Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Avalons böse Schwestern

Avalons böse Schwestern

Titel: Avalons böse Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ängstigt.«
    Randy wurde wütend. »Scheiße«, sagte er und kickte einen Stein weg, der mit einem hellen ping gegen die Mauer prallte. »Wir haben bisher alles gemeinsam durchgezogen. Das hier hörte sich an, als wolltet ihr verschwinden.«
    »Am liebsten schon«, murmelte Iris.
    Er fuhr wieder herum. »Dann hau doch ab, verdammt! Laß mich hier. Pack dir Corky, setzt euch in den Wagen, fahrt eine Meile weg und holt mich am anderen Morgen wieder. Ist das ein Vorschlag?«
    Iris und Corky schauten sich an. Der junge Mann hob unbehaglich die Schultern, denn er steckte voller Zweifel und wußte nicht, wie er sich verhalten sollte.
    Iris aber ging den leichteren Weg. Sie wußte, daß sie den Bogen überspannt hatte. Außerdem war Randy ihr Freund, und ihn wollte sie nicht allein lassen. Sie hatten einiges zusammen erlebt, das schweißte zusammen, deshalb kam sie auch mit einem Friedensangebot. »Es ist schon gut, Randy, ich wollte dir nur unsere Gefühle darlegen.«
    »Für Corky brauchst du nicht zu sprechen.«
    »Aber für mich.«
    »Gut, das hast du jetzt. Noch mal meine Frage. Willst du bleiben oder nicht?«
    »Ich bleibe.«
    »Und du, Corky?«
    Er fühlte sich in der Klemme. Corky rieb zuerst seine Hände, anschließend den Nasenrücken. »Ich glaube, daß ich mich lieber zurückziehe.«
    »Dann mach es jetzt, bevor du hier störst.« Randy Wonder griff in die Tasche und warf ihm den Autoschlüssel zu. »Setz dich in die Karre und verschwinde.«
    »Bist du nicht sauer?«
    »Nur wenn du bleibst!« knirschte Randy.
    Corky schaute unschlüssig auf den Schlüssel. »Also gut, dann… dann gehe ich jetzt.«
    »Ja, bis morgen dann.«
    Corky zog sich zurück. Er schlich davon wie ein geprügelter Hund. Den Kopf hatte er eingezogen und starrte zu Boden. Sehr bald war er nicht mehr zu sehen. Die Zurückgebliebenen hörten das Orgeln des Anlassers, kurze Zeit später war auch das Motorengeräusch verklungen, und Stille breitete sich aus.
    Randy atmete tief durch. »So, wir sind allein, endlich allein, möchte ich sagen.«
    »Und weiter?«
    »Nichts weiter, meine Liebe. Wir werden alles so machen, wie wir es uns vorgenommen haben.«
    Sie nickte. Wenig später spürte Iris den Druck seiner Hand auf ihrer Schulter. »Du hast noch immer Angst, nicht wahr?«
    »Ja, stimmt.«
    »Sollte hier wirklich etwas sein, werden wir es schon packen. Wir bekommen es, wir nehmen seine Geräusche auf, wir fotografieren das Wesen, und dann werden wir der staunenden Welt den Beweis aus dem Geisterreich präsentieren.«
    »Meinst du?«
    »Und ob.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ein Geist oder wer immer hier auch hausen mag, das mit sich machen läßt. Ich glaube noch immer daran, daß die Bewohner einer anderen Welt stärker sind als wir. Daran wird sich überhaupt nichts ändern. Wir können nur hoffen, daß das Wesen, das hier lebt, Menschen gegenüber positiv eingestimmt ist.«
    Randy war erstaunt. »Du redest so, als wärst du dir hundertprozentig sicher.«
    Iris Slater hob nur die Schultern…
    ***
    Etwas mehr als zwei Stunden waren vergangen. Die Natur hatte sich verändert, als wäre ein Film dabei, langsam vor den Augen der beiden Menschen entlangzuziehen.
    Sie lagen in ihren Schlafsäcken und schauten mit weit geöffneten Augen zum Himmel. Iris kam es so vor, als würden dort ständig neue Klappen geöffnet, die immer wieder einen Funken Licht hindurchließen, denn so und nicht anders nahm sie den Eindruck der hervorlugenden Gestirne wahr.
    Es war nicht die ideale Geisternacht, denn der Vollmond fehlte. Aber der blasse Klumpen am Himmel reichte ebenfalls aus, um sein bleiches Licht auf die Erde zu schicken und sie Mauern der Ruine leicht anzumalen.
    Sie lagen da und warteten.
    Worauf eigentlich, fragten sie sich. Keiner von ihnen konnte eine Antwort geben. Eines jedenfalls stand fest. Schlaf würden sie nicht finden, dazu waren beide innerlich zu aufgeregt. Außerdem lauerten sie mit angespannten Nerven darauf, daß etwas passierte.
    Randy war ab und zu aus seinem Schlafsack gekrochen, um die Geräte zu kontrollieren. Bei jeder Rückkehr machte er einen zufriedenen Eindruck.
    Iris Slater kümmerte sich nicht um diese Probleme. Sie lag auf dem Rücken und hing ihren Gedanken nach, die im Laufe der Zeit an Düsternis und Bedrückung zugenommen hatten. Iris hatte natürlich nachgedacht, was auf sie zukommen könnte, doch eine Antwort hatte sie nicht gefunden.
    Es gab keine Anhaltspunkte, und in den alten Berichten hatte sie zu wenig

Weitere Kostenlose Bücher