine schreckliche Entdeckung gemacht hatte. Ich hatte Angst, und es war an der Zeit, etwas dagegen zu unternehmen.

12
    Ein Schwein ist ein Schwein, bis man es wirklich kennen lernt. Dann ist es ein Schwein mit einer Seele.
    Cousin Kevin McMullen, Schweineexperte
     
     
    M rs. Volkers.« Ich streckte ihr meine Hand entgegen. Sheri Volkers nahm sie und schüttelte sie. Sie war mal Andrew Bomstads Verlobte gewesen und betrauerte seinen Tod scheinbar nicht genug, um darauf zu verzichten, kleine, rosafarbene Herzen auf ihre Fingernägel zu kleben. Sie ergriff meine Hand so zaghaft, als hätte sie Angst, die Herzen könnten abfallen. »Vielen Dank, dass Sie etwas Zeit für mich haben.«
    »Klar, kein Problem. Worum geht’s denn?«
    »Ich möchte mich nur kurz mit Ihnen unterhalten«, sagte ich, während wir zu einem Tisch geführt wurden. Das Elephant Ear war für einen Sonntagnachmittag erstaunlich leer.
    »Über Bomber?«
    »Genau.« Ich schlängelte mich auf die Sitzbank ihr gegenüber.
    »Sie waren seine Seelenklempnerin?«
    So langsam hatte ich echt genug davon, ständig als »Seelenklempnerin« bezeichnet zu werden. Ich fühlte mich, als müsste ich bald im Blaumann zu Arbeit gehen und eine Rohrzange parat halten. »Seine Psychologin. Ja. Einige Monate lang.«
    Sie nickte. Bis auf die dunklen Spitzen hatte sie platinblonde Haare und ein rundes, hübsches Gesicht. »Haben Sie mit ihm gevögelt?«
    Wow. Ein weiteres Thema, das immer wieder auftauchte. Wer hätte das gedacht?
    »Nein«, antwortete ich. »Meine Beziehung zu Mr. Bomstad war rein beruflicher Natur.«
    Sie warf mir einen viel sagenden Blick durch ihre schwarz getuschten Wimpern zu, als wüsste sie mehr als ich. Ich beschloss, dass ich Sheri Volkers nicht sonderlich gut leiden konnte. Außerdem glaubte ich nicht, dass sie viel mehr wusste als ich. Vielleicht sprach da aber auch nur gerade die Zicke in mir. Ich hatte Recht gehabt. Neulich war ich nur prämenstruell drauf gewesen. Jetzt war ich echt gefährlich.
    Eine muntere, kleine Kellnerin kam auf uns zu. Wir bestellten unsere Drinks. Sheri nahm einen Whiskey Sour, ich blieb - stilvoll bis zum Letzten - bei meinem Eistee. Falls ich wieder auf dem Parkplatz überfallen werden sollte, wollte ich bei vollem Bewusstsein sein. Außerdem wollte ich eine Handfeuerwaffe. Leider hatte ich es bisher nicht einmal geschafft, mir ein neues Pfefferspray zu besorgen. Aber es war taghell, und der Schwarze Mann schien ziemlich weit weg zu sein. Mal abgesehen davon, dass ich gerade meine Tage hatte. Wenn ein Kerl da irgendwas versuchen würde, wäre das schon ziemlich selbstmörderisch.
    »Was kann man denn hier gut essen?«, fragte Sheri und öffnete ihre Speisekarte.
    Ich fragte mich, ob es geizig wirken könnte, wenn ich die Suppe vorschlug.
    Schließlich bestellte sie ein Porterhouse-Steak. Zur Hölle mit ihr! Ich liebe Porterhouse-Steaks. Stattdessen wählte ich einen Chefsalat mit Dressing und empfand fast mehr Stolz als Neid.
    »So.« Sie nahm den letzten Schluck ihres ersten Drinks, schaute sich nach der Kellnerin um und sah dann mich an. »Was wollen Sie wissen?«
    »Nichts Spezielles. Wie ich Ihnen schon sagte, war Mr. Bomstad einige Monate bei mir in Therapie, und einige seiner Aussagen passen nicht so ganz zu den letzten Geschehnissen. Ich möchte einfach nur herausfinden -«
    Schnaubend unterbrach sie meinen Monolog. Ich ließ ihr einen Augenblick Zeit, um die Sache zu erklären. Stattdessen nahm sie einen ordentlichen Schluck aus dem frisch vor sie hingestellten Glas.
    »Stimmt etwas nicht?«, fragte ich.
    »Ich hab gehört, dass er mit einem Ständer so groß wie meine Handtasche hier gestorben ist.«
    Aha. Es hatte sich also rumgesprochen.
    Ich warf ihr einen finsteren Blick zu. »Er war wegen Potenzproblemen bei mir in Behandlung, die -«
    Wieder schnaubte sie. Die Kellnerin kam zu uns an den Tisch, und Volkers reichte ihr das

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