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Titel: Autor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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mich zu Ihrem internationalen Lieferanten durch.«
    »Ist das Ihr erster Auftrag an uns? Um die Lieferung zu veranlassen, brauche ich erst Ihre Kontonummer.«
    »Mein Konto ist unter einem Namen aufgeführt.«
    »Und wie lautet der?«
    »Romulus.«
    Die Stimme am anderen Ende der Leitung zögerte nur kurz. »Ich werde mal in dem Ordner mit Ihren bisherigen Aufträgen nachsehen und mich dann vergewissern, ob unser Lieferant gerade verfügbar ist.«
    »Richten Sie ihm aus, ich hätte einen Blumenladen entdeckt, von dem er vermutlich noch nichts weiß.«
    »Das wird ihn bestimmt interessieren - vorausgesetzt, ich kann ihn erreichen.«
    »Das werden Sie sicher.«
    Saul sah auf seine Uhr. Vierzig Sekunden später meldete sich ein anderer Mann. Er sprach Englisch.
    »Welche Sorte Blumen wünschen Sie zu verschicken?«
    »Rosen. Ich rufe von einer Telefonzelle in Zürich an. Die Rosen sollen an die Schwarzbrotbäckerei in Wien geschickt werden, und zwar an einen Herrn mit auffallenden Pok-kennarben. Die Telefonzelle, in der ich mich gerade befinde, hat folgende Nummer.« Saul gab sie dem Mann durch. »Leider kann ich den Rückruf nicht an einem anderen Apparat entgegennehmen. Sagen Sie dem Pockennarbigen also, er soll sich etwas beeilen. Und richten Sie ihm aus, daß ich gern wegen des Gefallens, den ich ihm schuldig bin, mit ihm gesprochen hätte.«
    »Das wird aber eine Weile dauern.«
    Saul war sich sicher, daß der Mann mit Hilfe der Telefonnummer die Zelle ausfindig machen würde, von der er anrief, um sich dann mit eigenen Augen zu vergewissern, daß er auch tatsächlich der war, für den er sich ausgab. »Gut. Aber sehen Sie auf jeden Fall zu, daß der Pockennarbige mich anruft.«
    Darauf hängte Saul ein und spähte durch das regennasse Fenster der Telefonzelle. Als Erika in dem Golf an ihm vorüberfuhr, winkte er ihr aufmunternd zu.
    Er wartete.
    Zehn Minuten später - er hatte Erika mehrmals an der Telefonzelle vorbeifahren sehen - klingelte es. Er nahm den Hörer ab.
    Diesmal meldete sich wieder eine deutsche Stimme, die jedoch einen unverkennbaren New-England-Akzent aufwies. »Ich rufe wegen einer Lieferung Rosen an, die Sie mir schicken wollen.«
    »Ihr Akzent ist kaum auszuhalten.«
    »Und Sie sind so unverschämt wie eh und je. Sie hatten sich doch bereiterklärt, sich nicht mehr mit uns in Verbindung zu setzen.«
    »Ich hätte mich gerne mit Ihnen über diesen eigenartigen Zwischenfall in Wien unterhalten.«
    »Damit hatten wir nichts zu tun«, beeilte der Pockennarbige sich zu erklären.
    »Ich weiß. Weil ich nämlich herausgefunden habe, auf wessen Konto diese kleine Störaktion ging. Sie werden sich wundern. Sollen wir das Gespräch hier fortsetzen, oder sollen wir zu einem anderen Apparat überwechseln?«
    Darauf wurde es erst einmal still.
    Und schließlich: »Romulus?«
    »Ich höre.«
    »Sind Sie auch sicher, daß ich mich wundern werde?«
    »Sie werden geradezu begeistert sein.«
    »Was würden Sie davon halten, sich ein Hotelzimmer zu nehmen? Auf unsere Kosten, versteht sich.«
    »In welchem Hotel?«
    »Inzwischen dürften die Leute vom Blumenversand die Zelle ausfindig gemacht haben, von der Sie sprechen.«
    »Mir fällt schon seit einiger Zeit ein Mann auf, der seit mindestens fünf Minuten an der nächsten Straßenecke steht. Muß ganz schön kalt sein in dem Regen.«
    »Ich werde Sie heute abend noch einmal zu erreichen versuchen.«
    Damit wurde die Verbindung unterbrochen. Saul trat aus der Zelle. Ein Stück die Straße hinunter drängte sich ein grauhaariger Mann in einen Hauseingang, um sich vor dem Regen zu schützen.
    Saul ging auf ihn zu und fragte: »Mögen Sie Blumen?«
    »Rosen.«
    »Wissen Sie hier ein anständiges Hotel?«
    »Und ob!« nickte der Mann.
    In diesem Augenblick bog Erika um die Ecke.
    »Au! Das ist doch viel zu heiß!«
    »Du mußt diese Erkältung richtig ausschwitzen.«
    »Die Art, wie du mich gestern abend gewärmt hast, hat mir wesentlich mehr zugesagt.«
    »Warte erst mal ab, was ich nachher noch mit dir vorhabe. Aber jetzt zieh dich endlich aus und setz dich in die Badewanne.«
    Nachdem er seine Kleider abgestreift hatte, ließ Saul sich langsam in die dampfend heiße Wanne sinken. Erika seifte ihm den Rücken ein.
    Als er schließlich wieder aus der Wanne stieg und Erika ihn trockenrieb, konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Und wie steht es jetzt mit deiner Nachbehandlung?«
    Erika schüttelte den Kopf. »Wir bekommen doch gleich Besuch.«
    Saul schnitt

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