Autoimmunerkrankungen
Einfluss auf den Krankheitsverlauf. Auf das seelische Gleichgewicht können Sie auch medikamentös Einfluss nehmen, beispielsweise durch das Kombinationspräparat Aurum D10/Ferrum sidereum D10, das subkutan gespritzt wird. Steht die Nierenbeteiligung im Vordergrund, kommt Renes/Cuprum 2- bis 3-mal wöchentlich zum Einsatz, bei der Lungenbeteiligung Pulmo/Vivianit comp. Ist das Brustfell entzündet (Pleuritis), eignet sich zur Begleitbehandlung Bryonia/Stannum.
Churg-Strauss-Syndrom
Das Churg-Strauss-Syndrom ist eine chronische Gefäßentzündung (Vaskulitis) vorwiegend der kleinen Gefäße. Es wurde 1951 durch die amerikanischen Ärzte Churg und Strauss beschrieben. Es ist charakterisiert durch Asthma und das vermehrte Auftreten von Eosinophilen im Blut. Diese Zellen sind eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen, die überwiegend bei allergischen Reaktionen auftreten. Als Reaktion auf die allergischentzündlichen oder chronisch-entzündlichen Prozesse kommt es zur Bildung von Granulomen, das heißt knötchenförmigen Neubildungen aus Entzündungs- und Gewebezellen, beispielsweise in der Lunge. Die chronischen Gefäßentzündungen können auf verschiedene Organe übergreifen.
Das Churg-Strauss-Syndrom ist eine seltene Erkrankung, die in jedem Alter außer in der Kindheit auftreten kann. Das durchschnittliche Alter bei Beginn der Krankheit liegt bei 48 Jahren.
Menschen mit Churg-Strauss-Syndrom leiden anfänglich oft unter unspezifischen Symptomen wie Fieber, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und Abgeschlagenheit. Der Verlauf wird meist durch die Lungenbeteiligung mit schweren Asthmaanfällen und Einlagerung von Fremdsubstanzen (Infiltrate) in die Lunge dominiert. Eine Nierenbeteiligung ist deutlich seltener und weniger gefährlich als bei der Wegener-Granulomatose.
Therapie
Therapie der Wahl ist meist die alleinige Gabe von Glukokortikoiden. Auch nach dem Rückgang (Remission) des akuten Stadiums müssen Sie Prednisolon über viele Jahre einnehmen. Reicht das Glukokortikoid allein nicht aus, wird Cyclophosphamid hinzugenommen. Bei einigen Betroffenen war auch Interferon ∝ hilfreich.
Menschen mit dieser schweren Erkrankung und einer ernsten Prognose benötigen einen intensiven seelischen Beistand. Suchen Sie nach Möglichkeiten, was Siefür sich selbst tun können. Fragen Sie Ihren Arzt, wie Sie eventuell Ihre Lebensführung umorganisieren, die Ernährung umstellen (s. → Seite 134 ) und für mehr Bewegung sorgen können. Anregungen finden Sie ab → Seite 151 . Wenn Sie sich fragen, wie Sie Ihrem Leben mit dieser Erkrankung einen Sinn geben können, ist eine psychotherapeutische oder biografische Therapie sinnvoll.
WISSEN
Churg-Strauss-Syndrom
Inzidenz: 1–3 auf 1 Mio. Einwohner. Verhältnis Frauen zu Männer: 1,2:1
Symptome
Asthma
Nase (60%): allergische Reaktion der Nasenschleimhaut (Rhinitis) und der Nasennebenhöhlen (Sinusitis)
Nerven (72%): chronische Entzündung mehrerer peripherer Nerven (Mononeuritis multiplex)
Haut (50%): Hautblutungen (Purpura) und Knotenbildung
Herzerkrankung (14%) bis hin zu Herzinfarkt und Herzversagen
Das Churg-Strauss-Syndrom hat eine deutliche entzündliche Komponente.
Daher sollten die anthroposophischen Mittel Apis mellifica, Apis/Belladonna oder Phosphor D5 zum Einsatz kommen. Ist die Lunge beteiligt, kommen Pulmo/Vivianit comp. oder Ferrum metallicum praeparatum D8, unter die Haut gespritzt, in Betracht. Bei chronischen Entzündungen der peripheren Nerven können Sie die schmerzenden Stellen mit Aconit-Schmerzöl einreiben. Zusätzlich kann der Arzt Apis/Arnica spritzen. Ist der Herzmuskel beteiligt, fragen Sie ihn nach Cor/Aurum II.
Purpura Schoenlein-Henoch
Die Purpura Schoenlein-Henoch ist eine chronische Entzündung der kleinen Blutgefäße, insbesondere von Haut, Nieren, Magen und Darm. Dabei kommt es zu Ablagerungen von Immunkomplexen in den Gefäßwänden und der Haut. Einblutungen aus den kleinen Blutgefäßen (Kapillaren) in die Haut sind als kleine rote Flecken erkennbar (Purpura), typischerweise an den Beinen und dem Gesäß. Die Erkrankung tritt meist bei Kindern zwischen dem vierten und siebten Lebensjahr auf. Sie kommt selten auch im Säuglingsalter und bei Erwachsenen vor.
Die Prognose ist gut. Die akuten Phasen dauern selten länger als 14 Tage und klingen oft ohne Therapie ab. Sind die Nieren beteiligt, sollte der Verlauf engmaschig durch den Arzt kontrolliert werden.
WISSEN
Purpura Schoenlein-Henoch
Inzidenz: ca. 20 auf 100.000 Kinder. Das
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