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Autogenes Training

Autogenes Training

Titel: Autogenes Training Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Langen
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einfach nicht mehr zu beachten. Der erste Teil der individuellen Formel lautet:
    »Sprechen in jeder Situation gleichgültig.«
Diese Formel wird dann in die vollständige Tiefenentspannung hineingenommen. (Der zweite und dritte Teil sind an dieser Stelle noch nicht wichtig.)
    Mit sich selbst versöhnt
    Viele Stotterer bestätigen, dass ihnen die Übung hilft. Häufig ist zu hören: »Wir stottern zwar noch, aber es stört uns nicht mehr.« Das mag paradox klingen, ist aber einfach zu erklären: Durch das Sich-nicht-mehr-gestört-Fühlen kann eine gestörte Funktion bereits verbessert werden – ein Ergebnis, das bei vielen Betroffenen zu beobachten ist.
    Noch wichtiger aber ist es, dass Sie – sofern Sie an einem Symptom leiden – sich selbst so helfen können, dass Sie nicht mehr an der Störung leiden.
    Kaum jemand bleibt übrigens dem Autogenen Training so treu wie der Stotterer – der funktionell Sprachgestörte, wie er im Fachjargon genannt wird. Das mag daran liegen, dass diese Menschen häufig eine übergewissenhafte Persönlichkeitsstruktur haben, durch die sie ständig bestrebt sind, einen an sich weitgehend unbemerkt ablaufenden Vorgang zu kontrollieren.
    Info
    Stärkerer Effekt
    Die Formulierung »in jeder Situation« unterstützt die Wirkung sehr, die gewünschte Einstellung wird jederzeit und überall wirksam. Ist die Formel erst einmal in Fleisch und Blut übergegangen, können Sie diesen Teil auch weglassen.

    Hilfe bei der Alkohol- und Nikotinentwöhnung
    Eins vorweg: Suchtraucher und Alkoholiker brauchen, um sich erfolgreich zu entwöhnen, unbedingt therapeutische Hilfe – in den meisten Fällen wohl sogar die Betreuung und Geborgenheit eines Entzugs in einer Spezialklinik.
    Aber auch wenn Sie »nur« Gewohnheitsraucher sind oder gelegentlich trinken, ist es nicht immer einfach, von seinem »Laster« zu lassen. Hier kann Autogenes Training eine Hilfe sein, die bei konsequenter Durchführung gute Erfolge zeigt. Dazu muss jedoch deutlich zwischen zwei Typen unterschieden werden:
Einerseits gibt es den Genuss- oder Gewohnheitsraucher sowie den Gelegenheitstrinker, der aus dieser Abhängigkeit heraus kommen will, es aber aus eigener Kraft bisher noch nicht geschafft hat, den Absprung tatsächlich zu meistern.
Demgegenüber steht der Suchtraucher oder süchtige Trinker, der bereits körperlich von der Zufuhr von Nikotin oder Alkohol abhängig ist.
    Nur bei den leichten Formen des Nikotin- und Alkoholkonsums wird das Autogene Training eine gute Chance zum Erfolg bieten.
    Die Entwöhnungsformel
Sind Sie es gewohnt, täglich Alkohol zu trinken, ohne deswegen schon Trinker zu sein, lernen Sie die Grundübungen des Autogenen Trainings vermutlich relativ schnell. Sie sind die Voraussetzungen für das Abgewöhnen.
Erst wenn Sie diese Übungen sicher beherrschen, kann der erste Teil des Leitsatzes eingesetzt werden: die Konzentration darauf, dass Alkohol gleich- gültig ist. Die vollständige Formel lautet dann:
    »Ruhe – Schwere – Wärme – Alkohol (Alkoholtrinken) in jeder Situation gleichgültig.«
Abgewandelt auf den Gewohnheitsraucher, der sein tägliches Zigarettenquantum reduzieren oder ganz vom Rauchen loskommen möchte, lautet der erste Teil des Leitsatzes:
    »Zigaretten (Zigarettenrauchen) in jeder Situation gleichgültig.«
    Vom inneren Kampf zur Gleichgültigkeit
    Mit Hilfe der passenden Formel wird nicht die Ablehnung von Alkohol oder Zigaretten suggeriert, wie es bei einigen anderen Entwöhnungsmethoden der Fall ist. Vielmehr hilft der Leitspruch, aus der inneren Spannung herauszufinden, die durch das ewige »Soll ich oder soll ich nicht?« in uns aufgebaut wird. Dies geschieht durch eine gleichgültige Haltung gegenüber dem Genussmittel, die nach einiger Zeit zur völligen Alkohol- oder Zigarettenabstinenz führen kann. Viele Ex-Raucher und -Trinker, die in der hier geschilderten Weise vorgegangen sind, berichten, dass ihnen nach einiger Zeit nicht nur die allgegenwärtige Alkohol- oder Zigarettenreklame gleichgültig geworden ist, sondern dass sie diese gar nicht mehr in vorherigem Maße wahrgenommen haben. Zur Verbildlichung:
    Gerade in der warmen Jahreszeit werben häufig große Plakate fürs Biertrinken.
    Unter einem einladenden Bild steht dort beispielsweise in dicken Lettern: »Durst wird durch Bier erst schön.« Wem nun mit Hilfe des Autogenen Trainings Bier und Biertrinken gleichgültig geworden ist, wird vor diesem Plakat stehen und denken: »Ich weiß gar nicht, was das

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