Autogenes Training
Atem-Übung besonders deutlich werden. In der Praxis bedeutet dies: Sie atmen ohne eine Konzentrationsformel ein und imaginieren im ersten Ausatmungsvorgang »Ruhe«.
Wenn Sie das zweite oder dritte Mal ausatmen, konzentrieren Sie sich analog dazu erst auf »Schwere«, dann auf »Wärme«. Bei den etwas längeren Teilformeln, wie »Es atmet mich« oder »Atmung ruhig und regelmäßig«, denken Sie beim Einatmen »Es atmet ...« und erst beim Ausatmen »... mich«. Analog dazu stellen Sie sich während des Einatmens »Atmung ruhig ...« vor und wiederum erst beim daran anschließenden Ausatmen »... und regelmäßig«.
Sie geben das Tempo vor
Um die vier Übungswochen wirklich effektiv zu nutzen, empfiehlt es sich, für jede Übungseinheit die ausführlicheren Seiten im Haupttext noch einmal »gegenzulesen«. Doch auch wenn Sie die einzelnen Schritte des Vier-Wochen-Plans gewissenhaft ausführen: Vergessen Sie nicht, dass jeder in seinem ganz eigenen Tempo lernt. Wenn Sie sich die Methode des Autogenen Trainings bereits in zwei oder drei Wochen aneignen und es anschließend regelmäßig ausüben, kann man Ihnen hierzu nur gratulieren. Aber auch wenn Sie sechs bis acht Wochen zum Erlernen benötigen – obwohl Sie täglich Ihre zwei bis drei Übungen machen –, ist dies ein Erfolg, der nicht geringer einzuschätzen ist. Denn das Entscheidende ist nicht, wie lange Sie brauchen, um die einzelnen Übungen zu beherrschen. Vielmehr kommt es in erster Linie darauf an, dass Sie das Autogene Training auch weiterhin regelmäßig üben und nicht damit aufhören, wenn Sie das Gefühl haben, alles richtig zu machen. Nur wenn Ihnen dies gelingt, sind die Ziele, Erleichterungen und Vorteile, die von dieser Entspannungstechnik erwartet werden dürfen, auch realisierbar. Schließlich ist das Autogene Training keine Zauberformel, die nur im Notfall ausgesprochen werden muss, um ihre Wirkung zu entfalten, sondern eher eine »Langzeittherapie«.
Die individuellen Formeln
Mit Autogenem Training können Sie nicht nur entspannen und neue Kraft für den oft anstrengenden Alltag schöpfen. Es soll Ihnen auch helfen, mit Ihren persönlichen Problemen besser fertig zu werden. Dazu gibt es individuelle Formeln (so genannte wandspruchartige Leitsätze), mit denen Sie störende Reize ausschalten, sich bestimmte Ziele setzen und allmählich eine positivere Einstellung zu sich selbst finden können.
Eines jedoch ist dabei ganz wichtig: Sie sollten mit den individuellen Formeln erst dann arbeiten, wenn Sie die Grundübungen des Autogenen Trainings sicher beherrschen, wenn sich also die organismische Gesamtumschaltung zuverlässig einstellt. Denn die Grundübungen schaffen die Voraussetzung für die individuellen Formeln. Nur so können diese bei der Bewältigung von Alltagsproblemen helfen. Sie werden nämlich erst dann voll wirksam, wenn die Entspannung von Muskeln, Gefäßen und Psyche durch die Ruhe-, Schwere-, Wärme- und Atem-Übungen eingetreten ist.
Wobei können Leitsätze helfen?
Kein Mensch ist vollkommen. Jeder von uns hat ein paar größere oder kleinere Probleme, die er gerne lösen möchte.
Dabei spielt es gar keine Rolle, ob diese widrigen Umstände auch Außenstehenden als solche erscheinen oder nur Sie selbst darunter leiden. Es handelt sich einfach um Dinge oder Angewohnheiten, die Sie selber stören, und Sie wollen lernen, besser mit ihnen umzugehen oder sie sogar ganz loszuwerden – sei es, weil sie Ihren persönlichen Lebensplan stören, Ihren Alltag erschweren oder nicht in das Bild passen, das Sie von sich selbst haben.
Störendes Verhalten ändern
Zu den oben genannten Problemen können Einschlafstörungen ebenso gehören wie Konzentrationsstörungen oder Schmerzen. Aber auch schlechte Angewohnheiten wie Rauchen oder regelmäßiger Alkoholkonsum sind »Laster«, von denen so mancher loskommen will. Ebenso zählen Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Menschen oder immer wiederkehrende Antriebsschwäche, Sprachfehler oder Ängste – zum Beispiel beim Fliegen, Schwimmen oder Betreten eines Restaurants – zu dieser Kategorie.
Wahrscheinlich überrascht es Sie, dass Sie mit Hilfe des Autogenen Trainings lernen können, mit all diesen Problemen besser fertig zu werden. Und tatsächlich muss seine Wirkung an dieser Stelle gleich eingeschränkt werden – denn Wunder kann leider auch das Autogene Training nicht bewirken.
Wandlung im Denken
Sicher: Das Autogene Training ersetzt Ihnen nicht den Partner, um den Sie
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