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Autobiografie eines Lügners

Autobiografie eines Lügners

Titel: Autobiografie eines Lügners Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Chapman
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weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber dies war definitiv mein letzter Flug mit Air Fäkalkügelchen, und der Grund dafür ist, daß ich jetzt drei Jahre damit verbracht habe, zwischen Sitzreihen voll eingepferchter eingebildeter amerikanischer Geschäftsleute auf und ab zu schwanken, die mir an den Arsch fassen, obwohl Gott allein weiß, warum, denn die könnten nicht mal jeden zweiten Freitag ihre eigene Faust ficken, und muß dabei dies erniedrigende priapische Kostüm tragen; kann mir mal jemand sagen, wo da der ›Glamour‹ sein soll? Sogar der Pilot – der sich, wie ich zufällig weiß, von einem Polizisten in Benidorm ficken läßt – wird mir kaum je eine Möse voll Gottes eigenem Saft verpassen, der doch so gut für die Zähne sein soll. Und Sie haben nicht den geringsten Grund, so zu kichern, es versteht sich nämlich wie von selbst, daß Sie alle eine Dreiviertelstunde bei einer Temperatur von knapp 44 °C im Flugzeug warten müssen, sich dann in einen Bus zwängen dürfen, der Sie dreimal um das Flugzeug und dann im Zickzack die zwanzig Meter bis zum ›Ankunft‹-Wellblechverschlag fahren wird, in dem Sie eine weitere Dreiviertelstunde bei knapp 60 °C auf das Vorrecht warten müssen, Ihren Paß schlampig von einem kurzsichtigen, unrasierten Bürokraten gestempelt zu kriegen, der eine verspiegelte Sonnenbrille von Woolworth, Modell ›Itaker‹, trägt. Während Sie dort stehen, werden Sie Captain ›Clint‹ Morpeth und seinen Kopiloten sehen, der glaubt, er ist James Bond (Sie erkennen ihn am roten Gesicht, dem Gestank nach japanischem Einreibekram und dem abgelaufenen Päckchen Durex in der obersten Jackentasche), wie sie Stunden vor allen anderen vorbeisausen, wobei sie ihre Kontrabande an sich drücken, was für Sie sehr ärgerlich sein wird, weil Sie sterbensdringend pissen müssen und derlei für Sie nicht vorgesehen ist. Selbst dann werden Sie die Gepäckausgabe mit dem Koffer anstarren müssen, der seit vierzig Minuten herum und herum fährt und aussieht wie Ihrer, und falls Sie Ihr Gepäck kriegen, schnappt es sich ein kleinbürgerlicher Arschbeißer von einem Zollbeamten, der glaubt, er ist General Franco, weil er zwei Streifen am Ärmel hat, und wird den Koffer an den Scharnieren aufzwängen und auf der Suche nach geschmuggelten getrockneten Eidechsen und illegalen Flipperautomaten sintflutartig auf Ihre frischen weißen Baumwollhemden schwitzen. Wenn Sie endlich weg dürfen, wird es keine Busse in die Stadt geben, und Sie werden ein Taxi nehmen müssen, und dann werden Sie 35 Pfund für drei Kilometer Fahrt auf brennenden Plastiksitzen zahlen müssen, und die versengen Ihnen dann endgültig den … Ach, Sie werden es nie lernen, oder? Steigen Sie einfach aus.« Klick.
    Nachdem ich im Flughafen ausgecheckt hatte, wurde ich von Loretta Feldman abgeholt, die sich in einem gefälschten Paß »Mary O’Sullivan« nannte. Sie brachte mich zu einem Auto, das von ihrem Mann gefahren wurde, der sich Marty nannte. Auf dem Weg vom Flughafen in die Stadt schwatzten wir froh darüber, wie entsetzlich D. Frost war, und erreichten ein Restaurant namens Zum Grünen Delphin. Im Grünen Delphin waren John Cleese mit irgendeiner Torte, 42 Marty, seine Frau, Tim Brooke-Taylor und mehrere Bilder von Nazi-Kriegsverbrechern. Weil wir mit dem Ausführen der Damen dran waren, zahlte ich doppelt für etwas, was ich nicht bekommen hatte. Das machte mir nicht übermäßig viel aus –, ich war betrunken, und weil ich pissen mußte, ging ich für Herren. Ich bemerkte, daß die Seife über dem Waschbecken auf einem Dorn aufgespießt war und eigentümlich wie ein halb erigierter Penis aussah, obwohl sie überwiegend grün war. Ich kam zurück an den Tisch, und Tim Brooke-Taylor war bereit zu mikturieren. Ich erklärte ihm, auf dem Klo sei etwas, was er extrem amüsant finden werde.
    Eine Minute später kam er mit weißem Gesicht zurück, setzte sich, zitterte ein bißchen und sagte: »Ich finde, damit hast du extrem schlechten Geschmack bewiesen.«
    Ich sagte: »Was meinst du, hast du es nicht gesehen?«
    Durch zusammengebissene Zähne zischte er: »Du weißt schon, was ich meine.«
    Ich sagte: »Was meinst du denn –, die Seife ?«
    Er sagte: »Das weißt du doch«, während er seinen Thunfischsalat aus der Reichweite seiner Nasenlöcher schob. Ich wußte nicht, weshalb ihm meine Beschreibung der Seife soviel Unbehagen bereitet hatte, ging zurück auf die Toilette und sah ein Paar Beine, die unter einer der Türen

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