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Autofab

Autofab

Titel: Autofab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Feld, die anderen kamen hinterher. »Beeilung!«
    »Schau mal«, sagte Stone zu Leon. »Da drüben. Die beobachten uns.«
    »Kinder«, sagte Barton. »Ein paar Kinder.« Er lachte aufgeregt. »Kommt, wir sagen ihnen mal hallo.«
    Sie stapften durch das feuchte Gras der fetten Wiese auf die Kinder zu.
    »Muß Frühling sein«, sagte Leon. »Die Luft riecht nach Frühling.« Er nahm einen tiefen Atemzug. »Das Gras auch.«
    Stone rechnete nach. »Wir haben den neunten April.«
    Sie gingen schneller. Die Kinder standen da und glotzten, stumm und reglos.
    »He!« rief Parkhurst. »Wir sind wieder da!«
    »Wie heißt denn diese Stadt hier?« rief Barton.
    Die Kinder starrten sie mit großen Augen an.
    »Stimmt was nicht?« sagte Leon leise.
    »Unsere Bärte. Wir sehen ziemlich übel aus.« Stone legte
    die Hände trichterförmig um den Mund. »Habt keine Angst! Wir kommen zurück vom Mars. Der Raumflug. Vor zwei Jahren – wißt ihr noch? Letzten Oktober war es ein Jahr her.«
    Die Kinder starrten, die Gesichter kreideweiß. Plötzlich wandten sie sich um und flohen. Völlig außer sich rannten sie auf die Stadt zu.
    Die sechs Männer schauten ihnen nach.
    »Was zum Teufel«, murmelte Parkhurst verstört. »Was ist denn los?«
    »Unsere Bärte«, wiederholte Stone beklommen.
    »Irgendwas stimmt hier nicht«, sagte Barton unsicher. Er begann zu zittern. »Irgendwas stimmt hier überhaupt nicht.«
    »Schnauze!« bellte Leon. »Es sind die Bärte.« Wütend riß er einen Fetzen Stoff von seinem Hemd ab. »Wir sind schmutzig. Dreckige Penner. Los jetzt, weiter.« Er folgte den Kindern in Richtung Stadt. »Kommt. Wahrscheinlich haben die schon ein Spezialfahrzeug losgeschickt. Gehen wir ihnen entgegen.«
    Stone und Barton wechselten einen Blick. Dann gingen sie Leon langsam nach. Die anderen trotteten hinterher.
    Schweigend und unbehaglich gingen die sechs bärtigen Männer querfeldein auf den Ort zu.
    Ein radfahrender Jugendlicher floh, als sie näher kamen. Gleisarbeiter, die dabei waren, die Schienen zu reparieren, warfen die Schaufeln hin und rannten schreiend davon.
    Wie betäubt blickten ihnen die sechs Männer hinterher.
    »Was ist das bloß?« sagte Parkhurst leise.
    Sie überquerten die Gleise. Auf der anderen Seite lag die Stadt. Sie betraten einen riesigen Eukalyptushain.
    »Burlingame«, las Leon von einem Schild ab. Sie blickten eine Straße entlang. Hotels und Cafes. Geparkte Autos. Tankstellen. Billigläden. Ein kleiner Vorort, auf den Bürgersteigen Leute beim Einkaufen. Langsam fahrende Autos.
    Sie traten zwischen den Bäumen hervor. Auf der anderen Straßenseite blickte ein Tankwart auf -
    Und erstarrte.
    Im nächsten Augenblick schmiß er seinen Schlauch hin und rannte, gellende Warnrufe ausstoßend, die Hauptstraße hinunter.
    Autos bremsten scharf. Fahrer sprangen heraus und suchten das Weite. Männer und Frauen quollen aus den Läden und rannten wild durcheinander. Sie drängelten und schubsten bei ihrem Rückzug in rasender Hast.
    Im Nu lag die Straße verlassen da.
    »Du guter Gott.« Verstört ging Stone ein paar Schritte weiter. »Was…« Er trat auf die Straße. Kein Mensch war zu sehen.
    Benommen und stumm gingen die sechs Männer die Hauptstraße entlang. Nichts rührte sich. Alle waren geflohen. Das Steigen und Fallen einer heulenden Sirene. In einer Nebenstraße setzte ein Auto rasch zurück.
    An einem Fenster oben sah Barton ein blasses, verängstigtes Gesicht. Dann wurde das Rollo nach unten gezerrt.
    »Ich kapier das nicht«, murmelte Vecchi.
    »Sind die übergeschnappt?« fragte Merriweather.
    Stone sagte nichts. Sein Kopf war leer. Wie betäubt. Er war müde. Er setzte sich auf die Bordsteinkante, um zu verschnaufen. Die anderen standen um ihn rum.
    »Mein Fußgelenk«, sagte Leon. Er lehnte sich gegen ein Stoppschild, sein Mund zuckte vor Schmerz. »Tut teuflisch weh.«
    »Captain«, sagte Barton, »was haben die nur?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Stone. Er suchte in seiner zerschlissenen Tasche nach einer Zigarette. Auf der anderen Seite der Straße lag ein verlassenes Cafe. Die Leute darin waren alle weggelaufen. Auf der Theke stand noch Essen. In der Bratpfanne verkohlte ein Hamburger, in einer Glaskanne auf dem Kocher brodelte Kaffee.
    Auf dem Bürgersteig quollen Lebensmittel aus den fallengelassenen Tüten schreckerfüllter Käufer. Der Motor eines im Stich gelassenen Autos tuckerte vor sich hin.
    »Und?« sagte Leon. »Was machen wir?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wir können doch

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