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Autobiografie eines Lügners

Autobiografie eines Lügners

Titel: Autobiografie eines Lügners Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Chapman
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hervorragten. Ich wußte, daß niemand so groß sein konnte, öffnete die Tür der Kabine und fand einen Mann, etwa achtundzwanzig Jahre alt, mit der Hose um die Knie, dem Hemd zu den Achselhöhlen hochgezogen, der mit einer kleinen Blutpfütze unter dem Kopf flach auf dem Boden lag. Mir wurde klar, was Tim mit schlechtem Geschmack meinte, und ich suchte die Bormannähnliche Geschäftsführerin. Wir trugen den unglückseligen Toilettierten hinaus und legten ihn auf den Bürgersteig. Ich vergewisserte mich, daß sein Herz noch schlug und seine Atemwege frei waren, und untersuchte ihn auf Anzeichen von Überdosis. Später fanden wir heraus, daß er LSD genommen und mit seinem Lastwagen einen alten Mann überfahren und getötet hatte und daß sein Benehmen an jenem Abend seine Art des Eintritts in die Fremdenlegion darstellte.
    Ich war noch nie in Spanien gewesen und fing nun allmählich damit an. Sogar das Ausländische daran kam mir fremd vor, nur meine Pfeife, mehrere Päckchen »Three Nuns« und »St Bruno«, gemischt, und der gelegentliche Gin mit Slimline-Tonic und Eis, aber ohne Zitrone, nicht. Wirkamen zu der Villa, die das obere Apartment in einem zweigeschossigen Gebäude war, sehr geräumig mit zwei Balkonen und absolut mit Scheiß-Bougainvillea bedeckt, so pittoresk, daß man exkremieren wollte.
    Am nächsten Tag mietete ich mir ein Fahrrad, und John Cleese mietete sich auch eins. Er konnte seins nicht fahren, aber er war ja erst fünfundzwanzig Jahre alt. Mir machte das ästhetische Empfinden von Menschen Sorgen, die dazu in der Lage sind, sich, nur mit einem Suspensorium bekleidet, zu sonnen und die Tür offen zu lassen, wenn sie groß müssen. Später wurde mir klar, daß er eine Public School besucht hatte, und da ist es Pflicht, sich in den intimsten Momenten betrachten zu lassen (außer wenn man jemanden verkloppt).
    John und ich hatten hatten eine Menge Sketches für David Frost geschrieben, wie Sie inzwischen wissen sollten, wenn Sie aufgepaßt haben. In Anerkennung unserer Dienste beschloß Mr Frost weise, uns für das Schreiben eines Films die Art Hungerlohn zu zahlen, die wir für ein Vermögen halten würden. David P. Frost hatte eine sehr gute Idee für ein Drehbuch gehabt, wahrscheinlich einem mittellosen Londoner Börsenmakler abgekauft. Es war eine sehr gute Idee über jemanden, der Psephologie benutzte, um zuerst Premierminister und dann Präsident von Großbritannien zu werden. Die Menschen lasen in den Zeitungen, wie sie dachten und wie sie wählen würden, und das beeinflußte sie so, daß sie wählten, was die Psephologen wollten. Der Film sagte die Heath-Regierung, das Nordseegold, dreiundzwanzig politische Morde, das totale Ende der Anglikanischen Kirche und die Verwendung von Referenden durch schwache Regierungen als hinterhältige Methode, um besser durchgreifen zu können, voraus; die Öffentlichkeit war zunächst von ihrer neuen Macht beeindruckt (wurde bei so wichtigen Themen wie dem Gemeinsamen Markt, Gewerkschaften und Dezentralisierung befragt) und dann sauer, wenn die Briefkästen von Formularen überquollen, in denen sie zur Straßenerweiterung auf den Scilly-Inseln, zur Farbe von Telefonzellen und zur Aufhebung des Hundesteuergesetzes ( 1878 ) befragt wurde, so sauer, daß sie nach einem Monat um eine Diktatur bettelte. Auf diese Weise wurde ein weitgehend unbekannter Psephologe der erste Präsident von Großbritannien.
    Aber Columbia-Warner-SevenArts beschlossen, den Film erst zu zeigen, wenn alle Vorhersagen eingetroffen waren, verloren selbst viel Geld dabei und zahlten John Cleese, Graham Chapman und Peter Cook nichts für zwei Jahre Arbeit. Falls der Chef von Columbia-Warner-Seven Arts dieses Buch liest, sei er gewarnt, daß ich vielleicht genau in diesem Augenblick mit einem Eispickel vor seiner Tür stehe. Ich glaube, ich kann mit aller Ernsthaftigkeit sagen, daß ich gegen jede große Organisation bin, sei sie kommunistisch, kapitalistisch oder religiös, die behauptet, sie wüßte es am besten. Ich hätte lieber ein verderbtes Römisches Reich oder einen päderastischen König als die engstirnigen und bürokratischen Ameisen, die die Menschheit mit ihren Rechtssystemen, medizinischen Einrichtungen, Gewerkschaften, Armeen, dem archaischen Stammesbrauchtum der Verstümmelung durch Beschneidung, den Schlagstockeinsätzen gegen Studenten, den Angriffen von Studenten auf die Polizei, Fischstäbchen, Schweineschmalz, schwülstigem oder Arsch-und-Titten-Journalismus,

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