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Titel: Autor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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sollen wir jetzt tun?«
    »Ich denke, wir sollten nach Rom zurückkehren.« Drew gab sich Mühe, seiner Stimme einen zuversichtlichen Unterton zu verleihen. »In Rom ist Kardinal Pavelic verschwunden. In Rom wurde Pater Viktor erschossen. Und in Rom haben sich Seth und Eiszapfen Medicis und Gattos bemächtigt.«
    Arlenes Miene wurde etwas hoffnungsvoller. »Aber worin soll der Zusammenhang bestehen?«
    »Zwischen den Söhnen von Hitlers Killern und dem Verschwinden von Kardinal Pavelic? Ich weiß gar nicht, ob überhaupt ein Zusammenhang besteht. Jedenfalls ist bisher noch kein direkter ersichtlich. Zumindest wissen wir jetzt, daß Seth und Eiszapfen den Kardinal nicht entführt haben können, da sie sonst nicht nach ihm fahnden würden. Sie suchen die Antworten auf dieselben Fragen wie wir. Aber warum? Warum ist diese Sache für sie so wichtig? Was konnte die Söhne zweier Nazikiller, die noch dazu bis aufs Blut verfeindet waren, dazu bewegen, gemeinsame Sache zu machen, um einen verschollenen Kardinal zu finden? Wir haben von Anfang an das Offensichtlichste außer acht gelassen: Der Kardinal muß in dieser Sache die entscheidende Schlüsselrolle spielen. Allerdings haben wir uns bisher mit ihm nur als kirchlichem Würdenträger beschäftigt, nicht als Privatmann. Was für ein Mensch war Kardinal Pavelic? Welche Vergangenheit hatte er? Im Grunde genommen wissen wir so gut wie nichts über ihn.«
    Drew drehte den Zündschlüssel und rangierte aus der Parklücke. Und dann sah er einen Renault mit einem Mann am Steuer in Richtung Zürich vorbeifahren. Der Renault wurde von einem Golf gefolgt, in dem eine Frau saß, die wie gebannt auf den Renault vor ihr starrte, als könnte es für sie nichts Schlimmeres geben, als den Wagen vor ihr aus den Augen zu verlieren. Obwohl sich Drew absolut sicher war, daß er die beiden nie zuvor gesehen hatte, fühlte er sich sofort auf höchst seltsame Weise zu ihnen hingezogen. Er fuhr los und folgte den beiden den Paß hinunter. Aber wohin die beiden auch unterwegs sein mochten, er und Arlene würden zum Züricher Flughafen fahren, um mit der nächsten Maschine nach Rom zu fliegen.
    Saul stellte den Renault auf einem überfüllten Parkplatz unweit des Züricher Hauptbahnhofs ab. Seine Gesichtshaut spannte vor Müdigkeit. Er mußte nach den Entbehrungen seines Einsiedlerlebens in der Wüste erst wieder zu Kräften kommen. Er stieg aus dem Renault und schloß ihn ab. Es regnete noch immer. Er warf einen kurzen Blick auf den verriegelten Kofferraum des Renault, der, wie er festgestellt hatte, neben einigen Maschinenpistolen und einer größeren Menge Plastiksprengstoff auch jeweils drei Pässe, Kreditkarten und Führerscheine enthielt, mit denen die drei Männer, denen der Wagen gehört hatte, andere Identitäten hätten annehmen können.
    Saul war fest davon überzeugt, daß sie damit nicht die Grenze überquert hatten. Sie waren damit erst nach ihrer Einreise in die Schweiz versorgt worden, demnach hatten sie also auch eine größere Organisation hinter sich. Offensichtlich hatten sie nicht damit gerechnet, daß Saul Verdacht schöpfen und die Flucht ergreifen würde, da sie sich ihn und Erika sonst sicher früher vorgeknöpft hätten.
    Ihr Pech.
    Der Golf mit Erika am Steuer hielt neben ihm. Er stieg ein.
    »Du bist ein paarmal in Schlangenlinien gefahren«, erklärte Erika besorgt. »Du bist ja ganz blaß, und deine Augen sehen müde aus. Bist du krank?«
    Er mußte husten. »Darüber können wir uns Gedanken machen, nachdem ich telefoniert habe.«
    »Aber dann werde ich dich nach allen Regeln der Kunst verwöhnen.«
    »Dieses Angebot werde ich auf keinen Fall ausschlagen«,
    erwiderte Saul lächelnd. »Fahren wir.«
    Er hätte natürlich im Bahnhof telefonieren können, aber aus alter Gewohnheit benutzte er keine Fernsprecher auf Bahnhöfen und Flughäfen, da diese häufig von den Geheimdiensten abgehört wurden. Auf halbem Weg die Bahnhofstraße hinunter deutete er plötzlich auf eine Telefonzelle. »Halte mal kurz an. Von hier zu telefonieren, dürfte eigentlich mit keinerlei Risiken verbunden sein.«
    Erika hielt am Straßenrand.
    »Fahr einfach währenddessen ein paarmal um den Block!« rief Saul über seine Schulter zurück, als er aus dem Wagen sprang. Er betrat die Telefonzelle, nahm den Hörer ab und steckte zwei Münzen in den Schlitz.
    Eine mürrische Stimme meldete sich. »Züricher Blumenversand.«
    »Es handelt sich um einen außerordentlich eiligen Auftrag. Stellen Sie

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