Autogenes Training

oder Kälte und chemische Substanzen (etwa Medikamente) Stress auslösen.
    Wie der Körper Stress bewältigt, läuft seit Jahrtausenden nach dem gleichen Schema ab. Der Reiz löst dabei einen hormongesteuerten Prozess aus, der sich aus drei Teilen zusammensetzt: Alarmreaktion, Widerstand beziehungsweise Anpassung und Erschöpfung.
    Doch während unsere Vorfahren noch in direkter Folge des Alarms mit Flucht oder Kampf reagierten – dem Impuls also stets eine körperliche Aktion folgte –, setzt der moderne Mensch dem Druck in den seltensten Fällen ein ausreichendes Maß an Bewegung entgegen. Die Wenigsten von uns werden nach Ärger mit ihrem Chef oder vor einem wichtigen Termin erst einmal eine halbe Stunde laufen gehen, um die Anspannung, die sich im Körper aufgebaut hat, wieder zu lösen. Dabei wäre dies – wenn es auch ungewöhnlich klingen mag – genau der richtige Weg zur Stressbewältigung.
    Und die Stressbelastung nimmt immer mehr zu, schließlich steigen die gesellschaftlichen Erwartungen an jeden von uns. Doch auch wenn Sie dem Druck zunächst standhalten können: Spätestens wenn Sie zusätzlich geschwächt sind – beispielsweise durch eine Krankheit –, können Sie die Erwartungen, die an Sie gestellt werden, nicht mehr ohne Weiteres erfüllen.
    Schaffen Sie sich Ruhepausen
    Sicher ist es in einer Leistungsgesellschaft wie der unseren nicht immer einfach, einen Gang herunterzuschalten und sich regelmäßig und bewusst Auszeiten zu nehmen, in denen der Körper seine Energiereserven wieder neu füllen kann.
    Kinder beispielsweise suchen sich nach einer anstrengenden Aktion von allein ihren »Ruheraum«. Bei Erwachsenen dagegen muss es nicht selten erst einmal zum totalen seelischen oder körperlichen Zusammenbruch kommen, bis sie das natürliche Gesetz von Anspannung und Entspannung (wieder) ernst nehmen.
    Dabei muten sie nicht nur ihrem Körper, sondern auch ihrer Psyche viel zu viel zu, was auf Dauer gesundheitliche Folgen nach sich zieht. Aus diesem Grund sind die Vermeidung und der rechtzeitige Abbau von Stress ein wichtiges Mittel zur Erhaltung von Gesundheit, Fitness und Wohlbefinden. Gelingt dies nicht, kann Stress nicht nur innere Unruhe und Angst verursachen, sondern auch das Immunsystem schwächen und im schlimmsten Fall zu Organschäden bis hin zu einem Herzinfarkt führen. Denn schnappt die Stressfalle erst einmal zu, kann sich der Bluthochdruck dauerhaft erhöhen; und wie Sie sicher wissen, ist dies eine der Voraussetzungen für einen Infarkt.

    Bleiben Sie gesund
    Es gibt eine Studie, die beweist, dass autogen trainierte Menschen selbstsicherer und aktiver sind. Sie sind stärker nach außen orientiert, besser gelaunt und eindeutig weniger deprimiert, ängstlich oder erregt als vergleichbare Versuchspersonen, die das Autogene Training nicht beherrschen. Und sie leiden im Vergleich zu jemandem, der das Autogene Training nicht praktiziert, auch weniger unter Stress. Im Klartext bedeutet dies, dass belastende Umweltfaktoren unterschiedlichster Art ihnen weniger anhaben können. Es gelingt ihnen sichtbar besser, ihr körperlich-seelisches Gleichgewicht zu wahren beziehungsweise dieses nach einer zeitlich begrenzten Überlastung schneller wiederherzustellen.
    Hieraus erklärt sich der große Stellenwert, den das Autogene Training in der Psychohygiene und der Vorsorgemedizin einnimmt. Rechnen Sie dazu noch die nachweisliche Entspannung der Muskulatur und der Gefäße sowie die bereits dargestellten Leistungen im Hinblick auf eine individuelle Persönlichkeitsfindung hinzu, so ist die Bedeutung des Autogenen Trainings als Hilfe bei der Bewältigung von Problemen und Belastungen des Alltags leicht zu verstehen. Sie sollten daher nicht noch mehr Zeit vergehen lassen und sich diese positive Wirkung auch selbst zu Nutze machen.

    • Auch wer regelmäßig sanften Ausdauersport praktiziert, stärkt sein Herz.
    Herzkrankheiten vorbeugen – Risikofaktoren ausschalten
    Seit Jahren führen Erkrankungen der Herzkranzgefäße die Statistik von Krankheiten und Todesursachen an. Bei immer mehr Menschen treten Angina pectoris (Brustenge) und Herzinfarkt auf. Schon heute sterben an diesen Erkrankungen bereits mehr Männer im Alter von über 45 Jahren als an allen Krebsformen und anderen bösartigen Geschwulsten zusammen.
    Wenn Sie selbst etwas dagegen tun wollen, krank zu werden, kann Autogenes Training einen wichtigen Beitrag dazu leisten. Aber auch wenn Sie bereits wegen einer koronaren Herzerkrankung