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Autoimmunerkrankungen

Autoimmunerkrankungen

Titel: Autoimmunerkrankungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joern Klasen
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Sehnen und Muskeln verschrieben, also insbesondere bei rheumatischen Erkrankungen wie der rheumatoiden Arthritis und der Bechterew-Krankheit. NSAID sollten nur wenige Tage eingesetzt werden. Bei längerer Einnahme sollten Protonenpumpenhemmer wie Omeprazol oder Pantoprazol, die die Magensäureproduktion reduzieren und so die Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt mindern, eingenommen werden.
    PRAXIS
    NSAR: Kontraindikationen
    Sie sollten nicht oder nur unter strenger Überwachung gemeinsam mit Glukokortikoiden eingesetzt werden, weil die Gefahr von Geschwüren im Magen-Darm-Trakt und Blutungen erheblich zunimmt. Während Schwangerschaft und Stillzeit sollten Sie NSAID nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einnehmen.
    Die neu entwickelten Medikamente der selektiven COX-2-Hemmer wie Celecoxib (Celebrex®), Etoricoxib (Arcoxia®) und Parecoxib (Dynastat®) brachten keine wirkliche Verbesserung gegenüber den herkömmlichen nichtsteroidalen Antiphlogistika. Sie zeigen geringere Nebenwirkungen am Magen-Darm-Trakt (weniger Blutungen), hingegen eine deutlich höhere Nebenwirkungsrate auf das Herz-Kreislauf-System, die mit Dosis und Dauer der Einnahme ansteigt.
Sulfasalazin
    Diese Substanz wirkt entzündungshemmend. Sie besteht aus 2 Komponenten:dem Sulfapyridin und der 5-Aminosalicylsäure. Diese Kombination ist bei der rheumatoiden Arthritis beispielsweise in Form von Azulfidine RA® wirksam. Die 5-Aminosalicylsäure allein wird unter dem Namen Mesalazin mit gutem Ergebnis bei den chronisch-entzündlichen Darmkrankheiten Morbus Crohn und Colitis ulcerosa eingesetzt (Sulfapyridin ist hier nicht wirksam). Mesalazin wird in verschiedenen Darreichungsformen angeboten: Neben Tabletten und Granulat gibt es auch Zäpfchen, Klysma oder Schaum (wenn der untere Dickdarm betroffen ist). Handelspräparate heißen beispielsweise Pentasa®, Claversal® und Salofalk®. Sie sind stärker entzündungshemmend als Kortisonpräparate.
    Nebenwirkungen treten bei alleiniger Gabe von 5-Aminosalicylsäure nur selten auf und sind eher milde. In Verbindung mit Sulfapyridin steigt jedoch die Nebenwirkungsrate deutlich, und die auftretenden Nebenwirkungen sind schwerer. Es kommt zu Übelkeit, Erbrechen, Juckreiz, Hautausschlägen und Beeinträchtigung sowie der Reifung von Spermien beim Mann.
Hydroxychloroquin
    Die Substanzen Chloroquin (Resochin®) und Hydrochloroquin (Quensyl®) werden den üblicherweise bei Malaria eingesetzt. Sie wirken entzündungshemmend und hemmen die Aktivität der natürlichen Killerzellen sowie die Produktion von bestimmten Botenstoffen (Zytokinen). Beide Substanzen werden überwiegend bei rheumatoider Arthritis, systemischem Lupus erythematodes und Sjögren-Syndrom eingesetzt. Bevor Sie diese Medikamente einnehmen, sollten Sie in jedem Fall einen Augenarzt aufsuchen, um abzuklären, ob Ihre Netzhaut intakt ist, da es unter der Einnahme zu einer Netzhautschädigung (Retinopathie) kommen kann. Diese Nebenwirkung tritt zwar selten auf, ist aber gefürchtet, weil sie nicht rückgängig zu machen ist.
    Häufige Nebenwirkungen sind Übelkeit, Appetitlosigkeit und Durchfälle. Seltener kommt es zu Schädigungen am Nervensystem (wie Schwindel, Kopfschmerzen, Schlafstörungen), an der Leber, am Herz und bei der Blutbildung. Während der Schwangerschaft und Stillzeit dürfen diese Medikamente nicht eingenommen werden.
    wichtig
    Die Wirkung von Hydroxycholorquin ist im Allgemeinen gut, setzt erst sehr spät ein. Vor Ablauf von 3–6 Monaten sollten Sie nicht mit merkbaren Effekten rechnen.
Physiotherapie – Bewegung und heilende Reize
    Die Physiotherapie ist bei den Autoimmunkrankheiten vielfältig einsetzbar und hat einen hohen Stellenwert in der Therapie, selbstverständlich gerade bei denjenigen Erkrankungen, die das Bewegungssystem betreffen, beispielsweise bei rheumatoider Arthritis, Bechterew-Krankheit oder bei Sklerodermie.
    wichtig
    Zur Physiotherapie gehören die Kran kengymnastik, die verschiedenen Massageformen, die Anwendungen von Kälte, Wärme und Licht sowie die Elektro- und Wassertherapie.
Krankengymnastik
    Die Krankengymnastik ist eine Form der Bewegungstherapie, die insbesondere bei den rheumatischen Erkrankungen hilft. Hierzu zählen die rheumatoide Arthritis und die Bechterew-Krankheit, aber auch andere Erkrankungen, die das Bewegungssystem betreffen. Besonders hervorzuheben ist hierbei die Multiple Sklerose. Durch regelmäßige Übungen, die Sie auch nach Anleitung allein durchführen können, verbessern sich der

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