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Ausziehen!

Ausziehen!

Titel: Ausziehen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Greimann
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gehen, ohne dass Bob davon wusste.«
    »Könnte er wissen, wo der Bomber sein Tagebuch aufbewahrt hat?« Das war meine Hauptfrage, der Grund, warum ich ihr dabei zusah, wie sie auf meine Rechnung ihr Steak hinunterschlang. Lässig lauerte ich zwischen einem leckeren Salatblatt und einem vornehmen Schluck Tee.
    »Tagebuch!«, rief sie und gackerte wie eine demente Legehenne. »Der Bomber hat ganz bestimmt kein Tagebuch geführt! Der konnte ja kaum seinen eigenen Namen schreiben!«
     
    Es war schon dunkel, als ich an diesem Abend nach Hause kam. Im Besitz des vollen Namens des Trainers sowie einiger Erkenntnisse, die ich heute Morgen noch nicht gehabt hatte, suchte ich zuerst zweimal die Straße ab, bevor ich die Türen des Saturn entsicherte und zu meinem Haus hinüberlief. Der Weg war recht dunkel, und meine Lampe spendete nur trübes Licht.
    »Süße!«
    Ich keuchte, fuhr herum und ließ meine Schlüssel fallen. Sie klirrten auf den Beton wie zerspringendes Glas. Ein riesiger Schatten trat aus dem Dunkel neben meiner Eingangstür hervor.
    »Zurückbleiben! Bleiben Sie ja, wo Sie sind!«
    Der Schatten wollte nicht gehorchen. »Ich hatte Besuch, Süße.«
    Ich erkannte ihn nach wenigen Sekunden, was aber meine flatternden Nerven nicht wirklich beruhigen konnte. »Mr. …« Der Brustkorb presste mir mein pochendes Herz wie eine Quetschkommode zusammen. »Mr. Angler?«
    »Ich muss Ihnen leider sagen, Mädchen, dass ich die Bullen gar nicht leiden kann.«
    »O verdammt!«, rutschte es mir heraus. »Rivera?«
    »Ganz genau.« Er stand jetzt ziemlich nah vor mir auf der Veranda, so nah, dass ich mich nicht bücken konnte, um die Schlüssel aufzuheben - wenn ich es denn gewagt hätte, meinen Blick von seinem abzuwenden. »Rivera.« Er kam noch einen Schritt auf mich zu. »Haben Sie mir den vorbeigeschickt?«
    Ich schaffte es mit Mühe und Not, den Kopf zu schütteln.
    »Er hat gesagt, Sie sind überfallen worden. Dachte wohl, ich wüsste was darüber. Haben Sie ihm das eingeredet?«
    Wieder schüttelte ich den Kopf, aber dennoch packte er mich am Arm.
    Ich keuchte vor Schmerzen, woraufhin er seinen Griff lockerte und mich anstarrte, dann schob er meinen Ärmel bis zum Ellbogen hoch. Selbst in diesem Halbdunkel waren meine Blutergüsse beeindruckend.
    Er wurde starr. »Sie glauben, ich war das?«
    »Nein!«
    »Lüg mich nicht an, Miststück!«, warnte er.
    Dieses Wort ging mir durch Mark und Bein. Mir lief es eiskalt den Rücken hinunter. »Ich habe nicht eine Minute lang geglaubt, dass Sie das waren.«
    »Ach ja?«
    »Jawohl!«, sagte ich. »Wenn Sie mir was hätten antun wollen, dann hätten Sie das ohne Maske getan.« Er beobachtete mich mit zusammengekniffenen Augen wie eine Katze. »Und ich wäre tot gewesen.«
    Ein Lächeln umspielte seine Lippen. »Dieser Rivera, ist das Ihr Macker?«
    »Nein.« Ich konnte trotzdem kaum atmen.
    »Was haben Sie dann mit ihm laufen?«
    »Nichts!«
    Er grinste mich breit an, als wüsste er es besser. »Der Kerl sah aus, als würde er echt zum Tier werden, wenn man ihn ärgert.«
    Ich wusste beim besten Willen nicht, was ich darauf antworten sollte.
    »Wenn Sie noch mal Probleme haben, dann rufen Sie den sofort an!«
    »Okay.«
    Er nickte mir zu und drehte sich um. Einen Augenblick später blieb er jedoch wieder stehen. »Und wenn Sie rausfinden, wer das getan hat, dann rufen Sie mich an. Ich hätte da ein paar Dinge mit dem Kerl zu klären.«
    Dann verschwand er in der Dunkelheit.
    Meine Finger schafften es, die Schlüssel aufzuheben, und meine Beine trugen mich ins Haus.
    Nur meine Blase machte nicht mehr mit.
     
    Bis zum nächsten Morgen waren meine Nerven zum Zerreißen gespannt.
    Der Schorf auf meinem Knie riss auf, als ich mir meine Laufschuhe zuschnüren wollte, und bei den zweisekündigen Dehnübungen ächzten meine Sehnen wie die einer alten Frau. Ich trat auf meine Veranda und schloss die Haustür ab.
    »Wo ist Ihr Pfefferspray?«
    Ich schrie erschrocken auf und wirbelte herum. Meine Schlüssel hielt ich wie eine halb automatische Handfeuerwaffe schützend vor mich.
    Rivera starrte mich an.
    »Verdammt! Können Sie mich nicht einfach nur in Ruhe lassen?«
    »Ich wollte Sie nicht erschrecken«, sagte er, aber sein Ausdruck verriet, dass ihn das des Nachts nicht gerade um den Schlaf bringen würde.
    Ich zielte weiterhin mit meinen Schlüsseln auf ihn. »Was zum Teufel wollen Sie hier?«
    »Sagen Sie einem Freund Bescheid, wenn Sie das Haus verlassen?«
    Ich versuchte, meine

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