Autoimmunerkrankungen
eingesetzt, die das Zellwachstum und dadurch das Immunsystem hemmen. Zu diesen Arzneistoffen gehören Azathioprin, Methotrexat und Cyclophosphamid. Alle 3 Medikamente dürfen nicht während der Schwangerschaft und der Stillzeit eingenommen werden. Während der Therapie bedarf es einer regelmäßigen Überwachung durch den behandelnden Arzt, einschließlich Blutuntersuchungen. Teilweise tritt eine spürbare Wirkung erst nach einigen Wochen ein.
Neben den leichteren Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen ist besonders auf Knochenmarkschädigungen zu achten. Auch Entzündungen der Bauchspeicheldrüse und der Gallenwege können auftreten. Achten Sie darauf, dass Ihr Hausarzt anfänglich alle 2 und später alle 4 Wochen diese möglichen Nebenwirkungen regelmäßig abklärt.
Methotrexat
Dieses Medikament ist ebenfalls ein Zytostatikum, das überwiegend bei rheumatoider Arthritis und Gelenkentzündungen im Rahmen einer Psoriasis eingesetzt wird. Es wird einmal pro Woche verabreicht, und zwar als Tablette oder Spritze. Zu den Nebenwirkungen zählen Schädigungen des Knochenmarks und der Leber sowie Entzündungen der Schleimhäute. Ein Handelspräparat ist beispielsweise Lantarel®.
wichtig
Die subkutane Spritze wirkt intensiver als die Tablette. Am Morgen nach der Einnahme sollten Sie unbedingt Folsäure zu sich nehmen, denn dadurch können Sie die schädigende Wirkung mildern.
Cyclophosphamid
Auch diese Substanz ist ein Zytostatikum. Es wird vorwiegend bei der Wegener-Granulomatose eingesetzt, aber auch beim Lupus erythematodes und bei anderen Vaskulitiden. Ein gängiges Präparat ist das Endoxan®. Die Hauptgefahr bei Cyclophosphamid besteht in einer Schädigung des Knochenmarks und damit der Blutbildung. Außerdem kann die Leber geschädigt werden, und es kann zu einer blutenden Blasenentzündung und zur Krebsentstehung kommen.
Leflunomid
Dieses Immunsuppressivum wird bei der rheumatoiden Arthritis eingesetzt. Es zählt zu den Basistherapeutika (DMARD, aus dem Englischen für »disease modifying anti-rheumatic drugs«). Hauptsächliche Nebenwirkungen betreffen den Magen-Darm-Trakt (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall), das Knochenmark (Verminderung der Blutzellen), den Blutdruck (Erhöhung) und die Haut (Ausschlag). Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren dürfen dieses Medikament nicht einnehmen. Der Handelsname ist Arava®.
Biologische Hemmstoffe
Diese neueren Medikamente, auch Biologika genannt, sind biotechnologisch hergestellte Eiweiße, wie beispielsweise monoklonale Antikörper, die gezielt Botenstoffe (Zytokine) des Immunsystems hemmen. Dadurch werden die krankhaften Reaktionen des Immunsystems abgebremst und ausgeglichen. Diese Hemmstoffe sind überwiegend gegen das Zytokin Tumornekrosefaktor α (TNF-α) gerichtet. Gängige Wirkstoffe sind Adalimumab (Humira®), Etanercept (Enbrel®) und Infliximab (Remicade®). Sie werden vorwiegend bei rheumatoider Arthritis, Bechterew-Krankheit und den chronischentzündlichen Darmkrankheiten verschrieben, allerdings erst dann, wenn die üblichen Medikamente keine ausreichende Wirkung zeigen.
Biologische Hemmstoffe dürfen nicht bei einer schweren Infektion, insbesondere bei Tuberkulose, und bei fortgeschrittener Herzschwäche eingesetzt werden. Bevor Sie diese Substanzen einnehmen, sollte der Arzt abklären, ob bei Ihnen Abszesse oder akute Infektionen vorliegen.
Zu den Nebenwirkungen zählen wieder aufflammende Infektionen und allergische Reaktionen. Daneben kann es zu Kopfschmerzen, Schwindel, Durchfall und Hautausschlag kommen.
Nichtsteroidale Antiphlogistika
Die nichtsteroidalen Antiphlogistika werden auch als NSAID (aus dem Englischen für »nonsteroidal inflammatory drugs«) oder NSAR (nicht steroidale Antirheumatika) bezeichnet. Sie wirken entzündungshemmend (antiphlogistisch) und schmerzlindernd (analgetisch). Substanzen wie Diclofenac, Ibuprofen, Indometacin und Naproxen gehören in diese Gruppe.
Die Nebenwirkungen betreffen insbesondere den Magen-Darm-Trakt mit Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Geschwüren und Blutungen. Es kann zu Kopfschmerzen, Schwindel, Hör- und Sehstörungen kommen. Auch Wasseransammlungen (Ödeme), Blutdrucksteigerungen und Störungen im Salzhaushalt als Zeichen einer Nierenfunktionsstörung sind möglich. Auch Leberfunktionsstörungen, zu erkennen an Müdigkeit, Gelbsucht und erhöhten Leberwerten im Labor, können auftreten.
Nichtsteroidale Antiphlogistika werden bei Entzündungen und Schmerzen im Bereich von Gelenken,
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