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Avalon 08 - Die Nebel von Avalon

Titel: Avalon 08 - Die Nebel von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Tapferkeit in der Schlacht. An Pfingsten übersiedelte der König mit dem ganzen Hof nach Camelot… in diesem Sommer wird es genau ein Jahr. Taliesin gefiel es nicht, daß Artus an einem christlichen Fest seinen Einzug hielt, aber der König tat es seiner Königin zuliebe… er hört in allem auf sie.« Morgaine entdeckte die Andeutung einer Grimasse auf seinem Gesicht. »Doch wenn Ihr nichts von der Schlacht gehört habt, wißt Ihr vermutlich auch nicht, daß Artus das Volk von Avalon und die Stämme verriet.«
    Morgaine ließ den Becher wieder sinken. Sie sagte: »Deshalb bin ich zurückgekommen, Kevin. Ich hörte, daß Raven ihr Schweigen brach und so etwas weissagte…«
    »Es war mehr als eine Prophezeiung«, erwiderte der Barde. Er streckte unbehaglich sein Bein aus, als bereite es ihm Schmerzen, lange ruhig zu sitzen.
    »Artus verriet… was hat er getan?« Morgaine stockte der Atem. »Er hat Avalon und die Stämme doch nicht den Sachsen ausgeliefert…?«
    »Ihr wißt es also nicht! Die Stämme wollten dem Banner des Pendragon folgen, wie sie es bei der Krönung geschworen hatten… und auch das Alte Volk kam mit seinen Bronzeäxten, Steinbeilen und Elfenpfeilen… wie die Feen ertragen sie das kalte Eisen nicht. Alle, alle hatten geschworen, dem Großen Drachen zu folgen, und Artus verriet sie… er ließ das Drachenbanner einholen, obwohl wir ihn anflehten, er solle erlauben, daß Gawain oder Lancelot es in die Schlacht führten. Aber er schwor, er wolle auf dem Schlachtfeld am Berg Badon nur unter dem Banner des Kreuzes und der Heiligen Jungfrau kämpfen. Und so geschah es.«
    Morgaine starrte ihn voll Entsetzen an. Sie dachte daran, wie Artus zum König gemacht worden war. Selbst Uther hatte sich dem Volk von Avalon nicht so fest verpflichtet. Artus hatte seinen Schwur gebrochen! Sie flüsterte: »Und die Stämme… sie ließen ihn nicht im Stich?«
    Zornig erwiderte Kevin: »Manche von ihnen waren nahe daran. Ein Teil des Alten Volks aus den Hügeln von Wales kehrte tatsächlich in die Heimat zurück, als das Kreuz über ihnen wehte. König Uriens konnte sie nicht aufhalten. Die übrigen… wir wußten, daß die Sachsen uns an diesem Tag in der Zange hatten… Entweder folgten wir Artus und seinen Rittern in die Schlacht oder wir würden danach immer unter der Herrschaft der Sachsen leben. Denn vor uns lag die prophezeite Große Schlacht. Und Artus kämpfte mit dem Heiligen Schwert Excalibur. Wahrscheinlich wußte die Göttin selbst, daß unter den Sachsen alles in Barbarei versinken würde. Und sie schenkte ihm den Sieg.« Kevin bot Morgaine die Weinflasche; sie schüttelte verneinend den Kopf, und er leerte sie.
    »Viviane wollte Avalon verlassen, um ihn des Meineids anzuklagen«, erzählte Kevin weiter. »Aber sie zögert, dies in aller Öffentlichkeit zu tun. Deshalb bin ich auf dem Weg nach Camelot, um ihn an seinen Schwur zu erinnern. Viviane hat gelobt, selbst nach Camelot zu kommen, wenn er nicht auf mich hört. Sie will an Pfingsten, am Tag, wenn das ganze Volk seine Bittschriften vorbringt, und Artus selbst Recht spricht, als gewöhnliche Bittstellerin vor ihn treten, um die Erfüllung seines Schwurs einzuklagen. Sie wird ihm ins Gedächtnis rufen, was jedem widerfährt, der sein Wort bricht.«
    Morgaine erwiderte: »Die Göttin gebe, daß die Herrin vom See sich nie so demütigen muß.«
    »Auch ich würde ihn zornig zur Rechenschaft ziehen, aber ich habe das nicht zu entscheiden.« Er streckte die Hand aus. »Helft mir bitte beim Aufstehen. Ich glaube, mein Pferd kann zwei tragen, und wenn nicht, müssen wir Euch ein Pferd besorgen, wenn wir in die nächste Stadt kommen. Ich sollte zumindest ebenso ritterlich sein wie der große Lancelot und Euch mein Pferd anbieten, aber…«, und er wies auf seinen Körper, »… selbst wenn es mir sehr gut geht, bin ich nicht gut zu Fuß.«
    Morgaine zog ihn hoch. »Ich bin stark. Ich kann zu Fuß gehen. Wenn wir etwas in der Stadt kaufen, dann sollten es ein paar Schuhe für mich und ein Messer sein. Ich habe keine einzige Münze bei mir, aber ich werde es Euch zurückzahlen, wenn ich kann.«
    Kevin sagte wegwerfend: »Ihr seid durch das Gelöbnis von Avalon meine Schwester… was mir gehört, gehört auch Euch… so lautet das Gesetz. Wir müssen nicht über Bezahlung reden.«
    Morgaine wurde schamrot, weil Kevin sie daran erinnern mußte, was sie geschworen hatte.
Ich habe wirklich nicht mehr in dieser Welt gelebt.
    »Ich werde Euch beim Aufsitzen

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