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Avalons böse Schwestern

Avalons böse Schwestern

Titel: Avalons böse Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und richtete sich auf. Er lauschte, doch kein fremder Laut durchbrach die jetzt auch ihm bedrückend vorkommende Stille.
    »Tu was!« zischelte Iris.
    »Was denn?«
    »Sieh wenigstens nach, was geschehen ist.«
    Der junge Mann nickte. Er bewegte sich auch, nur längst nicht mehr so flott wie sonst. Alles an ihm wirkte wie gezirkelt, er streckte den Arm vorsichtig aus, als er sich mit der linken Hand auf dem staubigen Untergrund abstützte.
    Dann erhob er sich. »Ich sehe mal nach«, hauchte er Iris zu.
    Sie schwieg, zog die Beine aus ihrem Schlafsack hervor und wunderte sich darüber, daß auch sie sich so langsam bewegte. Die Spannung zwischen den Ruinen hatte sich bis ins Unermeßliche gesteigert, sie war wie eine Zange, die ihre Backen um die Gestalt der jungen Frau gelegt hatte und sich langsam nach innen bewegte.
    Im Schneidersitz blieb sie hocken, allerdings so gedreht, daß sie in die Richtung schauen konnte, in die ihr Freund verschwunden war. Er kam nicht zurück. Daß sie seine Tritte hörte, beruhigte Iris keinesfalls. Sie hoffte nur, daß er etwas herausfand und diese ungewöhnlichen Geräusche eine natürlich Erklärung hatten.
    Daran glauben konnte sie nicht…
    Wieder verstrich Zeit.
    Die Angst in ihr wuchs. Warum meldete sich Randy nicht? Er war schon relativ lange fort – oder täuschte sie die Zeit? Er hätte eigentlich etwas entdecken müssen und…
    Sie hörte das Stöhnen!
    Diesmal hatte das Geräusch kein Geist abgegeben. Es hatte sich auch nicht technisch angehört, so stöhnte nur jemand, den sie sehr gut kannte, ihr Randy.
    Iris stand auf. Sie schwankte etwas, das Blut stieg ihr in den Kopf. Die Lippen waren trocken, hastig strich sie mit der Zunge drüber. Das Geräusch wiederholte sich nicht, auch dann nicht, als sie ihren Körper drehte, weil sie genau sehen wollte, wann ihr Freund wieder zurückkam.
    Er hatte seine Geräte hinter einer Wand aufgebaut und war durch deren Loch in der Mitte verschwunden.
    »Randy?« Selten hatte ihre Stimme so gezittert wie in diesem schrecklichen Augenblick.
    Er gab keine Antwort.
    O Gott, das ist… Iris schluckte. Sie preßte eine Hand gegen den Mund, um Schreie zu unterdrücken, und als sie unsicher klingende Tritte hörte, sank die Hand wieder nach unten.
    Ein Schatten erschien, durchlief das Loch in der Mauer, drehte sich um, und Iris sah einen schreckensbleichen Randy Wonder vor sich stehen.
    Einen jungen Mann mit aschfahler Haut und weit aufgerissenen Augen, der den Kopf schüttelte, aber nichts mehr sagen konnte, weil er einfach zu sprachlos war.
    »Was ist denn?«
    Erließ sich gegen Iris sinken. »Er ist da… er ist da?«
    »Wer – sag schon!«
    »Der Geist.«
    Iris wunderte sich, daß sie nicht losschrie oder auf der Stelle trampelte.
    Statt dessen schloß sie die Augen, zählte bis zehn, und hoffte, daß diese alte Regel half.
    Als sie die Augen wieder öffnete, hatte sich nichts verändert. Vielleicht zitterte ihr Freund noch ein wenig stärker, auch konnte er seinen Blick nicht von dem Durchlaß in der Mauer lösen.
    Dort kam jemand, und Iris war nicht einmal überrascht darüber, weil sie damit gerechnet hatte.
    Ein Geist?
    Nein, so sahen keine Geister aus, obwohl diese Gestalt von einem fahlen Schein begleitet wurde. Es war eine Frau, eine schöne und besonders gekleidete Frau, die so vornehm wirkte wie eine Adelige.
    Und diese Person kam auf die beiden jungen Leute zu, ohne daß ein Laut zu hören war…
    ***
    Iris verging nicht vor Angst. Sie wußte, daß ihr eine entscheidende Begegnung bevorstand, und irgendwie hatte sie auch davon gewußt und sie sogar herbeigesehnt.
    Ein fein geschnittenes Gesicht wurde von dem langen Blondhaar flutartig umwoben. Der tiefe Ausschnitt des Kleides ließ einen Teil ihrer Brüste frei. Sicherlich war das hellrote Kleid mit dem Reifrock schulterlos, das konnte Iris nur ahnen, denn die Frau trug noch ein hellviolettes Cape um die Schultern. Sie hatte die Arme ausgebreitet, als wollte sie die beiden jungen Leute willkommen heißen, und Iris war es, die an Randy eine Frage stellte.
    »Wer ist sie?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Woher kam sie denn?«
    Randy verzog das Gesicht. »Sie war pötzlich da, ja, sie stand neben und vor mir. Es war verrückt, ich kriege das nicht mehr zusammen, aber ich habe die Kälte gespürt, trotzdem…«
    »Ein Geist ist sie nicht.«
    »Nein, nein…«
    »Was dann?«
    Randy umklammerte Iris’ Arm in Höhe des Ellbogens. »Halte mich nicht für verrückt, aber ich habe schon an

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