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Autofab

Autofab

Titel: Autofab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Bürgersteige zu wagen. Spähten ängstlich aus Eingängen und Fenstern.
    »Sie haben sie erwischt!« schrie ein Junge ganz aufgeregt. »Sie haben die Spione aus dem All erwischt!«
    Fotografen knipsten drauflos. Von allen Seiten drängten Neugierige herbei, ihre Gesichter waren blaß, und die Augen traten ihnen vor den Kopf. Staunend begafften sie den formlosen verkohlten Haufen Asche.
    Mit zitternden Händen kroch Wilks zurück in den Wagen und zog die Tür hinter sich zu. Das Funkgerät schnarrte, er drehte es ab, wollte weder etwas hören noch etwas sagen. Am Eingang zum Cafe standen immer noch die FBI-Leute in ihren grauen Mänteln und berieten sich mit Scanlan. Kurz darauf liefen ein paar von ihnen los, um das Cafe herum und in die Seitenstraße hinein. Wilks sah ihnen nach. Was für ein Albtraum, dachte er.
    Scanlan kam herüber, beugte sich herunter und steckte seinen Kopf ins Auto. »Geht’s wieder?«
    »Einigermaßen.« Gleich darauf fragte er: »Was war das jetzt - das zweiundzwanzigste Mal?«
    Scanlan sagte: »Das einundzwanzigste. Alle paar Monate… die gleichen Namen, die gleichen Männer. Ich will Ihnen nicht weismachen, daß Sie sich dran gewöhnen werden. Aber wenigstens ist es dann keine Überraschung mehr.«
    »Ich kann keinen Unterschied erkennen zwischen denen und uns«, sagte Wilks klipp und klar. »Es war, als würde man sechs Menschen verbrennen.«
    »Nein«, sagte Scanlan. Er öffnete die Wagentür und setzte sich hinter Wilks auf den Rücksitz. »Die sahen nur aus wie sechs Menschen. Genau das ist es ja. Das wollen die so. Das ist ihre Absicht. Aber Sie wissen ja, daß Barton, Stone und Leon – «
    »Weiß ich«, sagte Wilks. »Irgendwer oder irgendwas, das irgendwo da draußen lebt, hat gesehen, wie das Schiff abstürzte, hat sie sterben sehen und Nachforschungen angestellt. Noch bevor wir dort hingekommen sind. Und hat offenbar genug herausgefunden, genug, um sie so hinzukriegen, wie sie sein müssen. Aber – « Er gestikulierte. »Können wir denn nichts anderes mit ihnen machen?«
    Scanlan sagte: »Wir wissen nicht genug über sie. Nur, daß sie uns diese Nachbildungen schicken, immer und immer wieder. Versuchen, die an uns vorbeizuschmuggeln.« Sein Ausdruck wurde starr, verzweifelt. »Sind die verrückt? Vielleicht sind die so anders, daß gar kein Kontakt möglich ist. Glauben die vielleicht, wir alle heißen Leon und Merriweather und Parkhurst und Stone? Das ist der Teil, der mich persönlich wirklich fertigmacht… Andererseits liegt vielleicht genau da unsere Chance, daß die nicht kapieren, daß wir individuelle Wesen sind. Stellen Sie sich mal vor, wieviel schlimmer das alles noch wäre, wenn die sich eines Tages so ein – was immer das ist… eine Spore, einen Samen einfallen ließen. Bloß diesmal nicht wie einen der sechs armen Teufel, die auf dem Mars gestorben sind – sondern etwas, das wir nicht als Nachbildung erkennen würden…«
    »Die brauchen eine Vorlage«, sagte Wilks.
    Einer der FBI-Leute winkte, und Scanlan kletterte aus dem Auto. Einen Augenblick später kam er zu Wilks zurück. »Sie sagen, es sind nur fünf«, sagte er. »Einer ist davongekommen; sie glauben, ihn gesehen zu haben. Er ist angeschlagen und kommt nicht schnell voran. Wir gehen ihm mal nach – Sie bleiben hier und halten die Augen offen.« Er machte sich mit den anderen FBI-Männern durch die Seitenstraße davon.
    Wilks zündete sich eine Zigarette an und saß da, den Kopf auf den Arm gestützt. Mimikry… alle waren außer sich vor Panik. Aber -
    Hatte überhaupt jemand ernsthaft versucht, Kontakt aufzunehmen?
    Zwei Polizisten tauchten auf und drängten die Gaffer zurück. Ein dritter schwarzer Dodge voller FBI-Leute fuhr am Bordstein entlang, hielt, und die Männer stiegen aus.
    Ein FBI-Mann, den Wilks nicht kannte, kam auf das Auto zu. »Haben Sie Ihr Funkgerät nicht eingeschaltet?«
    »Nein«, sagte Wilks. Er knipste es wieder an.
    »Falls Sie eins sehen, wissen Sie, wie man es tötet?«
    »Ja«, sagte er.
    Der FBI-Mann schloß sich seiner Gruppe an.
    Wenn ich das Sagen hätte, fragte sich Wilks, was würde ich tun? Herauszufinden versuchen, was sie wollen? Was so menschlich aussieht, sich so wie ein Mensch verhält, muß doch auch wie ein Mensch empfinden … und wenn die – was immer sie sind – wie Menschen empfinden, könnten sie dann nicht zu Menschen werden mit der Zeit?
    Vom Rand der Zuschauermenge löste sich eine einzelne Gestalt und bewegte sich auf ihn zu. Unsicher

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