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Titel: Autor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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weiter herumzuwirbeln und auch dem anderen Araber die Pistole aus der Hand zu treten. Und im nächsten Augenblick hatte sie sich auch schon auf die völlig verdutzten Männer gestürzt und sie mit gezielten Handkantenschlägen gegen den Kehlkopf getötet. Das alles ging so schnell, daß sie, noch immer von lüsterner Gier erfüllt, starben. Sie verbarg ihre Leichen zwischen ein paar Felsen, wo sie binnen kurzem das Opfer der Aasfresser der Wüste werden würden. Als sie darauf ein Stück weitergegangen war, um ihre Plane an einer anderen Stelle aufzuspannen, überlegte sie, ob die Männer zufällig auf sie gestoßen waren oder ob sie ihr aus dem Dorf gefolgt waren, in dem sie nach dem Weg gefragt hatte. Falls die Angreifer also tatsächlich aus dem Dorf stammten und sich an ihrem Wagen zu schaffen gemacht hatten, war es nicht weiter verwunderlich, daß die Höhle nicht bewohnt war; man hatte sie mit falschen Richtungsangaben in die Wüste gelockt, wo man leichtes Spiel mit ihr gehabt hätte.
    Neuerlich wurde sie von heftiger Verzweiflung übermannt. Sie war den weiten Weg von New York gekommen, um feststellen zu müssen, daß ihrer langen und beschwerlichen Suche noch immer kein Erfolg beschieden war. Am liebsten hätte sie fluchend die Fäuste zum Himmel emporgereckt. Aber erst einmal galt es, Schutz vor der sengenden Sonne zu suchen. Außerdem sehnte sie sich danach, endlich ihren ausgedörrten Mund mit dem lauwarmen Wasser aus ihrer Feldflasche auszuspülen. Eine große, schlanke, gutaussehende Frau mit grünen Augen und kastanienbraunem Haar Mitte dreißig und in khakifarbener Wüstenkleidung, zog sie gegen unsichtbare Gefahren ihren Revolver und betrat die Höhle.
    3
    Ein seltsamer Geruch weckte in ihr den Verdacht, daß die Höhle einem Lebewesen als Unterschlupf gedient haben mußte. Sie blieb im Eingang stehen und starrte in das Dunkel vor sich. Obwohl es im Innern der Höhle keineswegs kühl war, war es doch wesentlich angenehmer als in der glühenden Hitze draußen. Mit vorgehaltener Waffe und angehaltenem Atem lauschte sie angestrengt nach irgendwelchen Geräuschen.
    »Drew?« Ihre Stimme klang zögernd und unsicher. Wenn er wirklich hier gewesen wäre, hätte er doch längst etwas sagen müssen. Es sei denn, er hatte wie die Echse ihr Kommen bemerkt und sich in ein Versteck zurückgezogen.
    Das Echo ihrer Stimme verhallte. Sie hielt neuerlich den Atem an und lauschte. Irgend etwas - vielleicht war es ihr Instinkt - sagte ihr, daß sich jemand in der Höhle aufhielt. Sie hörte - oder bildete sie es sich nur ein? - das leise Rascheln von Stoff, gefolgt von einem kaum merklichen Atemholen und dem Gleiten von Haut über Fels. Die kaum wahrnehmbaren Geräusche drangen aus dem tiefsten Innern der Höhle an ihr Ohr. Sie bewegte sich ein Stück nach rechts und kauerte nieder, so daß ihre Silhouette nicht mehr zu sehen war und wieder Sonnenlicht in die Höhle dringen konnte.
    Da sich ihre Augen inzwischen an das Dunkel gewöhnt hatten und nun auch mehr Licht ins Innere fiel, konnte sie die abgenutzten Sandalen an den schmutzigen Füßen der von Ekzemen übersäten Beine eines Mannes erkennen, der gegen die Rückwand der Höhle gelehnt halb auf dem Boden lag. Sein zerschlissenes Gewand war über seine ausgemergelten Knie gerafft. Die auf den Oberschenkeln ruhenden Hände wirkten wie die eines Skeletts.
    »Gütiger Gott.« Ihr entsetztes Flüstern wurde durch das Echo der Höhle verstärkt. »Drew«, stieß sie lauter hervor.
    Und dann stürzte sie auf ihn zu und zerrte ihn ins Licht. »Mein Gott, Drew.« Schockiert nahm sie seinen langen Bart und das schmutzstarrende Haar zur Kenntnis, das in zerzausten Zotteln sein eingefallenes, ausgemergeltes Gesicht umrahmte.
    Er starrte sie aus zusammengekniffenen Augen an. Seine aufgeplatzten Lippen zitterten.
    Hastig riß Arlene die Feldflasche von ihrem Gürtel und schraubte den Verschluß ab. »Sprich jetzt nicht.«
    Doch er bestand darauf. Seine Stimme war so schwach, daß Arlene sie kaum hören konnte. Ihr Klang erinnerte sie an das Geräusch von Schritten auf trockenem, verkrustetem Schlamm.
    »Ar...« Verzweifelt setzte er von neuem an. »Ar...lene?« In seinem Tonfall schwang ungläubige Überraschung mit. Und noch etwas, das Arlene am ehesten mit dem Gefühl vergleichen hätte können, das jemanden überkam, der eine Vision hatte.
    »Ich bin's, Drew. Ich bin wirklich hier. Du bildest dir das alles nicht ein. Aber versuche bitte nicht zu sprechen.«
    Sie hob die

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