Autoimmunerkrankungen
Heilung einer Autoimmunkrankheit sind die Betroffenen mindesten so beteiligt wie ihre Ärzte und Therapeuten!
Die Polymyalgia rheumatica und die Arteriitis temporalis sind die häufigsten Vaskulitiden, sie betreffen fast ausschließlich Menschen jenseits der 50. Es handelt sich um eine chronische Entzündung der mittelgroßen und großen Arterien. Charakteristischerweise befällt die Arteriitis temporalis einen oder mehrere Zweige der Halsschlagader (Arteria carotis), insbesondere die Schläfenarterie (Arteria temporalis), daher wird sie auch Arteriitis temporalis genannt. Sie ist jedoch eine systemische Erkrankung, die Arterien an mehreren Orten schädigen kann.
wichtig
Offenbar sind die Arteriitis temporalis und die Polymyalgia rheumatica 2 unterschiedliche klinische Ausprägungen eines gemeinsamen Krankheitsprozesses, der unter dem Begriff der Riesenzellarteriitis zusammengefasst wird.
Die Arteriitis temporalis ist eng mit der Polymyalgia rheumatica assoziiert. Die Polymyalgia rheumatica tritt auch isoliert auf, sie wird aber bei 40–50% der Menschen mit einer Arteriitis temporalis beobachtet. Andererseits entwickeln 10– 20% der Menschen, bei denen anfänglich eine Polymyalgia rheumatica diagnostiziert wird, im weiteren Krankheitsverlauf eine Arteriitis temporalis. Die chronische Entzündung der Arterien führt bei der Polymyalgia rheumatica zu symmetrischen Schmerzen der Muskulatur, im Schulterund/oder Beckengürtel.
Sind im Sinne einer systemischen Erkrankung bei der Arteriitis temporalis mehrere Gefäße befallen, können Seiten differenzen bei der Blutdruckmessung (Aortenbogensyndrom) und Schmerzen in den Armen auftreten (bei 5–15%). Im Extremfall kann es zur koronaren Herzkrankheit (Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße) oder zum Schlaganfall kommen. Unbehandelt kommt es bei ca. 30% der Patienten zur Erblindung.
Bei konsequenter Behandlung ist die Prognose günstig. Die Polymyalgia heiltoft nach 1–2 Jahren aus, sodass dann die Therapie beendet werden kann. Bei der Arteriitis temporalis ist das deutlich seltener: Mehr als 30% erleben ein erneutes Aufflackern der Erkrankung (Rezidiv).
Therapie
Bei beiden Krankheitsausprägungen ist Prednisolon das Mittel der Wahl. Während bei der Arteriitis temporalis initial hohe Dosen eingesetzt werden müssen, genügen bei Polymyalgia rheumatica in der Regel geringere Mengen. Droht eine Erblindung, muss die Therapie im Krankenhaus durchgeführt werden. Die Dosierung wird dann je nach klinischem Verlauf schrittweise reduziert. Eine niedrige Erhaltungsdosis sollte für ca. 2 Jahre beibehalten werden, weil sonst die Gefahr eines Rezidivs besteht. Bei der Polymyalgia rheumatica ist eine Erhaltungsdosis für 12–18 Monate ausreichend. Dann kann das Prednisolon abgesetzt werden.
Eine niedrig dosierte Therapie mit Acetylsalicylsäure verhindert Komplikationen der Durchblutung bei der Arteriitis temporalis.
Die Ganzheitsmedizin fragt nach den Prozessen bzw. dem Geschehen der Erkrankungen. Dabei wird deutlich, dassim Sinne des dreigliedrigen Menschen die Nerven-Sinnes-Prozesse überwiegen. Das drückt sich bei der Arteriitis temporalis in den Verhärtungen der Blutgefäße mit nachfolgenden Durchblutungsstörungen und bei der Polymyalgia rheumatica in der zunehmenden Versteifung der Muskulatur aus. Auch die auftretenden Schmerzen zeigen einen Sinnesprozess an falscher Stelle. Betrachten wir das Geschehen unter dem Gesichtspunkt des viergliedrigen Menschen, erkennen wir die Dominanz des Seelenleibes. Abbauende Prozesse herrschen vor, und es entsteht zu viel Bewusstsein (Schmerz) am falschen Ort. Der Seelenleib taucht zu stark in den lebendigen Leib ein.
WISSEN
Arteriitis temporalis
Inzidenz: 10 auf 100.000 Einwohner pro Jahr im 6. Lebensjahrzehnt, 40 im 7. und fast 50 im 8. Lebensjahrzehnt. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.
Symptome
Allgemeine Symptome wie Abge schlagenheit, Appetit- und Gewichtsverlust, Nachtschweiß und Depressionen
Pochende (Schläfen-)Kopfschmerzen
Augen (40%): Sehstörungen und Augenschmerzen (Erblindungsgefahr!)
Verhärtung, Druckschmerzhaftigkeit und evtl. Pulslosigkeit der Schläfenarterie
Schmerzen in den Armen (5–15%)
Polymyalgia rheumatica
Inzidenz: 20–50 Neuerkrankungen pro 100.000 Personen (über 50 Jahre) pro Jahr.
Symptome
Müdigkeit, Depressionen
Steifigkeit (meist morgens über 30 Minuten) der Muskulatur im Bereich von Nacken, Schultern, Lendenwirbelsäule, Hüften und Oberschenkeln
Heftige symmetrische
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