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Avalons böse Schwestern

Avalons böse Schwestern

Titel: Avalons böse Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gelesen. Jetzt, wo sie darüber nachdachte, schien es so zu sein, daß die Legenden nicht vollständig gewesen waren, als hätte der Schreiber Furcht vor gewissen Folgerungen gehabt.
    Randy war wieder einmal unterwegs. Sie hörte ihn zwar, doch sie fühlte sich allein, wo er nicht neben ihr lag. Wenn sie hingriff, spürte sie nur den Stoff des Schlafsacks. Er quoll irgendwie kalt in die Lücken zwischen ihren Fingern, als hätte sie bereits einen Geist angefaßt, und ihr schauderte.
    Geister…
    Oft genug hatten sie darauf gewartet und keine entdeckt. Jetzt, wo eine derartige Entdeckung möglicherweise bevorstand, fürchtete sie sich plötzlich davor, daß alles nicht so laufen würde, wie sie es sich gedacht hatte.
    Es machte einfach keinen Spaß, sich mit Geistern abzugeben. Sie waren zu gefährlich, sie lebten in einer anderen Welt und wollten…
    Ein Schatten fiel über sie. Iris erschrak, der leise Schrei drang aus ihrem Mund und mischte sich in das Lachen hinein. Randy kniete neben ihr.
    »So schreckhaft?« fragte er.
    »Heute schon.«
    »Aber es ist nichts passiert.«
    »Das schon. Nur wird noch etwas passieren«, erwiderte sie leise. »Ich glaube fest daran.«
    Er strich über ihr Gesicht. Das Lächeln zeigte Iris, daß Randy sie nicht ernst nahm. »Du schwitzt ja!« stellte er fest.
    »Richtig.«
    »So warm ist es nicht.«
    »Das macht die Furcht.«
    Diesmal lächelte er. »Auch wenn ich bei dir bin.«
    »Ja, auch dann.«
    »Hast du so wenig Vertrauen zu mir?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das hat damit nichts zu tun«, erwiderte Iris.
    »Es ist eben das Unsichtbare, die Gefahr, die über uns schwebt. Die andere Seite lauert. Irgendwann wird sie zuschlagen.«
    Randy schaute auf seine Uhr. »Hast du schon eine Ahnung, wann das passieren wird?«
    Ruckartig richtete sich Iris auf. »Jetzt nimmst du mich nicht ernst, Randy.«
    »Wir müssen noch zehn Minuten abwarten, dann beginnt die Geisterstunde. Vielleicht haben wir Glück und entdecken diejenige Person, die hier spuken soll.«
    »Glück?« höhnte das Mädchen. »Nein, das nenne ich nicht Glück. Spürst du nicht, wie kalt es zwischen diesen alten Mauern geworden ist? Und das ist nicht die Kälte der Nacht, sage ich dir. Es ist etwas anderes, es sind die Vorboten des Unheimlichen. Ich bin längst nicht so optimistisch wie du. Hier wird bestimmt etwas passieren.«
    Randy hatte sich zur Seite gedreht und den Arm ausgestreckt. Als er wieder seine Freundin anschaute, hielt er in der linken Hand die Flasche Whisky.
    »Was willst du denn damit?«
    Er entkorkte die Flasche. »Das hilft gegen die Kälte. Hier, nimm einen Schluck.«
    »Nein, ich will nicht.«
    »Er tut aber gut.«
    »Bitte, Randy.«
    »Okay, wenn du nicht willst, dann zittere und friere weiter. Ich will aber keine Beschwerden hören, verstehst du?«
    »Sicher.«
    Randy setzte die Mündung der Flasche an seine Lippen und trank einen großen Schluck Whisky. Als er die Flasche absetzte und sie wieder verkorkte, schüttelte er sich. »Puh, das tat gut.«
    »Ach ja?«
    »Immer.«
    Iris sagte. »Übrigens, wir haben Mitternacht.«
    Randy warf beide Arme hoch. Er ballte die Hände zu Fäusten, streckte sie, die Arme zuckten vor und zurück, als er mit lauter Stimme rief:
    »Mitternacht – wie wunderbar. Kommt her ihr Geister, laßt euch blicken, laßt euch umarmen. Es ist eine wunderbare Zeit, ich Hebe sie. Mitternacht ist so herrlich…«
    »Sei ruhig, bitte.«
    Randy lachte nur, dann sank er zusammen und ließ sich rücklings auf seinen Schlafsack fallen. »Ich denke schon, daß der Geist meinen Willkommensgruß gehört hat. Oder meinst du nicht?«
    »Eher nicht.«
    »Ach, du bist einfach zu negativ heute. Du wirst…«
    Er sprach den Satz nicht mehr zu Ende. Beide hörten plötzlich die zischenden und knackenden Geräusche. Dazwischen ein Platzen, und plötzlich klirrte Glas.
    Dann wurde es schlagartig still.
    Randy und Iris lagen auf den Schlafsäcken und wagten nicht, sich zu rühren. Sie ließen auch eine gewisse Zeit verstreichen, bevor einer von ihnen die Sprache wiederfand. Ausgerechnet Iris Slater, die dabei nach Randys Hand tastete.
    »Kannst du mir erklären, was das zu bedeuten hatte?«
    Er blieb rücklings liegen und starrte gegen den Himmel. »Ich denke darüber nach.«
    »Das hatte mit der Ruine nichts zu tun.«
    »Stimmt.«
    »Womit dann?«
    »Es hörte sich in dieser Umgebung fremd an. Ich denke da an eine gewisse Technik.«
    »Meinst du deine Geräte?«
    »Hör ja auf!« zischelte er

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