Autoimmunerkrankungen
Verhältnis von Jungen zu Mädchen beträgt 1,5:1.
Symptome
Haut (100%): Purpura, v.a. an Beinen und Gesäß
Gelenke (65%): Schmerzen (Arthral gien)
Magen-Darm-Trakt (70%): krampfartige Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle oder Verstopfung, Abgänge von Blut und Schleim
Nieren (10–50%): Blut im Urin, Nierenentzündung
Therapie
Selten ist bei schweren Verlaufsformen eine Therapie mit Glukokortikoiden erforderlich. Diese Therapie hat einen guten Einfluss auf die Haut-, Gelenk- und Magen-Darm-Beteiligung.
In der Ganzheitsmedizin wird darauf geachtet, dass die Kinder intensiv – am besten durch die Eltern – begleitet werden. Legen Sie bei Beteiligung des Magen-Darm-Trakts – besonders bei Bauchkrämpfen – Bauchwickel mit Melissenöl an (s. → Seite 140 ). Kamillentee ist oft hilfreich. Bei Durchfällen kann 1 Teelöffel Bolus alba comp. in einer Tasse mit warmem Wasser verrührt und schluckweise über den Tag getrunken werden. Dieses Pulver aus der Anthroposophischen Medizin enthält Kamille, Anis, Kümmel und andere Phytotherapeutika. Sind die Nieren beteiligt, können Sie eine Nieren-Organeinreibung mit Kupfersalbe rot durchführen lassen, auch das anthroposophische Mittel Equisetum cum Sulfure tostum D3 kann helfen.
Autoimmunerkrankungen behandeln
Drei Bereiche arbeiten bei der Therapie Hand in Hand: Der eine ist die konventionelle Medizin mit ihren Medikamenten. Die ganzheitliche Medizin bildet den zweiten Pfeiler. Der dritte Pfeiler sind Sie selbst, denn Sie können durch den Umgang mit sich selbst und mit der Krankheit viel für Ihre geistige, seelische wie körper liche Gesundheit tun.
Die beste Therapie: konventionell, ganzheitlich und mit Eigeninitiative
Die Behandlung von Autoimmunkrankheiten sollte sich an den 4 Ebenen, die den 4 Wesensgliedern des Menschen entsprechen, orientieren: physischer Leib, Lebensleib, Seelenleib und Ich-Organisation. Dazu brauchen Sie Ärzte und Therapeuten aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen. Aber bei aller fachlichen Hilfe ist die entscheidende Frage: Wie gehen Sie mit sich selbst um?
Wie sind die Befunde? Physischer Leib: Auf die körperlichen Beschwerden wie Gelenkschwellungen und Organschädigungen haben die Medikamente einen Einfluss.
Wie ist mein Krankheitsgeschehen? Lebensleib: Auf diesen zeitlichen Ablauf der Krankheit können neben den Medikamenten auch die äußeren Anwendungen, die Physiotherapie und die Nachsorge (Rehabilitation) einwirken. Von hier aus gibt es Wechselwirkungen mit dem physischen Leib. In dieser Ebene der Selbstheilungskräfte können Sie selbst sehr viel für sich tun: durch den Lebensrhythmus (Gleichgewicht zwischen Ruhe und Aktivität), die Ernährung und Bewegung.
Wie gehe ich mit meinem Befinden um? Seelenleib: In der Entstehung von Autoimmunkrankheiten spielt das Seelische eine große Rolle. Aber auch auf den Verlauf hat es einen wesentlichen Einfluss. Die künstlerischen Therapien und die Heileurythmie sowie Entspannungstechniken, Yoga u. Ä. haben in diesem Bereich ihren Stellenwert. Diese Therapien wirken zurück auf den Lebensleib und den physischen Leib. Auch hier ist Ihre Eigeninitiative (unter Anleitung) gefragt.
Was ist der Sinn? Ich-Organisation: Hier werden grundlegende Fragen bearbeitet. Wie konnte die Krankheit in mir entstehen? Wie lebe ich mit der Erkrankung? Kann ich Fähigkeiten entwickeln, die ich ohne diese Krankheit nicht haben würde? Wo liegen meine Fehler und wo meine Schätze und Möglichkeiten? Diese Fragen sind Inhalt des ärztlichen Gesprächs, der Psychotherapie, der Traumatherapie und der Biografiearbeit. Von hier aus wird eine Rückwirkung auf den Seelenleib, den Lebensleib und den physischen Leib erzielt. Entscheidend ist, dass Sie sehen, welche Möglichkeiten und welches Potenzial zur Selbsthilfe hier stecken.
Während in der konventionellen Therapie der Schwerpunkt auf den ersten und teilweise noch zweiten Bereich gelegt wird,basiert die Behandlung der Ganzheitsmedizin auf allen 4 Bereichen. Stellen Sie sicher, dass Sie interdisziplinär behandelt werden. Das bedeutet, dass neben Allgemeinärzten und Fachärzten auch Physiotherapeuten, künstlerische Therapeuten, Pflegende, Ernährungsberater, Psychotherapeuten, Traumatherapeuten und Biografiearbeiter beteiligt sind. Patienten mit eingreifenden Autoimmunkrankheiten sollten immer durch ein Team aus verschiedenen Therapeuten behandelt werden.
Dabei ist es wesentlich, dass das Team Sie, als Patient, nicht in eine passive Rolle
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