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Autobiografie einer Pflaume - Roman

Titel: Autobiografie einer Pflaume - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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wie aus Holz war, und er wollte nicht, dass man ihn aufisst, weil er ihn gebraucht hat, um damit Pipi zu machen. Das wird sie beruhigen.»
     
     
    Wir sind alle im Bus von Gérard, nur Béatrice nicht, die im Büro von Madame Colette malt. Simon sagt, ihr schönstes Geschenk wäre, wenn ihre Mama sich endlich dazu durchringen könnte, ins Flugzeug zu steigen. Madame Papineau hat uns Taschengeld gegeben, und ich vergewissere mich alle fünf Minuten, dass ich meine zwanzig Francs noch habe.
    Jujube steckt sich seine Münzen in die Augen und spielt Monster, aber das Geld hält nicht. Eine Münze fällt auf den Boden und rollt zu Pauline, die mit Gérard spricht, und weil Jujube zu dick ist, um unter den Sitz zu kriechen, fängt er an zu heulen, und Pauline dreht sich um und sagt:«Jujube, geh an deinen Platz zurück, du siehst doch, dass ich mit Gérard spreche», und Jujube antwortet:«Ist mir doch egal», und Pauline packt Jujube am Ohr:«Das sehen wir gleich, ob es dir egal ist», und Gérard sagt:«Lass den Jungen in Ruhe», und Pauline lässt das Ohr von Jujube los, als hätte sie sich die Finger verbrannt, und sie setzt sich brav auf ihren Sitz und ist sauer, weil Gérard Patrick Bruel superlaut gestellt hat.
    Und Camille kriecht unter den Sitz von Pauline und sucht die Münze, und Jujube gibt ihr einen Kuss auf die Backe, und ich würde Jujube am liebsten das Gesicht zerkratzen, und ich weiß nicht, warum.
    Im Dorf steigen wir alle aus, nur Gérard nicht, der sich eine Zigarette anzündet.

    «Kommst du nicht mit?», fragt Pauline.
    «Nein, Geschäfte kann ich nicht ausstehen.»
    Wir lieben Geschäfte.
    Camille probiert einen Ring an, der so rosa ist wie die Brille von Béatrice.
    «Sehr hübsch», sagt Pauline, die eine Menge Schmuck anprobiert, den sie nicht kauft wegen der Etiketten, die an ihm drankleben.
    Boris und Antoine schmieren sich den Mund mit Lippenstift voll und sehen sich kichernd im Spiegel an.
    Die Verkäuferin und Pauline finden das gar nicht komisch.
    «Es tut mir schrecklich Leid», sagt Pauline.«Kinder, Sie wissen ja …»
    «Ich weiß nur, Madame, dass ich von Ihnen hundertfünfzehn Francs bekomme.»
    Pauline holt die Brieftasche aus ihrer Handtasche und gibt der Verkäuferin einen großen Geldschein und schaut die Brüder Chafouin an, die sich mit Papiertaschentüchern den Mund abwischen.
    «Könnt ihr euch nicht ein einziges Mal benehmen? Aber das wäre wohl zu viel verlangt! Lippenstift für hundertfünfzehn Francs! Das sage ich der Heimleiterin, wenn wir zurückkommen, und dann werden wir schon sehen, ob ihr es immer noch zum Lachen findet!»
    Die Verkäuferin zwinkert uns zu, als wollte sie sagen, dass mit Pauline offenbar nicht gut Kirschen essen ist.
    «Das tust du besser nicht», sagt Simon.
    «Wie bitte?»
    «Ich hab gesagt, tu das nicht, sonst erzähle ich der Heimleiterin von deinem Verlobten.»
    «Von welchem Verlobten?», fragt Pauline, als hätte sie tonnenweise Verlobte.

    «Von dem, der an dir rumknutscht, wenn wir im Schwimmbad sind.»
    Und da macht Pauline den Mund ganz weit auf, und kein Ton kommt raus.
     
     
    Die Brüder Chafouin geben ihr ganzes Geld für eine Puppe aus, die lacht, wenn man ihr auf den Bauch drückt. Jujube kauft zwei Schachteln Schokoladenkekse, eine für sich und eine für den Geburtstag von Béatrice, und er isst beide leer, bevor er die Kasse erreicht.
    Ahmed weint, als der Verkäufer sagt:«Dieser Hase? Der kostet hundert Francs, junger Mann.»
    Eine Dame, die daneben steht, sagt:«Schämen Sie sich, ein Kind zum Weinen zu bringen», und sie schaut den Verkäufer an, als wäre er ein Ungeheuer, und sie schenkt Ahmed den Hasen, und wir schauen sie alle an, als wäre sie eine Fee, mit Ausnahme von Pauline, die immer noch beleidigt ist.

Die Geschenke sind auf ihrem Teller zu einem Berg gestapelt, und Béatrice kann nicht mehr stillsitzen. Sie windet sich auf ihrem Stuhl, als wäre er mit Reißzwecken gespickt, und weil sie hinter den Geschenken verschwindet, steigt sie auf ihren Stuhl, die Finger in der Nase, und lacht, und man sieht ihre rosa Zunge und ihre weißen Zähne, und sie sieht nichts, weil sie ihre Schokoladenfinger an ihren rosa Brillengläsern abgewischt hat.
    Wir finden es super, mit Monsieur Paul zusammen im Heim zu essen. Das ist mal eine Abwechslung zu seinem«stieben, stob, gestoben».
    Camille zieht Béatrice am Rock:«Pack deine Geschenke aus.»

    Béatrice nimmt die Finger aus der Nase und steckt sie sofort in den Mund.
    Sie

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