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Avalons böse Schwestern

Avalons böse Schwestern

Titel: Avalons böse Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stimme des Chefs dort unten klang belegt, als ich ihm die erste Frage gestellt hatte.
    »Nein, wir haben noch nichts.«
    »Genauer.«
    »Kann ich Ihnen sagen, Mister Sinclair. Die Spuren, falls es sie überhaupt gibt, sind im Sand verlaufen oder fortgeweht worden. Wir haben uns zwar bemüht, sind jedoch um keinen Schritt vorangekommen. Leider kann ich Ihnen nichts anderes mitteilen.«
    »Das hatte ich mir gedacht.«
    »Was werden Sie tun?«
    »Nun ja, wir haben nachgedacht und machen uns selbst auf die Suche. Es ist möglich, daß wir einen Erfolg erringen. Dennoch sollten Sie, wenn es geht, weiterforschen. Sie können sich dann an Miss Glenda Perkins wenden. Sie hält hier oben die Stellung, solange wir außer Haus sind. Akzeptieren Sie das?«
    »Immer doch.«
    »Gut, dann drücken wir uns die Daumen.«
    Das war erledigt, und ich konnte mich wieder anderen Problemen zuwenden.
    Suko steckte bereits voller Tatendrang. Er hatte seinen Platz verlassen, und die Jacke und Mantel geholt. »Ist der Tank voll?« fragte er noch.
    »Sollen wir nicht lieber mit deinem BMW fahren?«
    Mein Freund verdrehte die Augen. »Ja, ist okay. Ich weiß ja, daß du immer gern mit einem echten Auto fahren willst.«
    »Danke für deine Gnade.«
    Wir verabschiedeten uns von Glenda, die noch versprach, unseren Chef, Sir James Powell, einzuweihen. Das Büro war mir plötzlich zu eng geworden. Ich wollte raus, ich sah wieder Land, wenn auch nur einen schwachen Streifen am Horizont. Jedenfalls war es besser, wenn wir losfuhren, als innerhalb dieser vier Wände trübe Gedanken zu wälzen, bei denen kein Ergebnis herauskam.
    Es war noch Zeit genug. Erst Mittag. Auch wenn wir zu fahren hatten, diese Strecke würden wir bis zum Einbruch der Dunkelheit längst geschafft haben. Und Newcomer waren wir auch nicht, denn in Glastonbury hatte ich schon manch unheimliches und auch unerklärliches Erlebnis gehabt…
    ***
    Sie waren zu dritt, und sie nannten sich Geschöpfe der Nacht. Zwei junge Männer und eine junge Frau, beinahe noch ein Mädchen mit ihren neunzehn Jahren.
    Sie liebten nicht nur die Dunkelheit, sie liebten auch besondere Orte, wo das Unheimliche lauerte. Sie trugen nur Schwarz, aber sie nannten sich nicht Grufties. Im Gegensatz zu diesen lehnten sie Friedhöfe ab. Die Geschöpfe der Nacht fuhren nur bestimmte Ziele an, über die sie sich zuvor sehr genau informiert hatten.
    Es gab genügend Bücher über unheimliche Orte und Plätze, die über das ganze Land verteilt waren. Autoren hatten von Geistererscheinungen geschrieben, über Spukhäuser berichtet, über alte Ruinen, verfluchte Orte, Burgen, Schlösser, in denen Geister wohnten und umherspukten, weil sie verflucht worden waren und ihre Seelen keine Ruhe fanden. Genau diese Orte liebten sie, und es machte ihnen besonderen Spaß, die Nächte dort zu verbringen.
    So waren sie auf der Insel schon viel herumgekommen. Sie gingen chronologisch vor, und sie hatten auch einige Erscheinungen gehabt – oder war es Einbildung gewesen? Genau konnten sie das nicht sagen, aber jeder von ihnen hatte den Kick gespürt, diesen Adrenalinstoß, der plötzlich auftrat und so schnell nicht verschwand. Je öfter sie losfuhren, umso stärker entwickelte sich das Gefühl der Spannung und der Erwartung in ihnen. Schon bei der Vorbereitung ihrer Reisen fieberten sie dem Ziel entgegen.
    Sie hießen Iris Slater, Corky Finnegan und Randy Wonder.
    Zu Beginn ihrer Touren, vor knapp zwei Jahren, waren sie noch mit Motorrädern unterwegs gewesen. Das hatte sich geändert. Sie waren auf ihren Feuerstühlen zu sehr aufgefallen, und das wollten sie auf keinen Fall, denn manche Orte waren nicht so einsam, wie sie sich das vorgestellt hatten. Da war zweimal sogar die Polizei erschienen, weil einigen Einheimischen die Motorräder verdächtig vorgekommen waren.
    Iris war an der Reihe gewesen, um das neue Ziel auszusuchen. Darin wechselten sie sich gegenseitig ab, und das Mädchen hatte dasselbe Mitbestimmungsrecht wie die beiden jungen Männer.
    Iris und Randy waren ein Paar, Corky machte das nichts aus. Er und Randy kannten sich aus der Schulzeit und hatten so manche Geschichte gemeinsam zurechtgesponnen.
    Iris hatte also den neuen Ort festgelegt und war begeistert gewesen.
    »Das ist es, da werden wir es erleben. Dieses Wanforth House steht schon seit langer Zeit leer. Man sagt ihm unheimliche Kräfte nach.«
    »Welcher Art?« wollte Randy wissen.
    Das Mädchen hob die Schultern. Es war blond, ziemlich klein, aber ungemein

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