Autogenes Training
gewählten Worte positiv besetzt sind und keine negativen Assoziationen hervorrufen. Zu guter Letzt: Die Formel muss zu Ihnen passen und sich im Bedarfsfall auch einmal abwandeln lassen.
Die gewählten Sätze sollten also Ihrem eigenen Geschmack entsprechen und Ihren innersten Gefühlen Ausdruck geben.
Autogenes Training als Therapie
Die Übungen der Grundstufe sind eine hervorragende Vorsorgemaßnahme, um Geist und Körper gesund zu erhalten. Und sie helfen in Kombination mit den individuellen Formeln gegen so manche Alltagsschwierigkeiten. Sobald körperliche oder seelische Beschwerden jedoch in ärztliche Behandlung gehören, ist auch das Autogene Training Sache des Arztes. Dann aber kann es bei vielen Krankheiten hilfreich sein.
Stärkung der Selbstheilungskräfte
Das Autogene Training ist ein Breitbandtherapeutikum erster Ordnung, mit dem sich eine Vielzahl von Störungen und Krankheiten behandeln lassen. So kann die Methode beispielsweise bei Verspannungen, Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und Beschwerden seelischer Ursache richtiggehend als Therapie eingesetzt werden. In einigen Fällen greift Autogenes Training – wie bei den funktionellen, nicht körperlich bedingten Störungen – an den Wurzeln einer Beschwerde. Bei psychosomatischen Krankheiten steht es sogar gleichrangig neben anderen psycho- und körpertherapeutischen Maßnahmen. Und auch zur Linderung von Schmerzen, etwa bei Rheuma, wird es immer öfter zur Unterstützung anderer Behandlungsmethoden angewendet.
Im Gegensatz zu leichtem Unwohlsein oder psychischen beziehungsweise körperlichen Beschwerden, wie Sie im vorhergehenden Kapitel beschrieben wurden, sollten Sie in all diesen Fällen jedoch unbedingt unter fachkundiger Anleitung und ärztlicher Überwachung üben.
Gesund durch Entspannung
Die wohl wichtigste Aufgabe, die dem Autogenen Training innerhalb der medizinischen Therapie zukommt, ist unumstritten: Es vermindert die Ängste, die jede Krankheit mit sich bringt. Wir wissen heute, dass 30 bis 50 Prozent der Patienten, die einen niedergelassenen Arzt aufsuchen, neben der körperlichen auch einer seelischen Behandlung bedürfen.
Die zukunftsorientierte, moderne Medizin stellt daher psychosomatische und psychotherapeutische Verfahren immer häufiger gleichrangig neben ihre naturwissenschaftlichen Methoden. Und sie versucht immer intensiver, Entspannungsmethoden, die die Selbstheilungskräfte der Patienten stärken, schon als Vorsorgemaßnahmen einzusetzen, ohne dabei das Autogene Training als Allheilmittel unkritisch zu verkennen.
Ärztliche Anleitung
Das Autogene Training in seiner vereinfachten Form, wie es in diesem Buch vorgestellt wird, kann von einem Gesunden selbstständig erlernt und ausgeübt werden. Das ausführliche Autogene Training nach J. H. Schultz dagegen darf nur von einem Arzt oder erfahrenen Therapeuten eingesetzt werden. Unter fachkundiger Anleitung ausgeübt, aber ist es eine überaus wirkungsvolle Behandlungsmethode. Der Arzt stellt dabei zunächst eine Diagnose und bestimmt, ob Autogenes Training dem Patienten helfen kann. Wenn ja, überwacht er auch im Weiteren den Erfolg der Behandlung.
Im Umkehrschluss bedeutet dieses Vorgehen allerdings, dass Sie im Krankheitsfall das Autogene Training nicht selbstständig erlernen und ausüben sollten. Schließlich ist die sachkundige Vermittlung der Methode die unabdingbare Voraussetzung, um die Beschwerden zu lindern.
Die Vorsorgemedizin
Auf die Frage, bei welchen Erkrankungen und Symptomen das Autogene Training vom Arzt als Therapie eingesetzt werden kann, ist an erster Stelle die vorsorgende Medizin zu nennen. In einer nicht unerheblichen Anzahl von Fällen kann nämlich durch gezielte und regelmäßige Entspannungsübungen vielen Krankheiten äußerst effektiv vorgebeugt werden.
Eine besondere Rolle kommt dabei der Bekämpfung von negativem Stress zu. Denn dieser stellt nicht nur im akuten Fall eine große psychische Belastung dar.
Er ist auch verantwortlich für viele so genannte Zivilisationskrankheiten wie Magen-Darm-Beschwerden, Rückenschmerzen, Herzinfarkt und andere schwerwiegende Erkrankungen im koronaren System.
Stressabbau schützt vor Krankheit
Jeder von uns ist in regelmäßigen Abständen Stress ausgesetzt. Dazu können extreme körperliche oder geistige Leistungsanforderungen ebenso zählen wie emotionale und soziale Belastungen in der Familie, im Freundeskreis oder im Beruf. Darüber hinaus können auch physikalische Reize wie Wärme
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