Autogenes Training
ist.
Das ist morgens zu beachten
Es gibt zwei Arten der Wach-Schlaf-Steuerung: Die einen Menschen tun sich morgens besonders schwer und erwachen nur langsam. Den anderen fällt es umso leichter, in den neuen Tag zu starten. Die Welt scheint sich dementsprechend in Morgenmuffel und Frühaufsteher zu teilen.
Frühaufsteher, also diejenigen unter uns, die morgens wach und aktiv sind, werden das morgendliche Üben des Autogenen Trainings im Bett als wohltuend empfinden: Sie sammeln dabei ihre Kräfte, begrüßen ihren Körper und klären den Kopf für den kommenden Tag.
Wer dagegen morgens schlecht aus den Federn kommt, muss versuchen, seine natürliche morgendliche Schläfrigkeit durch das Autogene Training nicht noch zusätzlich zu verstärken. Denn wenn Sie im Bett die Augen wieder schließen und sich sagen: »Ich bin ganz ruhig, mein rechter Arm ist schwer«, besteht natürlich die Gefahr, dass Sie wieder einschlafen.
Wenn Sie zu den Morgenmuffeln zählen – was im Übrigen meist jüngere Menschen tun –, sollten Sie sich unbedingt an folgende Grundregeln halten: Machen Sie die Übungen nicht im Bett, um die Gefahr zu umgehen, dass Sie während der Ruhe-Übung wieder einschlafen. Stehen Sie lieber erst einmal auf, duschen Sie und setzen Sie sich gemütlich an den Frühstückstisch. Erst dann führen Sie die Übungen durch – und zwar im Sitzen.
INFO
Zeit gewinnen
Wenn Sie morgens immer hetzen müssen, kann es hilfreich sein, den Wecker fünf Minuten eher klingeln zu lassen. Die gewonnenen Minuten geben Ihnen den ganzen Tag über das Gefühl, dass das Autogene Training im Grunde gar keine zusätzliche Zeit beansprucht.
Das ist mittags zu beachten
Obwohl es nicht länger als drei bis fünf Minuten dauert, das vereinfachte Autogene Training einmal komplett durchzuführen, ist es für viele von uns gerade mittags schwer, eine kurze Auszeit in völliger Ruhe zu nehmen. Das Telefon klingelt, Kollegen schauen herein, die Kinder kommen aus der Schule, oder Sie müssen noch schnell etwas einkaufen. Egal ob Sie zu Hause sind oder am Arbeitsplatz, in der Regel herrschen um die Mittagszeit überall Aktivität und Unruhe. Gerade deshalb aber ist es auch wichtig, einmal bewusst abzuschalten.
Wenn Sie mit dem Autogenen Training beginnen wollen, müssen Sie versuchen, die eben beschriebenen Probleme Ihrer Arbeitssituation entsprechend zu regeln. Meist hilft es dabei nur, radikal egoistisch zu sein und sich ganz bewusst einige Minuten für sich selbst zu nehmen.
Müssen Sie am Arbeitsplatz üben? Dann fragen Sie eine Kollegin oder einen Kollegen, ob Sie das Telefon kurz umstellen dürfen. Für den Anfang ist es darüber hinaus hilfreich, in einem Raum zu üben, in dem Sie vier oder fünf Minuten wirklich ungestört sind und nicht von anderen Menschen beobachtet werden. Wenn Sie ein eigenes Büro haben, hilft es oft schon, die Tür zu schließen und dadurch zu signalisieren, dass Sie im Moment nicht gestört werden wollen. Wenn Sie sich ein Zimmer mit Kollegen teilen müssen, ist das natürlich nicht so einfach. Suchen Sie sich daher ein ruhiges Plätzchen – im Notfall kann das auch die Toilette sein. Später wird es Ihnen wahrscheinlich gar nichts mehr ausmachen, wenn sich noch jemand im Zimmer aufhält. Dann können Sie Ihr Entspannungsprogramm jederzeit auch am eigenen Schreibtisch üben.
Wenn Sie zu Hause sind, ist es oft leichter, ein paar freie Minuten zum Üben zu finden. Überprüfen Sie dazu Ihren Tagesablauf um die Mittagszeit. Sicher finden Sie ein immer wiederkehrendes »Loch«, das Sie mit Autogenem Training füllen können. Das kann die kurze Zeit sein, in der die Kinder nach der Schule ihre Sachen aufs Zimmer bringen und sich die Hände waschen, die Minuten, während das Wasser für die Nudeln kocht, oder die Zeit, in der die Waschmaschine noch schleudert, ehe das Waschprogramm beendet ist. Seien Sie kreativ und beharrlich – es geht schließlich um Sie.
Das ist abends zu beachten
Alles erledigt? Wenn der Tag zu Ende ist und Sie zu Bett gehen, könnte die letzte Handlung vor dem Einschlafen ebenfalls das Autogene Training sein. Sie nehmen dann noch einmal ganz gezielt Kontakt zu Ihrem Körper auf, beruhigen den Geist und lassen den Tag ebenso positiv ausklingen, wie Sie ihn begonnen haben. Am besten legen Sie sich dazu schon ins Bett und machen die Übungen im Liegen. Ganz wichtig: Wenn Sie vor dem Einschlafen noch gern etwas lesen oder ein bisschen fernsehen, führen Sie die Übungen erst danach
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