Autoimmunerkrankungen

Muskeltonus und die Gelenkstellung. Sie erlernen, wie Sie die Funktionsabläufe zur Bewegungskontrolle aktivieren (Koordinationstraining). Bei Bedarf können Sie eine spezielle Rückenschule durchführen.
    Besonders häufig wird die Krankengymnastik bei Patienten mit rheumatoider Arthritis oder Morbus Bechterew eingesetzt. Es geht darum, Schmerzen zu lindern, funktionelle Entlastung zu schaffen und Versteifungen und Deformierungen von Gelenken vorzubeugen. Wenn eine Versteifung (Kontraktur) im Handgelenk droht, wird dieses gegen einen dosierten Widerstand, den die Krankengymnastin mit ihrer Hand erzeugt, bewegt. Das kann man auch mit den einzelnen Fingern machen. Um beim Morbus Bechterew Wirbelsäule und Beckenbereich zu dehnen, sind Übungen im Vierfüßlerstand, an der Sprossenwand und mit dem Therapieball (Pezziball) besonders geeignet. Aber auch sitzende Übungen auf dem Hocker können eine Kontrolle der Beckenbewegung, eine Kräftigung der Rückenstrecker und eine Mobilisation der Wirbelsäule erreichen.
Massage
    Bei der Massage werden das Gewebe und die Muskeln durch Druck und Zug auf die Körperoberfläche behandelt. Es gibt die klassische Allgemeinmassage und Spezialmassagen, wie beispielsweise die Bindegewebsmassage, die Fußreflexzonentherapie und die Akupressur. Ziel ist, durch bestimmte Grifftechniken wie Streichung, Knetung, Reibung und Vibration die Spannung der Muskeln zu verbessern, Schmerz zu lindern, eine verbesserte Durchblutung und Entstauung zu erreichen. Wiebei der Krankengymnastik sollten auch hier mindestens 8–10 Anwendungen erfolgen, um eine Nachhaltigkeit zu erreichen. Massagen werden insbesondere bei Rheumatoider Arthritis, Morbus Bechterew aber auch bei der Mutiplen Sklerose angewandt.
    Besonders für Verspannungen im Bereich von Schultern, Nacken und Kopf gibt es einige wirksame Selbstmassagegriffe. Die meisten Techniken basieren auf den Prinzipien der traditionellen chinesischen oder ayurvedischen Medizin. Gegen Kopfschmerzen ist diese Übung wirksam: Legen Sie die Fingerspitzen beider Zeige- und Mittelfinger an die Schläfen und massieren Sie dann mit sanften, kreisenden Bewegungen. Nach ein paar Minuten umfassen Sie den Kopf so, dass sich die Daumen auf dem Hinterkopf und die Zeige- und Mittelfinger an der Stirn befinden. Nun wieder für 2–3 Minuten in kreisenden Bewegungen massieren.
Wärme und Kälte
    Wärmeanwendungen, beispielsweise durch Bäder, Packungen oder Wickel, können zu einer Entspannung der Muskulatur führen und Stoffwechselprozesse anregen, die dem chronisch entzündlichen Krankheitsprozess entgegenwirken. Sie können überall dort eingesetzt werden, wo Verhärtungen und Verspannungen auftreten. Allerdings wird Wärme oft nicht als angenehm empfunden und ist besonders bei Entzündungen kontraproduktiv. Achten Sie auf Ihr persönliches Bedürfnis.
    Zu den Wärmeanwendungen zählen Bäder und heiße Güsse, Wärmepackungen (z. B. Fango), wärmende Salben und Pflaster, warme Umschläge und Auflagen oder auch die Sauna. Bei Verspannungen der Rückenmuskulatur kann es schon helfen, warm (38–40 °C) zu duschen. Wenn Sie unter kalten Füßen leiden, ist ein warmes Fußbad mit dem Zusatz von Lavendel (beruhigend) oder Rosmarin (anregend) jeweils in Form von Bademilch eine wohltuende Hilfe.
    Anwendungen von Kälte als Gas, Flüssigkeit (Eiswasser) oder in fester Form als Eis dienen überwiegend der Entzündungshemmung, z. B. bei Gelenkentzündungen. Eine besondere Anwendung ist die Kältekammer. In Form einer Ganzkörper-Kältetherapie über ca. 3 Minuten wird mit bis zu –110 °C ein Kälteschock erzeugt. Dadurch kann es zu einer deutlichen Schmerzlinderung bei akut entzündeten Gelenken, z. B. im Rahmen einer chronischen Polyarthritis, kommen.
    Ist ein Gelenk akut entzündet mit Schwellung, Rötung und Überwärmung, können Sie sich mit Kältepackungen (Coldpacks, z.B. aus der Apotheke) helfen. Handelt es sich um das Knie, legen Sie ein Coldpack jeweils innen und außen an das Knie und lassen die Kniescheibe frei. Ist ein Fingergelenk betroffen, kann schon fließendes kaltes Wasser reichen. Die längere oder regelmäßige Anwendung von Kälte sollte jedoch ärztlich verordnet und überwacht werden.
Lichttherapie
    Lichteinstrahlung hat bei der Psoriasis eine heilende Wirkung. Insbesondere die energiereiche (305–314 nm) UV-B-Strahlung wird als reine Lichttherapie genutzt. Es müssen mindestens 15–20 Behandlungen durchgeführt werden. Es gibt auch die Möglichkeit