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AUTOMATENHELDEN: Ein Jahr Online-Dating

AUTOMATENHELDEN: Ein Jahr Online-Dating

Titel: AUTOMATENHELDEN: Ein Jahr Online-Dating Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gill Gartenstadt
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die Treppe hoch. Oben ist das Schlafzimmer. Wir laufen einmal durch. Das Bild, das ich neben das Bett gestellt habe, gefällt ihm auch nicht, wie ich an seinem Blick sehe. Da kann er sich mit Felix dann zusammentun.
    »Und hier in diesem Bett schlaft ihr dann alle?«
    Ja, sieht wohl so aus. Das Bett ist auch etwas groß geraten mit seinen 2,80 Meter Breite. Ich sage lange nichts und denke nur, dass ich es so wahnsinnig gerne mit ihm teilen würde.
    »Und da im Gitterbettchen daneben schläft Flora. Leon schläft dahinten in seiner Kammer. Zeig ich dir.«
    Wir schauen in die Kammer.
    »Ist ein bisschen unordentlich.« Dabei nehme ich ein Kissen vom Boden auf und lege es aufs Bett. Er kann mir in den Ausschnitt gucken.
    »Das ist eine sehr gemütliche Höhle. Leon fühlt sich hier bestimmt sehr wohl.«
    »Ja, das stimmt.«
    Wir stehen so da. Er steht aufrecht vor der Tür, und ich stehe in der Kammer, etwas gebeugt, wegen der Dachschrägen. Er versperrt mir den Weg. Wir schauen uns an, und dann packt er mich und zieht mich an sich. Seine Hand ist unter meinem Rock und streichelt meine nackte Haut. Er will mir in die Unterhose fassen, aber ich wehre ab. Mit seiner anderen Hand greift er mir von hinten fest zwischen die Beine, seine Finger kreisen schnell. Wie der Hula Hoop Reifen. Ich drehe fast durch. Er reißt meine rechte Brust aus dem BH, ich höre eine Naht knacken, aber es ist mir egal. Ich muss zweimal laut stöhnen, wie in einem billigen Porno, es macht mir solch einen Spaß.
    »Komm, lass mich dich wenigstens anfassen«, fleht er.
    »Nein, die Kinder.« Sie sitzen unbeaufsichtigt am Gartentisch und warten auf ihr Essen.
    »Ich muss jetzt Abendbrot machen.«
    Er dreht auch fast durch. Wie schauen uns lange in die Augen. Ich will ihn küssen.
    »Ich habe Angst«, sagt er. Die Lungenentzündung. Ich nehme ihn in den Arm, und mein Mund landet auf seinem weißen Kragen. Ich hinterlasse jetzt einen roten Liebesstempel. Dann bin ich viel zu abgelenkt, um nachzusehen, ob da jetzt wirklich ein Fleck ist. Wir stehen uns lange gegenüber und schauen uns an. Er drückt mich an sich. Wir schauen uns an. Ein ewiger Augenblick.
    ♫ ICH FALL IN DICH HINEIN 41
    Er schließt die Augen. Ich sehe seine Augäpfel tanzen.
    Erschöpft setzt er sich auf die Heizung und streckt seine Arme aus. Ich stelle mich vor ihn, und er legt seinen Kopf auf meine Brust. Ich streichle ihn und rieche an seinem weichen, schwarzen Haar. Es riecht nach nichts. Nicht mal nach Shampoo.
    Wir gehen die Treppe runter.
    »Ich hätte dich gerne angefasst«, sagt er.
    »Dann musst du schon noch wieder kommen.«
    »Nein.«
    Was? Soll das ein Witz sein? Ich muss ganz laut lachen. Laut und falsch, wie ich finde, so bin ich jetzt irritiert.
    Ich bringe ihn zur Tür.
    »Schön, dass du gekommen bist. Meldest du dich wieder?«, frage ich.
    »Meine Guthabenkarte ist fast leer.«
    »Dann ruf’ ich dich an«, schlage ich vor.
    »Es kann aber sein, dass ich nicht rangehe, weil ich schlafe.«
    »Soll ich dich am Samstag abholen? Ich koche auch für dich. Für uns. Wir können auch zusammen kochen.«
    »NEE, ich glaube nicht. Mir geht es nicht gut.«
    Er schaut mich lange an, ich schaue ihn lange an. Dann geht er.
     
    Freitag, 25. Mai 2012
     
    SMS an ihn
    13:26, 25 Mai
     
    Ich freue mich sehr, dass Du gestern da warst. Wenn ich Dich am Wochenende abholen soll, sag bescheid. Sonst werde erst mal in Ruhe gesund. Denk an Dich.
     
    SMS an mich
    21:33, 25 Mai
     
    mir ist lieber dass wir unseren kontakt abbrechen, es tut mir leid
     
    SMS an ihn
    21:42, 25 Mai
     
    Aber warum?
     
    Samstag, 26. Mai 2012
    Morgen.
    Wie in den letzten Wochen wache ich freudig auf, mein erster Gedanke ist Marc. Aber heute fällt mir seine SMS von gestern Abend wieder ein. Ich bin wie gelähmt vor Traurigkeit.
    Ich wollte ihn gestern nicht sofort anrufen. Er will bestimmt einfach nur seine Ruhe haben. Durch meine Frage, weiß er ja, dass ich keine Zweifel hätte. Vorwürfe mache ich ihm keine. Vielleicht ist es ihm doch noch ein Anliegen, mir irgendwann zu sagen, was mit ihm los war. Immerhin schreibt er nicht zurück: »Weil ich Dich nicht liebe.« Es ist mir völlig rätselhaft, dass er seine Gefühle kaum verbergen kann und dennoch einen Rückzieher macht. Bestimmt fühlt er sich einfach nur überfordert. Sonst wäre er nicht direkt nach meinem Anruf krank geworden. Hoffentlich bringt er mich jetzt nicht auf immer mit dieser Lungenentzündung in Verbindung.
     
    Mittag.
    Ich mache einen

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